29 Jan
Erfahrungsbericht von Natalie P.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

So dann schreib auch ich jetzt dann meinen Erfahrungsbericht:

Wie die meisten anderen auch, wollte ich schon immer Mal eine Zeit lang in den USA zur Schule gehen und den american way of life kennen lernen. Weil ich in der Oberstufe dazu keine Möglichkeit hatte, blieb ein Auslandssemester die einzige Möglichkeit. Da meine Universität keine Partneruniversität in Amerika hat, war college-contact.com eine sehr große Hilfe. Sich selbstständig irgendeine Uni zu suchen und sich dort zu bewerben, dauert etwa eineinhalb Jahre.

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Also die Unterstützung von college-contact.com war wirklich super. Sie helfen bei allen Fragen und wo sie können. Wichtig ist den Flug rechtzeitig zu buchen, da Flüge im Sommer sonst sehr teuer sein können. Außerdem würde ich nicht nach San Jose sondern nach San Francisco fliegen, da der Flughafen nicht einmal 45 Minuten entfernt ist und man mit dem Zug fahren kann oder sich auch von jemandem vom SAL Office abholen lassen kann. Das Visum zu beantragen ist auch kein Problem, man sollte nur rechtzeitig zumindest bei der Botschaft in Wien einen Termin aus machen, da die im Sommer ziemlich ausgebucht sind. Wegen dem Toefl Test braucht sich echt niemand Stress machen. Habe nicht die besten Englischkenntnisse und trotzdem 100 Punkte erreicht. Wichtig ist auch dabei, rechtzeitig Termin ausmachen.


Studieren:

Man ist kein „normaler“ Student, sondern ein Open-University Student, was im Wesentlichen bedeutet, dass man zwar Uni Kurse besuchen kann, aber darauf keinen Anspruch hat. Deswegen kann man sich auch nicht vorab für Kurse registrieren sondern muss auf die Kulanz der Professoren hoffen. Die haben bis vor kurzem Studenten einfach so aufgenommen. Da aber im letzten Semester extreme Budgetkürzungen in Kalifornien stattgefunden haben, werden an der SJSU aktuell keine Freshmen (Erstsemestler) aufgenommen und man versucht alle Seniors zum Abschluss zu bringen. Deswegen dürfen die Professoren auch keine Studenten mehr nachträglich in ihre Klassen lassen, wenn das Limit offiziell erreicht ist. Das kann wirklich sehr frustrierend sein, weil man von 7 in der Früh bis 9 am Abend in den Kursen sitzt und alle Professoren einem sagen, dass sie einen nicht in die Kurse lassen. Die einzigen die dann helfen können sind die Heads of Department. Ich habe ihnen erzählt, dass ich diesen und jenen Kurs unbedingt brauch, weil ich sonst meine Visumsvoraussetzungen nicht erfülle und dann wieder nach Hause fliegen muss oder mein Studium daheim abbrechen muss. Dann haben die meistens Mitleid und lassen eine zusätzliche Person in den Kurs. Also ich habe so alle meine Kurse bekommen.
Studieren selbst ist um einiges einfacher als in Österreich und ganz anders. Man muss die ganze Zeit was machen (lesen, Aufsatz, Stundenwiederholung, usw.), was manchmal ziemlich nervig ist, aber den Stress am Ende des Semesters mindert. Die Prüfungen sind fast immer Single Choice und bei einer falschen Antwort bekommt man keinen Punktabzug, was die ganze Sache viel einfacher macht. Die Professoren haben Internationale Studenten generell sehr gerne, vor allem wenn man gut Englisch kann und eine europäische Ausbildung hat.


