5 Okt
Erfahrungsbericht von Philipp S.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2010 bis 08/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Während meines zweimonatigen Aufenthalts an der Westküste der USA habe ich die Kurse "Financial Information Analysis" und "Financial and Behavioral Economics" an der ältesten und wohl bekanntesten University of California - in Berkeley - belegt.

Programmstart

Innerhalb der ersten Tage nach der Ankunft finden im Wesentlichen drei Treffen statt, welche den Einstieg erleichtern: Nach einer kurzen Einführung in die IT wird man für das Uni-Netzwerk freigeschaltet und ist damit an vielen Orten auf dem Campus und in den Wohnheimen erreichbar. Ich selbst wohnte in der Zeit meines Aufenthalts in den Residence Halls. Mehrere Wohneinheiten teilen sich ein Verwaltungsgebäude, in dem nicht nur ein Computer- sondern auch ein Fitnessraum vorhanden ist. Die neuen Studenten mehrer Gebäudekomplexe treffen sich an einem der ersten Abende bei Fingersnacks und alkoholfreien Getränken und werden noch einmal in den Unterkünften willkommen geheißen. Auch die campuseigene Polizei ist vertreten und klärt über einige Eigenheiten wie dem Bear-Walk (die Polizei bietet an, Nachtschwärmer nach Hause zu bringen) auf. Für die Summer School-Studenten werden wöchentlich social get-together (wie gemeinsames Smoresrösten) veranstaltet sowie verschiedene Ausflüge (z. B. in einen nahegelegenen Freizeitpark oder ins SF MOMA). Eine dritte Veranstaltung findet für alle "Neuankömmlinge" der Summer Session statt, um über das International Office zu informieren und über die Visa-Beschränkungen aufzuklären sowie die Zulassung zu den heißbegehrten Student-IDs zu verteilen. Mit diesen könnt ihr neben der BART (der lokalen U-Bahn) umsonst mit dem Bus auf die andere Bayseite nach San Francisco gelangen.

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Aus besonderem Interesse an Finanzen habe ich mich für die oben erwähnten Kurse entschieden.
Im Fall von "Financial Information Analysis" haben wir den Professor selbst im Unterricht genießen dürfen. Dabei hat er uns einen PhD-Anwärter als Tutor zur Seite gestellt. Der Kurs war eher "basic" gehalten und die Inhalte bauten aufeinander auf, so dass man auch ohne große Vorkenntnisse in die Vorlesungen hätte einsteigen können. Allerdings behandelt er ausschließlich US-GAAP, was für den IFRS-geneigten Europäer eher ein Manko ist. Trotzdem hat man einiges in einer humorvollen und offenen Atmosphäre hinzugelernt. Die Note setzte sich zusammen aus einigen in-class assignments, welche in Gruppenarbeit erarbeitet wurden, sowie einem midterm und einem final Exam.
Der Kurs "Financial and Behavioral Economics" zählt laut Aussage unseres Dozenten (in diesem Fall einzig ein PhD-Anwärter) im regulären Semester zu einem der schwierigsten Kurse des Economics-Departments. Auch als Summer School Kurs war er durchaus sehr "challenging". Theorien wurden fast ausschließlich auf Basis der mathematischen Modelle hergeleitet und bewiesen. Es gab eine handvoll "Problemsets", welche in Gruppenarbeit innerhalb einer Woche zuhause bearbeitet wurden, sowie ein midterm und ein final Exam. Diese Prüfungsleistungen ergaben insgesamt die Endnote. Der Kurs war zwar sehr aufschlussreich, jedoch auf Basis mangelnder Vorbereitung des Dozenten und dem Fehlen eines sauberen Scripts oder Lehrbuchs teilweise schwer nachvollziehbar. Den Mühen zum Trotz fiel die Benotung verhältnismäßig wohlwollend aus.


Unterbringung und Essen

Wie bereits erwähnt gibt es für Summer School-Studenten klassischerweise die Unterbringung in den Residence Halls oder im International House (kurz "I-House"). Von beiden Wohnkomplexen aus ist der Campus bequem fußläufig zu erreichen. Falls man einen "Meal-Plan" für seinen Aufenthalt einrichtet, kann man als Bewohner der Residence Halls in knapp 10 verschiedenen Locations auf dem Campus Snacks zu sich nehmen. Das mit Abstand beste Preis-Leistungsverhältnis bietet wohl das Restaurant "Crossroads", in dem morgens, mittags und abends ein abwechslungsreiches Buffet angeboten wird. Als Bewohner des I-Houses kann man jedoch mit seiner Essenskarte lediglich im I-House selbst speisen. In Berkeley selbst gibt es viele Möglichkeiten günstig Essen zu gehen - für einen netten Restaurantbesuch eignet sich wohl eher San Francisco. Besonders gut hat mir die mediterrane Küche gefallen, da es dort mehr Variationen gab, als in Deutschland üblich.


Umgebung

Ein zweimonatiger Aufenthalt bietet viele Möglichkeiten nicht nur im sehr liberalen Berkeley die Studentenkneipen, den Pier und den Botanical Garden zu erkunden, sondern gibt auch genügend Zeit, um sich ein gutes Bild von San Francisco zu machen. Zwischen den Klausuren (oder empfehlenswerter Weise am Anfang des Aufenthalts) ist auch ein Trip per Flugzeug oder mit dem Auto ins nahegelegene Sonoma oder Napa Valley möglich - ebenso wie ein Kurzausflug in das wahrlich atemberaubende Las Vegas. Falls im Anschluss noch ein längerer Urlaub geplant ist, ist z. B. der Kalifornien-Reiseführer von Lonely Planet durchaus zu empfehlen. Besonders sehenswerte Orte bei einem anschließenden Urlaub sind aus meinen Augen Halfmoon-Bay (für Surfer), Santa Cruz, Monterey, Santa Barbara, Solvang (ein auf Dänemark getrimmtes Dörfchen), Las Vegas (je nach eingeplanter Zeit der nicht weit entfernte Hoover Dam), Lake Tahoe sowie die National Parks wie z. B. Yosemite mit den Mammutbäumen und Wasserfällen.

Alles in allem ist die UCB durchaus zu empfehlen. Bei einem konstant milden Klima und einem schier endlosen Angebot an Attraktionen (Strand, Ausflüge, Kultur etc.) bei einem hohen akademischen Niveau ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei!