2 Apr
Erfahrungsbericht von Philipp L.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Eine unglaublich tolle Erfahrung, die ich nur jedem empfehlen kann!!

Organisation, Planung und Bewerbungsprozess

Am besten ist es, wenn man sich schon früh genug im Klaren darüber ist, wo man hin möchte! Darum habe ich ca. 1 Jahr bevor es losgehen sollte mich um die Auswahl der Uni gekümmert. Dabei sollte es in erster Linie eine Uni sein, die Semester statt Trimester hat und gleichzeitig gut in Maschinenbau ist. Außerdem sollte es in einer warmen Gegend sein, wodurch auf Kalifornien kam. Danach verglich ich ein paar Unis und filterte die aus, die mir entweder zu teuer waren (auf die Finanzierung gehe ich später noch ein) oder nicht meinen Anforderungen entsprachen. So blieben zum Schluss noch drei Universitäten. An diesem Punkt angekommen, unterschieden sich die Unis hauptsächlich nur noch durch die geografische Lage und dadurch fiel die Wahl sehr schnell auf Long Beach, da sie einfach am optimalsten liegt. Nach diesem, doch etwas mühseligem Findungsprozess geht es aber relativ einfach, denn ab dann folgt nur noch Bürokratie, die man einfach durchmachen muss.

An dieser Stelle tritt aber College Contact (CC) in den Vordergrund, denn auch wenn CC die Informationen zur Uni-Auswahl bereitstellt, ist man bei der eigentlichen Bewerbung erst Recht auf Hilfe angewiesen. CC hält dabei ein Dokument bereit, auf dem alle Unterlagen, die zur Bewerbung benötigt werden aufgelistet sind. Jetzt muss man nur noch alle Papiere (Reisepass, Transcript, etc.) zusammentragen und an CC schicken, die leiten alle Unterlagen weiter an die entsprechende Uni und sagen dir auch Bescheid, wenn die Antwort eingetroffen ist. Dieser Bewerbungsprozess sollte am sinnvollsten ca. ein halbes Jahr vor Reiseantritt beginnen. Sobald der Bescheid der Uni da ist, sollte man sich um sein Visum kümmern, denn nur wenn das vorhanden ist macht es Sinn einen Flug zu buchen. Und das Visum dauert ca. 6-8 Wochen.

Bleibt noch eine Auslandskrankenversicherung zu wählen, den Flug zu buchen und einen Unterkunft zu finden. Die Auslands-KV habe ich bei der Hanse-Merkur den BASIC Tarif gewählt, denn der ist der z. Zt. günstigste und deckt alle Forderungen der CSULB ab. Den Flug habe ich kurzer Hand in einem Reisebüro gebucht. Allerdings nur einen Hinflug ohne Rückflug, da ich nicht wusste, von wo ich zurückfliegen wollte (Blöd, wenn man am Ende der Reise in NYC steht, aber erst wieder nach LB/LA muss, nur um dann wieder in die andere Richtung nach Deutschland zu fliegen). Der Rückflug ist problemlos online von den USA aus buchbar und kostet teilweise auch noch etwas weniger, da die Preise in Dollar sind und der Wechselkurs z. Zt. noch günstig für alle Eurostaaten ist.

Die Unterkunft habe ich mir vorher übers Internet gesucht, denn ich wollte nicht auf dem Campus leben, sondern lieber mit anderen amerikanischen Studenten zusammen wohnen. Einfach um noch besser die Sprache zu lernen und auch mehr von deren Kultur mitzubekommen. So habe ich dort mit vier amerikanischen Studenten in einem Haus gewohnt, wobei jeder sein eigenes Zimmer hatte.
Dadurch wohnte ich aber auch etwas weiter weg vom Campus, was aber nicht schlimm war, denn das öffentliche Verkehrsnetz ist in Long Beach gut ausgebaut. Leider aber nicht vergleichbar mit hiesigen Großstädten, wie Köln, Berlin, etc. da in LB nur Busse und keine S-Bahnen eingesetzt werden. Aber Google-Maps kann da sehr hilfreich sein, denn die Verbindungen sind bereits dort integriert.

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Die Uni liegt mitten in Long Beach und besitzt einen sehr großen Campus, an dem ca. 35.000 Studenten studieren. Da ich Maschinenbau studiert habe, habe ich mich natürlich auch hauptsächlich mit dem/den Maschinenbau Abteilungen auseinander gesetzt. Ja es gibt mehrere! Eine große Abteilung, die für den allgemeinen Maschinenbau und Aerospace zuständig ist und dann noch eine für chemischen und eine für zivilen Maschenbau zuständig ist. Aerospace wird da unten groß geschrieben, denn Boing® hat ein Werk in Long Beach.

