University of Sussex
Für mein Auslandssemester war ich von Januar bis Juni 2024 an der University of Sussex in Brighton an der Südküste Englands. Eigentlich hatte ich mit der Idee eines Auslandssemesters schon abgeschlossen, da meine Heimatuniversität nur spärliche ERASMUS-Angebote für meinen Studiengang hat. Über die Uni habe ich jedoch von College Contact erfahren und war von der University of Sussex aufgrund ihrer interdisziplinären Ausrichtung, ihrem führenden Rang in Development Studies und der guten Platzierung bezüglich Nachhaltigkeit in Großbritannien sofort begeistert. So konnte ich mir, mit der Unterstützung von College Contact, meinen Traum erfüllen, für ein halbes Jahr in England zu leben.
Bewerbungsprozess
Die Kommunikation mit College Contact bzw. meiner Ansprechpartnerin Stefanie verlief reibungslos. Nachdem ich mich schon auf eine Universität festgelegt hatte, habe ich mich nach einem Kennenlern-Telefonat mit Stefanie über mögliche Module informiert und mich um die Bewerbungsunterlagen gekümmert. Meine finale Bewerbung reichte ich an College Contact Ende September 2023 ein. Diese wurde an das International Office der University of Sussex weitergeleitet. Mitte Oktober erhielt ich meine Zusage. Ab diesem Zeitpunkt verlief die Kommunikation über das International Office von Sussex.
Für meine Zeit in England musste ich kein Visum beantragen, da ein Aufenthalt von sechs oder weniger Monate im Land über die Visitor Route verläuft und daher kein Visum notwendig ist.
Studium und Universität
Glücklicherweise war das Kümmern um eine Unterkunft für mich sehr einfach. Im November erhielt ich die Mail vom Housing Team in Sussex mit der Möglichkeit, mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim auf dem Campus zu bewerben. Dafür musste lediglich eine Rangfolge der Zimmerart festgelegt und die eigenen Daten eingetragen werden. Anfang Dezember habe ich hierfür die Zusage erhalten. Die meisten Internationals haben im gleichen Wohnheim gewohnt, was die Verständigung und Vernetzung begünstigt hat.
Außerdem liegt das Wohnheim nahe der Bus- und Bahnhaltestelle und man benötigt nur fünf Minuten zum Campuszentrum. Ich hatte ein Einzelzimmer mit eigenem Bad, die Küche teilte ich mir mit vier anderen. Obwohl die Küche wöchentlich und das Bad alle vier Wochen von Personal gereinigt wurden, ist der Preis für das recht kleine Zimmer und die karge Ausstattung relativ hoch.
Der Campus ist im Vergleich zu meiner Heimatuni ziemlich groß und bietet mir zahlreichen Grünflächen, Bars, Cafés und der Nähe zum Stanmer Park einen tollen Ausgleich zum Lernen. Unterschiede zu meinem Studium in Deutschland äußern sich in der umfangreichen Vorbereitung und dem Lesen mehrerer Texte für jede Vorlesung und Seminare, die in den Diskussionen besprochen und hinterfragt wurden. Anders als gewohnt, gibt es in Sussex je Modul zwei Assignments, im März und im Mai, die zusammen die Modulnote ergeben.
Meine Module haben mir neue Einblicke in Klimagerechtigkeit und Naturschutzbiologie geliefert und ich konnte bereits erworbenes Wissen in Case Studies vertiefen. Allgemein besteht ein engerer Kontakt zwischen Studierenden und Dozierenden und man erhält mehr Hilfestellung von Seiten der Uni. Zusätzlich hat jede*r Studierende eine*n Academic Advisor, diese*r ist Ansprechperson bei Problemen und Anregungen und unterstützt in allen akademischen Fragen während des Aufenthalts.
Eine Woche vor Vorlesungsbeginn gibt es zahlreiche Veranstaltungen für Internationals, um sich kennenzulernen und einzugewöhnen. Dazu zählt eine Welcome Party in der Campus Bar, eine Campus- und eine Library-Tour sowie die Refreshers Week für alle Studierenden mit der Vorstellung zahlreicher Sport-Clubs und Societies. Allgemein legt die Uni einen großen Fokus auf die mentale Gesundheit der Studierenden und bietet zahlreiche Angebote und Unterstützung für ein aktives Campusleben.
Freizeit und Ausflugsmöglichkeiten
Sussex gehört zu einer der 39 Grafschaften Englands und umfasst die Region um Brighton and Hove. Brighton ist eine vitale Stadt an der Südküste Englands, eine Stunde entfernt von London. Bekannt ist der Brighton Pier und der Royal Pavillion sowie die Festivals, die kleinen Shops in den Lanes, die Kunstszene und eine aktive queere Community. Die Stadt ist sehr gut an das Schienennetz angebunden und man erreicht viele Küstenstädte sowie Destinationen im Norden und Westen mit wenig Aufwand mit dem Zug. Eingebettet in den South Downs Nationalpark ist die Gegend umgeben von Natur und grünen Hügeln zusätzlich zum Meer und dem Strand. Brighton ist mit zwei Universitäten eine Studierendenstadt, was zu dem dynamischen und lebhaften Flair der Stadt beiträgt.
Mit dem breiten Angebot ist für Naturliebhaber, Kultur- und Kunstinteressierte sowie Adrenalinjunkies etwas dabei. Mit Freunden habe ich nicht nur die Freizeitangebote in Brighton und dem Nachbarort Lewes genutzt, sondern auch die Wochenenden und die 3-wöchige Easter Break verwendet, um Städte wie Canterbury, Bath, Oxford aber auch Edinburgh und Inverness zu bereisen und so Land und Leute besser kennenzulernen.
Tipps
Für das Zahlen in einer anderen Währung haben viele Internationals Wise als Transferanbieter genutzt, um Wechselkursgebühren zu sparen und waren damit sehr zufrieden. Ich habe im Vorhinein eine Kreditkarte beantragt und alles mit dieser gezahlt. Damit bin ich sehr gut zu Recht gekommen, weil man überall eher mit Karte als Bargeld zahlen kann.
Mir hat es sehr geholfen, im Vorhinein Instagram-Seiten zu folgen, um über Neuigkeiten und Events Bescheid zu wissen. Zudem rate ich, die App „Going“ herunterzuladen, in der sich Internationals in Sussex bereits vor dem Studienbeginn vernetzen können. Das hat besonders den Start erleichtert, da man das Gefühl hatte, schon ein paar Menschen zu kennen, bevor man ankommt.
Fazit
Rückblickend war das halbe Jahr eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe viel über mich, aber auch über andere Kulturen gelernt und Freunde fürs Leben von überall auf der Welt gefunden. Dafür und für die tolle Unterstützung bin ich College Contact unglaublich dankbar.