30 Jun
Erfahrungsbericht von Paula S.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 05/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

WOHNEN

Zwei Wochen vor Semesterstart bin ich nach Halifax geflogen, um dort eine Wohnung zu finden. Zur Überbrückung habe ich in einem Dorm gewohnt. Diese werden von einigen der Unis in Halifax zu ziemlich günstigen Konditionen über die Semesterferien vermietet (booking.com). Aber auch von dem HI Hostel in Downtown habe ich nur Gutes gehört (hostelworld.com). Vorab hatte ich in Deutschland schon eine Besichtigung per Skype und mir über kijiji.ca weitere Besichtigungen in Halifax organisiert.

Fündig wird man relativ schnell, besonders wenn ihr nur für ein Semester da bleibt. Bei zwei Semestern unbedingt darauf achten etwas für 8 Monate Mietzeit zu finden, da oft Wohnungen mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr angeboten werden. Aber wie gesagt, es hat sich nicht sonderlich als Problem dargestellt etwas zu finden. Die Kaution beträgt üblicherweise eine halbe Monatsmiete, Wohnen ist aber teuer als man es aus Deutschland gewohnt ist.

Wenn ihr noch zwischen off oder on Campus schwankt, dann würde ich euch definitiv von der Residence abraten. Für Unterkunft zahlt ihr zwar pi-mal-Daumen das Selbe, habt jedoch im Studentenwohnheim nur ein kleines Zimmerchen plus Gemeinschaftraum auf eurem Flur und müsst außerdem noch sehr viel Geld für den Meal-Plan berappen. Und Dockside, die Mensa, ist wirklich nicht der Burner.

Außerdem ist die Population relativ jung, da es meistens Studenten aus dem ersten Jahr sind, die dort wohnen. Auf der anderen Seite findet ihr schnell Anschluss und es gibt viele Events nur für die Residence-Bewohner. Um Land und Leute kennen zu lernen, würde ich trotz dessen aber eine WG empfehlen.

Ich selbst habe mit zwei Kanadiern zusammengewohnt und hatte das Gefühl dadurch sehr viel vom Land „mitzunehmen“. Außerdem lernt man so auch Leute außerhalb der Uni kennen. Wichtig ist, dass eure Wohnung zentral liegt. Ihr solltet Uni und Downtown fußläufig erreichen können, da die Busse doch etwas unzuverlässig sind. Downtown, South End und zwischen South St und Quinpool St sind die besten Lagen.

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LEBEN

Halifax hat wirklich eine tolle Auswahl an Restaurants, Bars und Geschäften. Jedes Wochenende ist irgendwo eine Veranstaltung oder Party und es wird nie langweilig.

Etablierte Events sind zum Beispiel: Burger Week, Wings Night, Country Night im Toothy Moose, Nocturn by Night, Halifax Pop Explosion oder Lower Deck am Samstag.

In der Stadt gibt es auch ein paar Museen, Theater und eine Konzerthalle. Außerdem ist der Farmers Markt am Samstag zu empfehlen oder ein Spaziergang im Point Pleasant Park. Unbedingt solltet ihr auch zu einem Game der Halifax Mooseheads gehen, das lokale Eishockey Team. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar nicht die besten, aber es gibt viele Linien und die Metropolregion erreicht man gut.

Außerhalb von Halifax muss man sich ein Auto mieten. Reist auf jeden Fall umher! So viel und oft ihr könnt! Nova Scotia hat tolle Ecken:

  • Lawrencetown Beach
  • Crystal Crescent Beach Provincial Park
  • Kejimkujik National Parc
  • Cape Breton Highland National Parc
  • Herrings Cove
  • Mahone Bay
  • Annapolis Valley
  • Digby
  • Lunenburg
  • Peggy’s Cove

Aber auch Ostkanada und Ost-USA sind „nah“ und sollten bereist werden!

Seid euch bewusst, dass eure Ausgaben mit dem Wechselkurs stehen und fallen. Daher solltet ihr schon zwischen 800-1000€ im Monat einplanen. Nova Scotia hat im Vergleich zu den anderen Provinzen Kanadas eine relativ hohe MwSt und im Winter steigen die Preise für alle Frischwaren. Klamotten o.Ä. sind aber zum Beispiel günstiger als in Deutschland.