Leben:

Ich habe im Studentenheim gewohnt und war sehr froh darüber. Es ist zwar nicht die billigste Variante, aber man hat eine gesicherte Unterkunft und lernt gleich neue Leute kennen, vor allem Amerikaner mit denen man sonst schwerer in Kontakt kommt. Viele internationale Studenten leben übrigens auch im Studentenheim. Die Zimmer sind sehr schön, allerdings sollte man sich nicht zu viel von amerikanischer Sauberkeit erwarten.
Wer sich San Jose als prickelnde Großstadt erwartet liegt falsch. (Es hat schon einen Grund warum niemand San Jose kennt!) Wir haben San Jose eher als liebe Kleinstadt wie Konstanz oder St. Pölten beschrieben aber nicht als aufregende Großstadt. Man kann trotzdem gut shoppen und essen gehen. Das Winchester Mystery House ist die einzige wirkliche Sehenswürdigkeit von San Jose. Allerdings ist die Lage von San Jose top. Man sollte mindestens 5 Tage in San Francisco verbringen, in Santa Cruz an den Strand gehen, in Stanford eine Campus Führung machen, in Monterey Whale Watching machen und das Bay Aquarium besichtigen…alles in weniger als einer Stunde mit dem Auto zu erreichen oder auch öffentlich. Sonst noch zu empfehlen ist der Yosemite Nationalpark, Sacramento, Los Angeles, San Diego, Las Vegas usw. In entferntere Städte kann man schon um 50$ mir Southwest fliegen. Auch auf der Uni kann man sehr viel erleben. Bei den Sportveranstaltungen der Spartans ist immer viel los. So empfiehlt es sich auf jeden Fall zu Football, Volleyball, Basketball, Wasserball und Fußball Spielen zu gehen. Und immer das Spartan T-Shirt anziehen, dass jeder gratis zu Semesterbeginn bekommt.
Ich würde jedem empfehlen so drei Wochen vorher mit Freunden nach Kalifornien zu kommen und dann mal richtig herum zu reisen. Während des Semesters kann man dann noch alles besichtigen und erleben, was sich davor nicht ausgegangen ist.
Sonst würde ich jedem der in Amerika studieren möchte empfehlen, zu warten, bis man 21 ist. Ich war erst 20 und man kommt wirklich in keinen Club rein und bekommt auch so nie irgendwo was zu trinken. Und Las Vegas braucht man auch nicht machen, wenn man noch nicht 21 ist. Außerdem reicht vielen Amerikanern der Personalausweis nicht als gültiger Ausweis. Sie verlangen dann den Pass. Ich würde mir vorher von diesem noch eine Kopie anfertigen, weil verliert man ihn, ist das ein sehr, sehr, sehr teurer, langwieriger und nerviger Prozess.
Ein Auto braucht man in San Jose nicht unbedingt, es macht aber schon vieles einfacher! Das Bus System ist nicht schlecht, allerdings fahren die Busse nur alle 20 Minuten oder so und auch nur bis 22:00 Uhr. Außerdem gehen die Amerikaner nicht zu Fuß. Man wird immer komisch angeschaut, wenn man zu Fuß mit den Einkäufen unterwegs ist. Auch die Leute im Bus sind meistens eher unheimlich. Ich würde mir auf jeden Fall für die ersten zwei Wochen ein Auto mieten. So kann man große Einkäufe (Bettwäsche, Lebensmittel), die man zu Beginn ganz sicher hat, leichter transportieren. Nehmt euch auch ein Navi dazu, weil sich in San Jose so richtig zu verfahren ist nicht lustig.


Resumee:

Mir hat mein Auslandssemester an der San Jose State sehr gut gefallen. Ich habe sehr viel erlebt und gesehen, tolle neue Leute aus der ganzen Welt kennen gelernt und auch sehr viel über meine eigene Kultur gelernt.
Allerdings würde ich jedem der „real America“ erleben möchte, eine andere Universität empfehlen. Generell würde ich nicht Kalifornien empfehlen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Kalifornien sehr mexikanisch, asiatisch und touristisch ist. Oft trifft man auf Leute die nur sehr gebrochen oder gar nicht Englisch sprechen. Seit nicht verwundert, wenn ihr Leute in euren Kursen habt, die viel schlechter Englisch sprechen als man selbst. In manchen Gegenden (nicht weit vom Campus) sind alle Schilder in den Geschäften in Spanisch. Leider ist es auch kein freundliches Miteinander. Die meisten Gruppen bleiben unter sich und haben Vorurteile gegen einander.
Ich selbst würde auf jeden Fall sofort wieder nach Amerika zum Studieren gehen, weil es einfach eine geniale Erfahrung war. Aber dafür nicht nach Kalifornien, dort würde ich nur für Urlaub hinkommen – es gibt einfach sooooo viel zu sehen!