19 Jan
Erfahrungsbericht von Nikolas M.

University of Wisconsin-Madison


Stadt: Madison
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Journalismus
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 09/2023 bis 12/2023

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich war es schon immer klar, dass ich eine Zeit im Ausland verbringen wollte. Das bringt einem grundsätzlich sehr viel im Leben: Ob es jetzt um die Sprache geht, die man lernt oder verbessert, oder um die vielen aufgeschlossenen neuen Leute, die man kennenlernen kann. Ich habe mich dazu entschieden diesen Aufenthalt in der Zeit zwischen meinem Abitur und meinem Studium zu absolvieren und nicht, wie viele meiner Mitschüler, in der 11. Klasse. Ich wusste allerdings noch nicht, was genau ich machen wollte. „Work and Travel“ lag mir nicht so und was anderes kannte ich auch nicht wirklich…nach ein bisschen Recherche bin ich dann auf die Website von College Contact gestoßen. Hier wurde ein sogenanntes Academic Gap Year angeboten, was ich sehr interessant fand. Das Gute an einem Academic Gap Year ist, dass man neben dem Kulturellen auch sehr viel Inhaltliches mitnehmen kann. Im Prinzip studiert man ein Semester im Ausland. Dabei spielt es keine Rolle ob man in Deutschland schon in einer Hochschule eingeschrieben ist, oder nicht. Das Studium hat auch nichts mit dem Studium in Deutschland zu tun. Mein persönlicher Hintergedanke war, dass ich zum einen das typische Studentenleben in den USA mitbekomme und zum anderen auch inhaltlich etwas lernen würde. Außerdem bereichert so eine Erfahrung auch durchaus den Lebenslauf.

Vorbereitung

Ich hatte nun also eine ungefähre Idee und somit ging es dann ins Detail. Ich habe mein Academic Gap Year von Ende August bis Ende Dezember an der University of Wisconsin-Madison (UW) gemacht. An den meisten Universitäten braucht man einen Sprachtest. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten: TOEFL, IELTS oder zum Beispiel den Duolingo-Sprachtest. Da dieser online stattfand und relativ kostengünstig war (im Gegensatz zu den anderen), habe ich zweimal einen Duolingo-Test absolviert. Hier möchte ich auch noch kurz einen kleinen Tipp geben, da ich mich an dieser Stelle im Nachhinein ein bisschen geärgert habe: Ein Duolingo-Sprachtest kostet ungefähr 60€, also habe ich 120€ für zwei Tests ausgegeben. Wenn man sich den geforderten Score an der UW anschaut, dann war ich deutlich über der Mindestanforderung. Bevor man also viel Geld für einen zweiten Test ausgibt, in der Hoffnung seinen Score zu verbessern, lohnt es sich schon mal einen Blick auf andere Hochschulen zu werfen. Wenn man dort erkennt, dass der Score viel niedriger ist, dann sollte man vielleicht von einem zweiten Mal absehen. Grundsätzlich muss ich sagen, dass der Duolingo-Test eine gute Alternative war. Alles online und das Ergebnis kommt schnell. Manche Unis bieten so einen Sprachnachweis nicht an, deswegen dort auch gut durchlesen, was man überhaupt benötigt. 

Ich habe nun einen Blick in die USA geworfen: Es kam mir so vor, dass das Angebot hier relativ klein war, da viele Unis das Academic Gap Year nicht anbieten. Ich glaube, dass es sogar nur ungefähr 18 Hochschulen gab, wenn ich mich richtig erinnere. Mir hat besonders das Santa Barbara City College und die University of Wisconsin-Madison gefallen. Letztendlich haben mich dann am Ende Bilder und Erfahrungsberichte überzeugt und ich habe mich für die UW-Madison entschieden. Zurückblickend war das auch genau die richtige Entscheidung. Die UW-Madison ist bekannt dafür, dass sie zu einer der größten und renommiertesten Hochschulen in den USA zählt. Auch für internationale Studenten aus aller Welt ist sie sehr attraktiv.

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Kurswahl

Ich hatte insgesamt 12 Credits, also die Mindestanzahl. Ich würde euch empfehlen auch nicht mehr zu nehmen, da es ja immer noch darum gehen soll, das Land und die Leute kennenzulernen und nicht Unmengen an Arbeit zu machen. Ich hatte insgesamt vier unterschiedliche Kurse: Journalism, History, Criminal Justice und das Global Hand Drumming Ensemble. Besonders Criminal Justice hat mich sehr interessiert, da ich in Deutschland Jura studieren werde. Ich würde euch grundsätzlich empfehlen, Kurse zu wählen, die ihr mit unterschiedlichen Zielen verfolgt. Damit meine ich, dass ihr zum Beispiel einen Kurs wählt, der thematisch besonders nah an eurem Wunschstudium in Deutschland ist. Außerdem könnte man einen Kurs wählen, in dem man etwas über das System oder die Geschichte des Landes erfährt (also zum Beispiel Journalism und Geschichte, oder Political Science). Und einen Kurs, der mehr mit deinen Hobbies zu tun hat. Wenn du zum Beispiel ein Instrument spielst, könntest du in einer Band mitspielen, oder du könntest dich als Sänger in einem Chor neu entdecken… 


Freizeit

Neben den Kursen war ich noch in einer sogenannten „Student Organization“. In Deutschland würde man dazu vermutlich AG sagen. Relativ am Anfang des Semesters gibt es eine „Student Organization Fair“, in der sich die verschiedenen Organisationen vorstellen. Ich möchte euch wärmstens empfehlen, dass ihr an einer solchen AG teilnehmt. Hier ist thematisch wirklich für jeden etwas dabei: Vom „Box-Club“, in dem ihr Boxen lernen könnt, bis zum „Cheese-Club“, in dem man wöchentlich Käse testet. Ich war beispielsweise im „Film Review Club“. Hier haben wir jeden Dienstag einen Film geschaut und danach darüber diskutiert. Besonders gefallen hat mir hier, wie ernst das ganze genommen wurde. Zusätzlich, als kleiner Nebeneffekt, hat sich mein Englisch im Gespräch mit Muttersprachlern auch verbessert. 

Übrigens könnt ihr auch mal Chicago besuchen. Die Busfahrt dauert zwar ungefähr 4 Stunden, aber dafür lohnen sich die Eindrücke, die ihr in der „Windy City“ sammelt! Auch dem Capitol, sozusagen dem Landtag, kann man einen Besuch abstatten. Hier gibt es kostenlose Führungen. Das ist aber nur ein Bruchteil von dem, was ihr dort besichtigen und erleben könnt. 


Fazit

Alles in einem bereue ich meine Entscheidung, ein Academic Gap Year in den USA zu machen, kein bisschen. Ich habe so viele neue Dinge kennengelernt, neue Freunde aus aller Welt gewonnen und meinen Horizont sehr erweitert. Ich kann euch das nur empfehlen!