19 Nov
Erfahrungsbericht von Peter E.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Bank- und Finanzwesen
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2012 bis 08/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

UC Berkeley Summer Sessions
Peter Eisner (0710657)

Meinen Erfahrungsbericht gliedere ich in folgende Teile: das Leben in Berkeley, Universität UC Berkeley und den Kurs Financial Derivatives

Leben allgemein

Die Stadt Berkeley befindet sich an der Westküste Amerikas, genauer gesagt in der San Francisco Bay Area. Das angrenzende Oakland und die sehr sehenswerte Stadt San Francisco, mit der Golden Gate Bridge, sind nicht weit von Berkeley entfernt und mit der BART, der Metro von der Bay Area, in kürzester Zeit zu erreichen.
Berkeley ähnelt sehr stark San Francisco, was den Flair und die Lebensweise der Menschen betrifft. Einflüsse der Hippie Bewegung aus den 60er Jahren sind noch immer zu erkennen. Die Telegraph Street, die direkt zum Campus führt, ist sozusagen die Hauptattraktion von Berkeley. Sie bietet neben zahlreichen Geschäften und Verkaufsständen die Möglichkeit relativ günstig essen zu gehen. Der Straße entlang sieht man immer wieder fröhliche Straßenmusiker sitzend, ihre Lieder spielen. In den Berkeley Hills, im Norden von Berkeley, wohnen wohlhabendere Menschen. Viele Villen haben direkten Blick auf San Francisco und auf die berühmte Golden Gate Bridge, die wegen dem starken Nebel rund um die Stadt, meist nicht vollständig zu sehen ist. Einen richtigen Stadtkern so wie wir ihn kennen hat Berkeley nicht. In Berkeley Downtown befindet sich neben kleinen Einkaufsläden und Restaurants lediglich die BART Station. Langweilig wird es einem nicht: Kinos, Bars und Nachtclubs bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten um den Abend und einen womöglich anstrengenden Uni-Tag perfekt ausklingen zu lassen. Einziger Wermutstropfen ist die frühe Sperrstunde der Bars um zwei Uhr morgens. Sportbegeisterte Berkeley Studenten kommen voll auf ihre Kosten. Das mehrstöckige Gym mit allen möglichen Fitnessbereichen (Eintrittspreis für drei Monate ca. zehn Dollar) ist auch für Studierende in den Summer Sessions verfügbar. Bei schönem Wetter kann man mit diesem Eintritt auch das Freibad besuchen.

Das Wohnen ist in Berkeley allgemein nicht günstig. Unter 600 Dollar pro Monat findet man nur sehr schwer eine empfehlenswerte Unterkunft nahe der Uni. Das International House ist eine sehr teure Variante. Das Studentenheim bietet jedoch die Möglichkeit sehr schnell weitere weltweite Studierende kennen zu lernen. Drei tägliche Essen sind im Preis inkludiert. Ich persönlich bevorzugte eine billigere Variante und wohnte in einer WG, ca. zehn Gehminuten vom Campus entfernt. Jedoch war das Suchen einer geeigneten Unterkunft doch sehr mühsam und beanspruchte viel Zeit.

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Der Hauptgrund warum ich mich für die UC Berkeley entschieden habe und nicht für eine andere Universität wie zum Beispiel die Montclair State University, eine der Partnerunis von der KF-Universität, liegt an dem außerordentlich guten Ruf der Universität. Die UC Berkeley ist (im Gegensatz zu Harvard, Stanford, Yale etc. eine staatliche und keine private Universität) ist in den weltweiten Uni-Rankings immer im Vorfeld zu finden. Meinen Kurs hatte ich an der Haas School of Business, eine von 14 Schulen bzw. Colleges der UC Berkeley.
Der Campus liegt östlich von Berkeley und ist sehr schön, gepflegt und naturbelassen mit einem Park. Allgemein ist alles riesig, nicht mit österreichischen Universitäten vergleichbar. Wie schon erwähnt befindet sich der Gym, zwei Sportstadien (California Memorial Stadium: Footballstadion der UC Berkeley mit einer Kapazität von über 63000 Plätzen) und viele weitere Sportplätze mit Swimmingpools direkt am Unigelände. Viele Bibliotheken und Grünflächen, zum Liegen in der Sonne, sind am Campus und dienen zur Erholung.
Die Haas School of Business wurde sehr nobel gebaut, die Räume sehr modern ausgestattet. Der Gebäudekomplex bietet zusätzlich eine eigene Bibliothek plus weitere Bereiche, wo man in Ruhe lernen kann, und eine Cafeteria mit relativ gutem Essen, welches sich bei Sonnenschein im Innenhof genießen lässt. Alles in Allem ist die Universität sehr schön gepflegt und bietet so ziemlich alles was man sich als Student wünschen kann.


