21 Apr
Erfahrungsbericht von Patrick W.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Mathematik, Statistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 04/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Als ich mich für ein Auslandssemester in Santa Barbara entschieden habe, waren für mich Gründe wie das Wetter und die Lage der Uni (meine Entscheidung, dass ich in die USA gehen wollte stand schon früh fest) mitentscheidend.
In dieser Hinsicht wurde ich persönlich auch nicht enttäuscht. Das Wetter war phänomenal. Natürlich gibt es auch einige Regentage und es wird etwas kühler im Winter. Allerdings hatten wir sehr viel Sonne und angenehme Temperaturen (während des Winters), also eine sehr gute Möglichkeit den kalten deutschen Winter zu überbrücken!
Zur Stadt: Santa Barbara ist einfach toll. Das Klima und die Strandlage tragen einen großen Teil dazu bei, aber auch die Natur (Palmen, viele Pflanzen, Berge in Reichweite (mit dem Fahrrad), wo ich eine der schönsten Wanderungen meines Lebens gemacht habe (zu den „Seven Falls“ muss man unbedingt hin!)) und die Geschäftsstraße (State Street) im mediterranen Stil sind sehr schön.

Am Anfang sollte man sich direkt eine amerikanische Handykarte kaufen und evtl. einen Mietwagen nehmen oder direkt ein Fahrrad kaufen, was die Wohnungssuche deutlich einfacher macht! Unter santabarbara.craigslist.org findet man eigentlich alles was man braucht (Wohnungsanzeigen, Fahrräder, Möbel etc.) Dazu muss noch kurz gesagt werden, dass man sich auf hohe Mietpreise und/oder darauf, dass man sich ein Zimmer teilt, wohl einstellen sollte.
Ich habe in Goleta gewohnt und bin deshalb viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, was ich aber nicht als Last empfunden habe. Der Bike Path zur Uni (wirklich nur für Fahrräder und Jogger) hat seinen Teil dazu beigetragen! Auf dem Weg zur Uni hat man dann auch öfter mal interessante Tiere gesehen (Delfine, Waschbären, Stinktiere), also auch das ist zum empfehlen.
Für das Uni- und Partyleben muss man aber natürlich nach IV.

Das Sportangebot an der UCSB kann sich sehen lassen. Da ist eigentlich für jeden etwas dabei. Es gibt ein großes „Recreation Center“ auf dem Campus mit Kunstrasenplätzen, Fitnessstudio, Swimming Pools, Tennisplätzen, Basketballplätzen, Squash und vieles mehr! Zu den Kursen oder für das Recreation Center meldet man sich quartalsmäßig an, sodass man dies auch gut ausnutzen kann.

Das Unigelände an sich hat mich total beeindruckt. Da ich aus Münster keine Campusuni gewohnt bin war das für mich eine zusätzliche Erfahrung. Das Unigelände ist sehr grün und bepflanzt und mit Fahrradwegen durchzogen. Mittags haben wir oft im University Center (wo sich auch ein UCSB Shop, eine Post und andere Sachen befinden) gegessen. Es gibt zwar keine richtige Mensa, aber einige Fast-Food Läden. Alternativ kann man auch gut ins angrenzende Isla Vista zum Essen gehen. Das Essen auf der UCEN Terrasse mit Blick auf die unieigene Lagune hat einem immer wieder vergegenwärtigt wie gut man es hat!

Zur Kursauswahl muss ich sagen, dass dies bei mir problemlos geklappt hat. Allerdings studiere ich Mathe, wo die Kurse eigentlich nie überfüllt sind (außer evtl. bei Veranstaltungen aus den ersten beiden Semestern). Ich habe aber mitbekommen, dass es für Economics-Studenten beispielsweise manchmal etwas schwerer war alle Kurse zu bekommen, die man haben möchte. Die Mitarbeiter im Extension-Büro stehen einem bei Fragen aber immer zur Verfügung und helfen einem in allen Uni-Angelegenheiten weiter!
Das Niveau in den Kursen war recht gut. Allerdings bin ich Bachelorstudent und habe dort Graduate-Kurse gehört (man muss, zumindest in Mathe, daher wohl eher bei Kursen höherer Semester gucken!). Die Professoren waren total nett und genau wie die Teaching Assistents immer hilfsbereit.
Die Mathe-Kurse sind nicht ganz so „beweislastig“ wie in Deutschland, eher etwas angewandter.

Nun noch zum sonstigen Leben in Santa Barbara bzw. Goleta: Einfach geil ;)
Wie schon oben erwähnt hat man sehr sehr viele Möglichkeiten allen möglichen Sport zu treiben, wandern zu gehen oder sich auch einfach mal an den Strand zu chillen. Vor allem bei dem guten Wetter ist das natürlich immer wieder sehr verlockend. Aber auch abends kann man sehr viel machen. Wenn man, wie ich, in Goleta wohnt, muss man eigentlich schon immer nach IV fahren, was manchmal etwas lästig sein kann, deshalb sollte man sich das also vorher überlegen! Ich persönlich fand es meist nicht schlimm. In IV geht dann aber eigentlich immer was (außer an den Feiertagen, wenn alle Studenten zuhause sind). Vom „Gauchos“ (Uniteam) anfeuern in verschiedenen Sportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball, was für Studenten frei ist, über Kino bis, natürlich, hin zum Party machen. Es gibt dort einen Partybus der am Wochenende nachts von IV nach Downtown und wieder zurück fährt. Dies muss man auf jeden Fall mal mitmachen. Dort gibt’s dann auch viele coole Clubs und Kneipen. In IV selbst gibt es hauptsächlich Hauspartys, wo wir viele witzige amerikanische Bierspiele kennen gelernt haben. Wenn man dachte, dass das Partyleben in Hollywoodfilmen übertrieben dargestellt wird, hat man sich getäuscht. Es gibt wirklich an jeder Ecke total verrückte Hauspartys. Vor allem die viertägigen Partys an Halloween darf man sich nicht entgehen lassen – total verrückt. Diskos oder so gibt’s allerdings nicht in IV und auch muss man sich daran gewöhnen, dass die Partys (offiziell, meist aber auch wirklich nicht viel länger,) um 12 Uhr vorbei sind; am Anfang kaum vorstellbar. ;)

Das einzige, wo ich mir vielleicht etwas mehr erwünscht hatte, war die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse. Natürlich habe ich sehr viel dazu gelernt, allerdings hätte ich gerne etwas mehr englisch gesprochen. Durch die Einführungsveranstaltung der Extension und diverse „Facebook“-Gruppen etc. hat man auch viele Deutsche kennen gelernt. Das war natürlich auch sehr cool und wir hatten total viel Spaß, allerdings haben wir in diesen Gruppen dann oft deutsch gesprochen.

Insgesamt muss ich aber echt sagen, dass ich mir kaum einen schöneren Ort zum Studieren vorstellen könnte und es deshalb nur jeden empfehlen kann und will nach Santa Barbara zu gehen. Dazu kommt, dass man in der „Umgebung“ (Umgebung eher für amerikanische Verhältnisse ;) ) so viele atemberaubende Ziele ansteuern kann. Bin am Ende noch drei Wochen quer durch den Westen der USA gereist und habe unglaubliche Sachen gesehen (unzählige National Parks – einer krasser als der andere, Städte (Las Vegas, San Francisco) und vieles vieles mehr!)
Also nutzt die vielleicht einmalige Gelegenheit um euch selbst von Kalifornien zu überzeugen!