University of California, Berkeley
Als ich mich entschied in Ausland zu gehen war es mir eigentlich egal wohin, einfach mal weg. Für ein Auslandsaufenthalt über meine Uni war es zu kurzfristig also musste ich einen anderen Weg finden. Nachdem ich auf College-Contact aufmerksam geworden bin, habe ich versucht alle Universitäten weltweit auf Preis/Leistung zu vergleichen, wichtig war noch das der Unterricht auf Englisch sein sollte, da auch mein Ziel war, es zu verbessern. Berkeley und Boston standen schlussendlich noch zur Auswahl, beide sehr ähnlich, aber Berkeley siegte im Preisverhältnis. Die Bewerbung habe ich erst Ende April abgeschickt und kurze Zeit später Bescheid bekommen das es klappt. Dann musste noch die Unterkunft und der Flug gebucht werden. Beim Flug buchen kann ich nur empfehlen nicht so lange zu warten, es wird nicht billiger, sondern stündlich teurer.
Auch bei der Unterkunft habe ich versucht das Preis/Leistungsverhältnis zu sehen. In den Resident Halls bezahlt man Meal Points mit und kann zum Beispiel im Crossroads Frühstück-, Mittag- und Abendessen gehen. Am Ende hatte ich noch so viele Points offen, dass ich im Den (das Cafe nebenan) und im Gym Shop shoppen war um meine Punkte noch auszugeben, da man diese nicht ausgezahlt bekommt. Es gibt noch weitere Shops wo man damit einkaufen kann, dass kann man direkt auf der Cal Dining Seite nachschauen. Mein Zimmer war ca. 8 m² groß, und es war ein Dreibettzimmer. Glücklicherweise hatten meine finnische Mitbewohnerin und ich 5 Wochen ein Zweibettzimmer, da unsere Dritte im Bunde nicht aufgetaucht ist. Dann wurde uns jemand neues zugeteilt, Katja aus Russland. Eigentlich waren wir ein super Team und es hat mit beiden Spaß gemacht. Gut war das ich so gezwungen war die ganze Zeit englisch zu sprechen. Im Nachhinein würde ich glaube ich trotzdem eher ins I-House ziehen, da es dort Parties im Gegensatz zu unserem Wohnheim gab (waren sehr streng dort) und man dort auch 10 Mahlzeiten pro Woche dabei hat, die eigentlich auch ausreichend sind.
Mein Kurs den ich belegt habe hieß Mass Communication an Introduction. Ich habe mich entschieden nur ein Kurs zu wählen, da ich einerseits auch reisen und erstmal schauen wollte wie ich mit meinem Englisch hinkomme. Ich hatte Montag bis Freitag immer 14 – 16 Uhr. Da die Summer Session eine Verkürzung um fast 50 % der normalen Semesterzeit darstellt, war der Arbeitsaufwand enorm. Täglich mussten wir 25-40 Seiten lesen, jede Woche gab es sogenannte Quizzes (unangekündigte Kurzkontrollen) und aller 2 Wochen eine Hausarbeit oder eine Prüfung. Doch keine Angst, ich hatte auch großen Bammel als ich aus der ersten Vorlesung ging, ob ich das überhaupt schaffe. Das wunderbare in Berkeley ist, dass die Professoren sehr engagiert sind. Es gibt so genannte Office Hours, wofür an sich anmeldet und alle Probleme und Fragen besprechen kann. Im Vergleich zu meiner Uni in Deutschland fand ich die Vorlesungen auch viel interaktiver. Die Studenten waren angehalten mitzumachen und sich einzubringen. Wir haben uns viele Dokumentarfilme und Beispiel angeschaut und die Begeisterung der Professorin für Ihr Fach war einfach mitreißend. Ich hatte den Vorteil, dass bei mir auch 90 % Amerikaner waren, sodass ich auch hier wieder Englisch sprechen „musste“.
Da ich freitags immer frei hatte, genau wie meine Mitbewohnerin aus Finnland konnten wir von Freitag bis Sonntag immer Kalifornien erkunden. Wo man auf jeden Fall gewesen sein muss, sind Lake Tahoe, Yosemite National Park, Las Vegas, Santa Cruz und natürlich die schönste und abwechslungsreichste Stadt – San Francisco – auch von den Kaliforniern „The City“ genannt. Es gibt eine Internetseite sf.funcheap.com da kann man alle kostenlosen Events wie Filme, Konzerte und sonstige Sachen sehen, wie zum Beispiel welche Museen immer Anfang des Monats kostenlos sind. Nur ein Geheimtipp, eigentlich ist euer Studentenausweis in SanFran für öffentliche Verkehrsmittel nicht gültig, bei mir hat es trotzdem immer bei den Bussen geklappt. In SanFran sollte man auf jeden Fall im Alcatraz mal gewesen sein, ich habe noch keinen Hören sagen, dass es nicht gut war.
In Berkeley ist im Sommer nicht so viel los, da viele Studenten in der Zeit arbeiten gehen oder zu Hause bei ihren Eltern sind. Trotzdem haben wir die so genannte Frat-Parties gefunden, die wie im Film abliefen. Von außen ein ganz normales Haus wo eine Familie drin wohnen könnte und wenn man rein kommt nur noch Menschen. Bier-Pong ein amerikanisches Trinkspiel durfte auch überall nicht fehlen und jede Menge Alkohol. Außerdem gibt es noch eine Art Bar/Club – Kips – da trafen sich donnerstags auch immer viele zum Feiern und Tanzen.
Der Campus ist riesig und mit vielen Grünanlagen die zum Hinlegen und entspannen einladen, ausgestattet. Für lächerliche 10 $ für 2 Monate, kann man im Fitness Studio Mitglied werden und alle Geräte, Kurse, Plätze (Basketball, Tennis, Squash, Leichtathletik, Fußball usw.) und Schwimmbecken nutzen. Da Berkeley eine Studentenstadt ist, sieht man auch fast nur Studenten, ansonsten viele Hippies und leider, wie überall in Kalifornien Obdachlose. Ich habe weder tagsüber noch nachts schlechte Erfahrungen dort mit den Menschen gemacht.
Da ich Eis liebe kann ich nur „Cream“ (das sind 2 Cookies mit Eis dazwischen) und Yorgurt Park (neben Kips) empfehlen, sehr sehr lecker.
Schlussendlich kann ich nur wie alle sagen, ich habe es nicht bereut einfach mal alleine was zu wagen. Man lernt so schnell so viele liebe Leute kennen und gewinnt auf jeden Fall auch ein paar neue Freunde fürs Leben. Ich kann nur jedem empfehlen das zu machen und die zeit vergeht so schnell, dass man kaum gucken kann.