27 Dez
Erfahrungsbericht von Olga S.

California State University Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Alternative Medizin, Tanz
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Name ist Olga. Ich studiere Englisch und Sport auf Lehramt an der Universität Bielefeld. Im Rahmen meines Auslandsaufenthaltes habe ich zwei Trisemester an der „Cal State LA“ absolviert.

1. Universitätsauswahl und Bewerbung

Die Uni Bielefeld, bzw. meine Fakultäten, bieten leider keine akademischen Austauschprogramme mit englischsprachigen Ländern an. Daher habe ich mich mit College Contact in Kontakt gesetzt. In der Datenbank von College Contact ist mir die CSULA aufgefallen, weil sie zum einen sowohl Englisch- als auch Sportkurse anbietet und zum anderen haben sich die Studiengebühren im Vergleich zu anderen US-Universitäten in Grenzen gehalten.

Der Bewerbungsprozess war durch College Contact sehr gut koordiniert und organisiert. Insgesamt hat der Bewerbungsprozess nur ca. 3 Monate gedauert. Sobald ich an die CSULA angenommen wurde, habe ich mich um einen Visumstermin bemüht. Der Visum-Antrag war relativ mühelos. Die Mitarbeiter*innen der US-Botschaft in Frankfurt waren sehr freundlich. Alle notwendigen Unterlagen für das Visum habe ich von der CSULA per Post zugeschickt bekommen. Nach der online Bezahlung von etwaigen Gebühren kann man in die amerikanische Botschaft fahren. Dabei möchte ich betonen, dass ich auch ohne deutschen Pass ein US-Visum beantragen konnte. Allerdings musste ich mich zusätzlich bei meiner zuständigen Ausländerbehörde in Bielefeld melden, damit mein Visum für Deutschland nach einem langen Auslandsaufenthalt in Amerika nicht erlischt.

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Bei der Vorbereitung war die finanzielle Frage eine der wichtigsten. Da dies kein Austauschprogramm meiner Uni war, musste ich für die Bezahlung aller Kosten selbst sorgen. Die Kostenbelastung in den USA ist enorm. Und das betrifft alles: Studiengebühren, Bücherkosten, Lebensmittel, Unterkunft, Reisekosten etc. Ich habe einen Auslandszuschlag bei meiner Studienförderung beantragt.

Man sollte sich so früh wie möglich um den TOEFL-Test kümmern. Mein Test wurde z.B. beim ersten Mal nicht ausgewertet, da aufgrund einer technischen Störung meine Sprechanlage den ganzen mündlichen Teil nicht aufgenommen hat. Daher musste ich den Test noch einmal komplett neu machen.

Ich habe eine Krankenversicherung der CSULA abgeschlossen, da sie für alle internationalen Studierenden obligatorisch ist (ca. $200 pro Quartal). Zusätzlich habe ich die Hallesche Auslandskrankenversicherung für mich besorgt, da ich im Sommer keine Kurse an der Uni belegt habe und somit die Krankenversicherung der Uni nicht in Anspruch nehmen durfte (MLP Student Global Care http://www.mlp.de/#/studenten/finanzprodukte/gesundheit/auslandskrankenversicherung).

Die Wohnungssuche in LA ist keine einfache Angelegenheit. Man findet alle Angebote auf www.craigslist.com, doch oft wollen die Vermieter eine Wohnung bzw. ein Zimmer nicht für einen kurzen Zeitraum vermieten. Aus Erfahrungen anderer Studierenden würde ich die Wohnungssuche immer vor Ort empfehlen.
Ich wollte jedoch das Campus-Leben in Gangweite erleben, daher habe ich im ersten Trisemester im Studentenwohnheim gewohnt (ca. $670 pro Monat, man teilt das Apartment mit 4 Personen, das Schlafzimmer wird unter 2 Personen geteilt). Es war einfach Kontakte zu pflegen und andere Studierenden im Studentenwohnheim kennen zu lernen. Doch nach einiger Zeit fehlte mir die Privatsphäre. Daher habe ich nach dem ersten Trisemester mit zwei anderen internationalen Studierenden eine Wohnung in Alhambra gemietet (ca. 10 Min Autofahrt zur Uni, Kosten ca. $400 pro Person Warmmiete).

