9 Sep
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Literaturwissenschaften
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2024 bis 08/2024
Heimathochschule: Frankfurt FOM

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandsaufenthalt an der UC Berkeley dauerte acht Wochen und war eine unglaublich spannende und bereichernde Erfahrung. In dieser Zeit konnte ich nicht nur meine Englischkenntnisse deutlich verbessern, sondern auch wertvolle Einblicke in den US-amerikanischen Lehrstil gewinnen und viele internationale Studierende aus aller Welt kennenlernen. Diese Vielfalt an neuen Eindrücken hat nicht nur mein akademisches Wissen, sondern auch meine persönliche Entwicklung stark beeinflusst.

Vorbereitung

Die Vorbereitung für diesen Aufenthalt verlief dank der hervorragenden Unterstützung von College Contact reibungslos. Besonders hilfreich war die Hilfe beim Visumsantrag, denn gerade dieser Schritt kann schnell kompliziert werden. College Contact stellte uns detaillierte Anleitungen zur Verfügung und erinnerte uns an wichtige Fristen. Diese Unterstützung nahm mir viel Stress und half dabei, alles rechtzeitig und korrekt zu erledigen. Auch bei der Auswahl der Kurse stand College Contact mit Rat und Tat zur Seite. Das Ziel war, sowohl die nötigen Credits zu sammeln als auch die Kurse in einen Zeitplan zu bekommen, ohne, dass sie sich überschneiden oder behindern. Als ich dann in Berkeley ankam, verlief die Eingewöhnung erstaunlich einfach. Die klare Organisation und die offene, hilfsbereite Art der Menschen vor Ort machten es mir leicht, mich schnell zurechtzufinden und die Zeit von Anfang an zu genießen.

Studium

Während meines Aufenthalts belegte ich zwei Kurse belegt, einer beschäftigte sich mit der Kombination von Literatur und Psychologie, speziell im Bereich der Trauminterpretation. Diesen Kurs fand ich besonders spannend, da er neben primär und tiefgehenden literarische Themen auch psychologische Aspekte von Träumen beleuchtete, was eine sehr interessante Perspektive eröffnete. Der Professor war extrem engagiert und hat wenn möglich auch Wünsche des Kurses zu bestimmten Themen aufgenommen oder vertieft. In seinen Vorlesungen war es nie langweilig, und ich war immer motiviert, weiterzulesen und die Inhalte zu vertiefen.

Was mir am Lehrstil dort besonders positiv aufgefallen ist, war die Offenheit und das Entgegenkommen der Dozenten. Es herrschte eine deutlich lockerere Atmosphäre im Vergleich zu Vorlesungen in Deutschland wie ich sie kenne. Gruppenarbeiten und regelmäßige Abgaben waren ein fester Bestandteil des Lernprozesses und Gradings, so habe ich mit meinen Kommilitonen viel mehr im Team erarbeitetet als einfach alleine auf Texten "rumzuarbeiten". Dadurch habe ich außerdem viele nette Leute kennenlernen können, mit denen ich mich dann auch außerhalb der Vorlesungen getroffen habe. 

In Deutschland kenne ich es eher so, dass man auf sich allein gestellt lernt und Prüfungen am Ende des Semesters ablegt. In Berkeley wurde das eben durch kontinuierliche Aufgaben und Feedback viel dynamischer und interaktiver gestaltet. Und die Endnote basiert auch nicht auf einer einzigen Klausur und vielleicht noch eine weitere Abgabe oder Präsentation. Diese Erfahrung hat meinen Blick auf das Lernen und den Unterricht stark geprägt und verändert.

Unterkunft und Freizeit

Ich habe während meines Aufenthalts im International House (I-House) gewohnt, einer Unterkunft speziell für internationale Studierende. Die Wohnbedingungen waren ausgezeichnet. Ich habe mein Zimmer mit einer Mitbewohnerin geteilt. Daran musst ich mich zwar erstmal gewöhnen und ein-zwei Gewohnheiten anpassen, was zunächst eine kleine Herausforderung war. Aber man hat sich daran gewöhnt und es hat sich als noch interessantere und lehrreiche Erfahrung entpuppt. Unser Zimmer war praktisch eingerichtet, mit zwei Schreibtischen und einem Hochbett. Die Badezimmer waren mit dem gesamten Flur geteilt, aber sie wurden täglich gereinigt, was für eine recht saubere Situation gesorgt hat. Das I-House war auch ein sozialer Anker. Ich habe dort viele andere Studierende kennengelernt und bin mit einigen in der kurzen Zeit auch sehr eng zusammengewachsen. Es hat sich schnell eine multikulturelle Gemeinschaft gebildet, das war mein Highlight.

Die Stadt Berkeley selbst hat mir ganz gut gefallen. Sie ist eine charmante, lebendige Stadt, aber auch nicht besonders groß oder schön. Dafür konnte man aber super easy nach San Francisco fahren. Mit einem Studententicket konnte man in ca. 50 Minuten kostenlos bis zum Salesforce Tower Transit Center fahren und von dort die Stadt unsicher machen. 

SanFran hat eine unglaubliche Vielfalt zu bieten, sei es in kultureller, kulinarischer oder historischer Hinsicht. Jedes Mal, wenn wir dort waren, haben wir was anderes gemacht und entdeckt – sei es in Chinatown, die Golden Gate Bridge oder Parks, die Ausblicke von den Hügeln der Stadt oder ein Baseballspiel im Oracle Park. An den Wochenenden unternahm ich auch oft Ausflüge in andere Teile Kaliforniens. Besonders beeindruckend war ein Trip nach Los Angeles, bei dem ich die Möglichkeit hatte, die Strände von Santa Monica zu besuchen und einen kleinen Einblick in das Leben in der Metropole zu bekommen. Auch die Natur Kaliforniens, wie der Redwoods National Park, waren einfach toll. Das waren Orte und Natur, die nicht vergleichbar sind mit dem, was wir in Europa so kennen. 

Fazit

Natürlich gab es auch Herausforderungen. Zum Beispiel musste ich einen meiner Kurse wechseln, was im ersten Moment etwas stressig war. Doch auch hier half College Contact schnell und unkompliziert weiter. Der Wechsel verlief problemlos, und ich konnte mich auf den neuen Kurs konzentrieren. Solche kleinen Hindernisse gehören zu einem Auslandsaufenthalt dazu, und rückblickend betrachtet haben sie mich eher gestärkt als eingeschüchtert.

DAS Highlight meines Aufenthalts war zweifellos die multikulturelle Atmosphäre. Im I-House und auch in meinen Kursen habe ich Menschen aus allen Teilen der Welt kennengelernt. Ich habe so viel über so viele verschiedene Kulturen erfahren, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe viele Freundschaften und Bekanntschaften geknüpft, die hoffentlich lange Bestand haben werden. Ich habe viel darüber gelernt, wie unterschiedlich die Menschen denken und leben – und das war eine der wertvollsten Erfahrungen.