Kurs Financial Derivatives

Den Kurs Financial Derivatives wählte ich, da ich in Graz BWL studiere und mich im Bereich Finance vertiefe. Für Studierende anderer Studienrichtungen und Vertiefungen gibt es natürlich auch viele andere Alternativen und Wahlmöglichkeiten Der Grund warum ich nur einen Kurs gewählt habe liegt zum Einen darin, dass ein Kurs an der UC Berkeley generell teuer ist und zum Anderen darin, dass schon allein ein Kurs mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist. Des Weiteren musste ich für eine Lehrveranstaltung (im Umfang von vier Credits) kein Studentenvisum beantragen, was mit weiteren Kosten verbunden wäre. Es reichte somit lediglich das Touristenvisum ESTA. Weitere Kurse aus dem Bereich Finance waren Investment und Behavioural Finance (wird für Financial Derivatives als Voraussetzung empfohlen). Mein Kurs fand drei Mal die Woche zu je drei Stunden mit einer Pause von 20 Minuten statt. Für den zusätzlichen Lernaufwand würde ich zumindest das Doppelte einrechnen, je nachdem welche Note man anstrebt. Mein Vortragender war Prof. Magin, ein Mann russischer Herkunft, der schon viele Jahre in Amerika wohnt und lehrt. Er war direkt froh wenn sich jemand für die Thematik interessiert und auch nach dem Kurs seine Sprechstunden besucht. Als Österreicher konnte man sich mit ihm sehr gut unterhalten und er fragte öfters wie Situationen in unserem Land zu beurteilen wären. Den Kurs würde ich als ziemlich schwer beschreiben, wobei er durchaus mit einer guten Note schaffbar ist mit viel Lernaufwand. Die Benotung bestand nur aus den zwei Midterms und dem Finalexam, die je zu einem drittel in die Note einflossen. Für eine positive Note mussten 60 Prozent erreicht werden. Ich war einer von zwei Europäern, ansonsten befanden sich nur Asiaten und amerikanische Studenten asiatischer Herkunft in meinem Kurs. Das Programm Matlab wurde, wie im Syllabus im Vorfeld erwähnt, nicht durchgenommen. Circa die erste Hälfte des Kurses leiteten wir die Black-Scholes Formel her (eine Formel für die Optionsbewertung), die wir dann später in allen möglichen Varianten ableiteten. Im letzten Drittel wurden wissenschaftliche Artikel gelesen und durchgearbeitet, die auch von Prof. Magin geschrieben wurden. Mir persönlich gefiel der Kurs. Ich hatte ihn mir nicht so stark mathematisch vorgestellt aber es war für mich etwas besonderes, da man in keinem Kurs an der KF-Universität so tief in das Thema der Optionsbewertung eindringt. Die ersten zwei von sechs Wochen der Lehrveranstaltung waren für mich sehr mühsam, da die meisten asiatischen Kollegen ein besseres mathematisches Wissen besaßen und ich sehr viel Zeit investieren musste um mir dieses anzueignen.

Kurse an der UC Berkeley sind also absolut empfehlenswert, nicht nur wegen dem guten Ruf der Universität, sondern auch wegen der allgemeinen Lage der Stadt. Nach meinem Kurs machte ich einen Road Trip entlang der Westküste und sah viele schöne Nationalparks und Städte, angefangen von Los Angeles bis hinauf nach Vancouver, Kanada.