Unabhängig davon, wo man die Unterkunft in LA gefunden hat, würde ich jedem empfehlen, sich ein Auto zu besorgen. Ebenfalls auf craigslist findet man Angebote der zahlreichen Autohändler und privater Personen. Das Leben in LA ist sehr bunt und einzigartig, doch ohne Auto kann man die Stadt und die Umgebung sehr schlecht erkunden. Es ist empfehlenswert, sich alle notwendigen Informationen bzgl. eines Autos von der DMV-Webseite zu holen (Department of Motor Vehicles, sprich die Fahrzeugzulassungsstelle, http://www.dmv.ca.gov/portal/home/dmv.htm). DMV ist grundsätzlich für alles rund um das Auto, also Autokauf und -Verkauf, Autoanmeldung, Führerschein, etc., zuständig. Dort findet man auch beispielsweise zahlreiche Tipps, worauf man bei einem Autokauf achten sollte (http://www.dmv.ca.gov/vr/buyinfo.htm).


3. Studium

Die Auswahl der Kurse war im Rahmen des Open University Programms etwas aufwendig. Man muss mindestens 12 Units belegen ($4800, mehr Units kosten mehr). Dabei belegt man meistens 3 Kurse zu je 4 Units, es gibt aber auch Kurse zu 3 Units oder Sportkurse zu 1 Unit. Man kann sich vor dem Semesterstart grob überlegen, welche Kurse man am liebsten belegen würde, es ist aber nicht gesichert, dass man die Kurse auch bekommt. Die ersten Wochen verbringt man nämlich mit „class crashing“, d.h. man stellt sich einen Stundenplan zusammen, geht zu den Professoren/Fakultäten und fragt, ob man aufgenommen werden kann. Ob es klappt, hängt von vielen Faktoren ab. Der Prozess nimmt meistens die ersten 2 Wochen in Anspruch. Die Professoren waren zwar sehr verständnisvoll und hilfsbereit, doch Schwierigkeiten haben manchmal die Fakultäten bereitet, die Einschränkungen an die Kursgröße gelegt haben. Daher sollte man bei der Kursauswahl immer sehr flexibel sein. Jedoch kann sagen, dass die Aufnahme in die Kurse in Fall 2013 viel einfacher war als in Spring 2013.
Ich habe einen Stundenplan aus Kursen der Englisch-, Sport- und Tanzfakultäten zusammengestellt. Alle Kurse entsprachen etwa meinen Studieninhalten an der Universität Bielefeld. Vom Niveau her fand ich alle Kurse gut zu bewältigen. Allerdings muss man sich an wöchentliche Hausaufgaben, quizzes, essays, mid-terms, finals und sonstige zahlreichen „assignments“ gewöhnen. Das Studium ist arbeitsintensiv, aber vom Niveau her nicht zu anspruchsvoll. Wenn man alles diszipliniert, von der ersten Woche an, erledigt, hat man meistens das ganze Wochenende frei und am Ende des Semesters alle A’s.


4. Freizeitaktivitäten

Los Angeles bietet eine unendliche Liste an Freizeitaktivitäten an. Ich habe die Stadt 9 Monate lang erkundet und ich hatte am Ende meines Aufenthaltes den Eindruck, dass ich nichts von der Stadt gesehen habe. Auch wenn viele Menschen sagen, dass LA nicht schön ist, man entdeckt viele Ecken, die einem schnell am Herzen liegen. Dazu spielt die immer sonnige und warme Wetterlage. Sogar im Winter gibt es hin und wieder ein paar richtig sommerliche Tage. Außerdem kommt man von LA schnell zu anderen Großstädten Kaliforniens, wie San Diego, Las Vegas, die Pazifische Küste, San Francisco, oder auch Hawaii. Ich habe kein einziges Mal bereut, dass ich in Los Angeles war.


5. Schlussbetrachtung

Mein Auslandsaufenthalt in den USA war eine einmalige Zeit, die ich persönlich und fachlich sehr zu schätzen habe. Ich habe viele internationale und einheimische Studierenden kennen gelernt, die ich als sehr kontaktfreudig, hilfsbereit und offen beschreiben würde. Dies machte mein Auslandsaufenthalt zu einem einzigartigen Erlebnis. Auch wenn die ersten Monate an der Uni und überhaupt in Amerika überwältigend waren, schätze ich alle Erfahrungen, die ich gesammelt habe. Mit Rückblick auf meine Zeit in Amerika bin ich mir sicher, dass das einer der erlebnisreichen Lebensabschnitte war. Daher kann ich nur jedem Studierenden empfehlen, sich von dem Aufwand der Vorbereitung nicht abschrecken zu lassen und den Mut zu haben, ins Ausland zu gehen.