Ich habe dort Strömungslehre, einen Softwarekurs für MatLab und das fürs Maschinenbaustudium nötige betriebswirtschaftliche Fach absolviert. Dazu ist zu sagen, dass das Niveau etwas niedriger ist, als in Deutschland, aber der Arbeitsaufwand dafür etwas höher ist. Das bedeutet, es werden Midterms, Quizzes und Final Exams geschrieben und darüber hinaus gibt es noch jede Menge Hausaufgaben. Aber es hat auch einen Vorteil – man bleibt kontinuierlich im Lernen drin.

Da man um sein Visum zu erfüllen 12 (amerikanische) Units belegen/erfüllen muss, habe ich mich dazu entschieden, die noch fehlenden mit kleinen Sportkursen aufzufüllen. So habe ich dort einen Surf-, eine Beachvolleyball-, einen Schwimm- und eine Rugby-class besucht. Das würde ich euch auch empfehlen, denn man lernt so sehr schnell viele verschiedene Leute kennen und hat außerdem noch jede Menge Spaß. Hinzu kommt noch, dass das eine geeignete Maßnahme gegen das viele Fastfood ist. Denn es gibt nicht wie an deutschen Unis eine Mensa, sondern viele kleine Fastfood-Restaurants auf dem Campus.

Bei der Kurswahl sollte man sich übrigens schon mehrere Optionen offen halten bzw. flexibel sein, denn wenn die Heimatuniversität keine Partnerschaft mit der CSULB unterhält, kommt man nur durch das alte „class-crash“ Verfahren in die Kurse, allerdings sind die meistens schon voll, denn alle anderen Studenten dürfen sich schon vorher online anmelden. Da muss man dann ein bisschen Geduld aufbringen und evtl. auch mal mit dem Abteilungsleiter sprechen, ob der einen nicht noch irgendwo in einem Kurs unterbringen kann.


Finanzierung

Also ihr solltet ca. 11.000€ für das ganze Semester einplanen. Dazu muss man sagen, dass darin die ca. 3600€ tuition fees enthalten sind, ich für ca. 5 Monate Miete gezahlt habe, natürlich was Essen musste und auch die ein oder andere Städtereise unternommen habe. Allerdings ein Auto hatte ich nicht. Finanzieren kann man das ganze sehr gut mit Auslands-BAföG, dass auch bei vielen gezahlt bzw. bewilligt wird, die normalerweise kein Inlands-BAföG bekommen würden – also einfach dafür bewerben! Denn das Auslands-BAföG deckt Studiengebühren bis 4700€ ab und zahlt zusätzlich noch etwas zu Hin- und Rückflug sowie zur Krankenversicherung. (Anmerkung von College Contact: Die Krankenversicherung der CSULB ist inzwischen für alle internationalen Studenten verpflichtend und kann nicht durch einen eigenen Krankenschutz aus Deutschland ersetzt werden.) In meinem Fall hat ein Stipendium, um das ich mich beworben hatte, einige Kosten – ähnlich wie das Auslands-BAföG – aufgefangen. Daneben gibt es noch den DAAD und natürlich die private Finanzierung. Sparen kann man evtl. noch an einer etwas billigeren Unterkunft am Campus und natürlich in dem man weniger reist, allerdings denke ich, dass das in jedem Falle dazu gehören sollte.


Reisen, Ausflüge, Umgebung

Direkt neben LB liegt natürlich LA mit Hollywood, dass auf jeden Fall einen Ausflug wert ist. Genauso lohnenswert sind die vielen kleinen Orte nord- und südlich von LB entlang der Küste, wie z. B. Huntington Beach, Malibu, Venice Beach in Santa Monica, Laguna Beach, etc. Innerhalb von ca. 2 – 2,5 Std. Autofahrt ist man in San Diego direkt an der mexikanischen Grenze. Zu Mexiko ist vielleicht folgendes zu sagen: Man sollte nicht mit dem Auto o.ä. rüber fahren, da die Grenzregion (sehr) gefährlich ist. Stattdessen sollte man eher mit dem Flugzeug ins Inland fliegen (Tipp von meinen Mitbewohnern!) Ansonsten ist man auch innerhalb von 5 – 6 Std auch in San Francisco und in Las Vegas. Zwei komplett unterschiedliche Städte, aber ein Muss. Am Ende meiner Reise und damit praktisch auf dem Rückweg, bin ich noch mit dem Flugzeug nach Chicago, Boston und New York geflogen und von NY dann letztendlich wieder nach Deutschland. Denn die inländischen Flüge sind vergleichsweise sehr billig und auch die Hotels sind erschwinglich.


Fazit

Ich hoffe ich konnte euch damit einen kleinen Eindruck von meiner Reise geben und vielleicht auch die eine oder andere Frage schon beantworten konnte. Abschließend bleibt zu sagen, dass ich nicht eine Minute bereue, die ich in das Auslandssemester gesteckt habe und auf gar keinen Fall die Zeit die ich dort genießen durfte. Und diese Erfahrungen kann euch keiner mehr nehmen. Sprachlich bringt es einem sehr viel und man lernt auch echt viele neue Leute kennen und gewinnt neue Freunde. Ich kann es nur jedem empfehlen!