21 Sep
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2012 bis 08/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Schon als ich im Flugzeug saß wusste ich, dass der Aufenthalt in Berkeley etwas Besonderes werden würde. Einen Sommer lang an einer der besten Business-Schools Amerikas studieren, und das auch noch in Kalifornien – besser geht es fast gar nicht!

In Berkeley angekommen musste ich zunächst meine Unterkunft – die Residence Halls – suchen. Die Residence Halls sind die „Haupt-Studentenwohnheime“ der UC Berkeley. Während der Sommermonate wohnen hier viele internationale Studenten, meist in Zweier- oder Dreier-Zimmern. Ich teilte mir mein Zimmer mit einer Studentin aus China. Das war nicht ganz so einfach, denn ihr Tagesablauf unterschied sich komplett von meinem: gegessen und gelernt wurde nachts, geschlafen meist tagsüber. Trotzdem war es interessant, eine Kultur kennen zu lernen, die sich von der Deutschen doch ziemlich stark unterscheidet.
In den Residence Halls wohnten gut 80% Asiaten und diese blieben meist unter sich.
Ich lernte allerdings gleich in den ersten Stunden unglaublich viele tolle Menschen kennen, die von allen möglichen Orten der Welt kamen. Die Anzahl Deutscher war hier eher gering und dadurch ergab es sich praktisch von alleine, dass man die ganze Zeit Englisch sprechen musste.

Als ich ein paar Tage später dann ganz oben auf dem Berg über der Uni stand und den Sonnenuntergang über der Bay Area anschaute, war ich mir sicher, dass der Sommer in Berkeley der bisher Beste meines Lebens werden wird.
Den –zugegebenermaßen etwas anstrengenden- Aufstieg auf den Berg kann ich nur empfehlen! Man hat von dort oben einen Blick über Berkeley und Oakland, bis hin nach San Francisco.

Berkeley selbst ist eine ziemlich kleine Stadt, hauptsächlich durch die Uni geprägt. Ein paar Geschäfte und kleinere Supermärkte sind vorhanden, in den meisten Geschäften kann man „Fan-Artikel“ der Uni kaufen. Man sieht mehr Obdachlose als in Deutschland und den People’s Park würde ich nachts in jedem Fall meiden, so schlimm wie ich mir das ausgemalt hatte war es dann aber wirklich nicht. Die Obdachlosen blieben entweder für sich oder waren freundlich. Angebettelt oder gar belästigt wurde niemand von uns.

Zum Ausgehen gibt es in Berkeley nicht wirklich viele Optionen: es gibt das Pappys und das Kips, beides typisch amerikanische Studentenbars und an den Wochenenden gut gefüllt. Die ein oder andere Party konnte man hier durchaus feiern. Eine Alternative zu den Bars waren die „american pie-like“ Fraternity Partys. Ganz ehrlich, das muss man unbedingt einmal erlebt haben! Bei manchen Partys war es allerdings echt so, dass man an der Tür sagen musste, von wem man denn eingeladen wurde, und auch nur zur Party gelassen wurde, wenn man wirklich jemanden aus der Frat kannte.

Während der Woche war die Abendgestaltung meist durch Hausaufgaben geprägt. Ich belegte einen Finance-Kurs und einen Sport-Kurs. Der Finance-Kurs war anspruchsvoll, da es sich nicht um einen Basic-Kurs handelte. Der Professor war zwar bemüht, allen Studenten die Inhalte zu vermitteln, trotzdem waren die Hausaufgaben immer unglaublich aufwendig. Ein zweiter Business-Kurs wäre zeitlich nicht zu schaffen gewesen:
Der Sportkurs hingegen war super. Wir waren am Ende nur noch 8 Leute, aber der Trainer motivierte jeden immer wieder aufs Neue und so konnten sich in den 6 Wochen wirklich alle verbessern.
Überhaupt wird Sport an der UC Berkeley ganz groß geschrieben. Die Uni hat ein super Fitness Center, das RSF. Hier sind alle möglichen Geräte und Sportutensilien vorhanden und mit einem Preis von 10 Dollar ist die Mitgliedschaft wirklich günstig, Auch das Schwimmbad, Strawberry Canyon Pool, kann man dann nutzen.

Wenn man zwischen all den Vorlesungen und Hausaufgaben ein wenig Zeit zur Verfügung hat, dann bietet sich ein Besuch im Fitness Center wirklich an, denn das Essen in der Mensa, Crossroads, war echt gut und weitaus besser als erwartet. Angefangen bei Burgern, über Hot Dogs, bis hin zu Brownies, Cookies und Frozen Joghurt war alles unglaublich amerikanisch. Es gab aber auch eine große Salatbar und die Pizza muss man auch unbedingt probiert haben! Für Studenten, die in den Residence Halls wohnen ist ein sogenannter „Meal Plan“ im Preis für die Unterkunft enthalten. Da habt ihr dann eine Anzahl an Punkten, mit denen ihr in der Mensa bezahlen könnt. Am Ende hatte jeder von uns noch eine ziemlich große Anzahl von Punkten übrig, die konnten wir dann noch im Uni-eigenen Supermarkt „Golden Bear“ einlösen und uns so mit Snacks und Getränken für die Rückreise eindecken. Die Preise im normalen Supermarkt waren allerdings teurer als in Deutschland, Wasser (4l) kostete ca. $3, Duschgel bspw. $5 oder §6! Unbedingt probieren muss man aber die ganzen amerikanischen Schokoartikel!

Da Berkely selbst, wie schon erwähnt, eher klein ist, nutzen wir vor allem an den Wochenende häufig den BART um nach San Francisco ins Stadtzentrum zu fahren. In weniger als 30 Minuten ist man da und es kostet ca. $8. Mit dem Studentenausweis und somit dann „gratis“ kann man auch den Bus, Linie F, nach San Francisco nehmen. Das dauert zwar ein Wenig länger, ist aber auch ein tolles Erlebnis. Der Bus fährt über die Bay Bridge in die Stadt rein und die Aussicht dabei ist super! In San Francisco ist vor allem der Union Square toll zum Shoppen, aber auch Pier 39 und die Lombard Street muss man gesehen haben. Bis zur Golden Gate Bridge ist es allerdings ein gutes Stück vom Stadtzentrum – zu Fuß kaum machbar, hier kann man entweder ein Fahrrad mieten und am Ufer entlang fahren, oder man überquert die Brücke einfach mit einem Sightseeing Bus. Egal wie man’s macht, über die Brücke zu fahren ist ein unglaubliches Erlebnis!

Insgesamt kann ich wirklich nur sagen, dass der Sommer in Berkeley unvergesslich war und das s ich aktuell schon den nächsten Aufenthalt plane – ganz nach dem Motto „Back to Berkeley“!