Als weiteres würde ich noch empfehlen die Nova Scotia ID zu beantragen, da ihr ansonsten euren Reisepass in Bars und Clubs mitschleppen müsst.


STUDIEREN

Saint Mary’s University ist weder die schönste, noch die beste Uni der Welt. Hat aber ein renommiertes Business Department und den höchsten Anteil an ausländischen Studenten in Kanada. Ich hatte pro Semester drei Kurse, die im Vergleich zu deutschen Kursen arbeitsaufwendiger während des Semesters waren. Aber keine Sorge, überfordert wird man nicht, da das Niveau niedriger ist, als man es seiner Heimat-Uni gewohnt ist. Mit Anwesenheit sollte man, da bei einigen Professoren dies einen Teil der Note ausmacht, glänzen. Außerdem wird mündliche Beteiligung zum Teil bewertet. Wenn ihr in eurem 4. oder 5. Semester seid, dann solltet ihr überwiegend Kurse aus dem dritten bzw. vierten Jahr wählen. Das erste Jahr an der Uni ist in Kanada ist nämlich vergleichbar mit der Oberstufe, daher die Empfehlung. Und nicht vergessen: Zu den Kursgebühren kommen noch Textbücher dazu, die zwischen $50- $250 kosten. Im Bookstore werden diese zum Teil gebraucht angeboten, aber auf Facebook gibt es auch Book Swap-Gruppen.

Hier eine Übersicht und Bewertung über die Kurse, die ich belegt habe.

Human Resource Economics – Barry Soper

Sehr empfehlenswert! Barry Soper ist ein toller Professor, der sich auch sichtlich Mühe, das alle alles verstehen und auch verständnisvoll mit Studenten ist, die Englisch nicht als Muttersprache haben. Es kommen ein paar Essays, zwei Klausuren und ein Hausarbeit auf euch zu.

Family Business– Claudia de Fuentes

Wer eine gute Note bekommen möchte, ist in diesem Kurs richtig. Der Arbeitsaufwand ist relativ gering und das Thema vergleichsweise einfach. Die Professorin ist etwas chaotisch und lernen tut man leider nicht allzu viel.

International Marketing– Miguel Morales

Interessanter Kurs mit viel Gruppenarbeit, Präsentation und Hausarbeit sowie Tests.

Man nimmt was aus dem Kurs mit. Ich würde ihn wieder wählen.

Ethical Responsibilities of Organizations – Cathy Driscoll

Der Kurs ist in Ordnung, die Professorin fair, die Themen theoretisch interessant aber praktisch etwas trocken. Ist ein Pflichtkurs für SMU Business Studenten, viel Gruppenarbeit mit Präsentation und zwei Klausuren.

Marketing Management – Ethan Pancer

Ethan Pancer ist super, er ist noch ziemlich jung und seine Vorlesung waren immer sehr informativ und lehrreich. Gruppenarbeit, Präsentation, Produktentwicklung. Der Kurs hat Spaß gemacht – zu empfehlen.

Communications – Valerie Creelman

Sehr arbeitsaufwendig aber auch sehr hilfreich. Man lernt Business Writing und der Kurs hilft sehr parallel zu allen anderen Kursen. Zu empfehlen!

Sonst ist noch zu sagen, dass die Services für Studenten, z.B. Arzt oder International Office (bieten Ausflüge und Veranstaltungen für Internationale an sowie Hilfe mit Visa etc.), gut organisiert sind. Mit dem Studentenausweis kann man außerdem die öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Fähre) in Halifax nutzen. Dann gibt es noch ein Fitnessstudio sowie diverse Sportkurse und -teams an der Uni. Dazu noch eine Eishalle, Football Field, einen Pub, diverse Coffee Shops und Imbisse und einen Bookstore.

Alles auf dem Campus ist bequem zu erreichen und im Winter kann man die unterirdischen Tunnel, die die einzelnen Gebäude verbinden nutzen.

FAZIT

Fahrt ins Ausland! Geht nach Halifax! Es ist wunderbar!