21 Aug
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Naturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Alles in Allem kann ich sagen, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, in Santa Barbara zu studieren bzw. zu leben. Weil ich diese Erfahrungen auch allen anderen wünsche, fasse ich möglichst kurz zusammen, warum man UNBEDINGT an die UCSB gehen sollte, wenn man die Chance dazu bekommt.

  1. Die Uni liegt in internationalen Rankings immer noch auf den respektablen Plätzen, das heißt, man muss sich auch später nicht rechtfertigen, warum man gerade diese Uni ausgesucht hat - denn eigentlich ist ein Semester dort einfach nur unglaublich viel Spaß, Party, Action und unvergessliche Erlebnisse.
  2. Die Uni hat eine meiner Meinung nach ziemlich einzigartige Konstellation was den Aufbau des „Studentenviertels“ am Campus angeht - und diesen Unterschied kann man nicht deutlich genug betonen. Anders als an vielen anderen Universitäten liegt diese Uni nicht in der Stadt selbst, sondern etwa 12 Meilen außerhalb von Santa Barbara. Neben dem Campus war früher mal eine „normale“ Kleinstadt mit kleinen Einfamilienhäusern, ein paar Restaurants/Bars/Cafes und nem kleinen „Mini-Markt“. Der Name dieses Nests lautet „Isla Vista“ (gesprochen „eila vista“, abgekürzt IV). Im Laufe der Jahre haben die Studenten jedoch nahezu alle „Einheimischen“, also normale Menschen wie Familien und so, vertrieben, indem sie sich nach ihrem ersten Jahr an der Uni mit 4-12 Freunden eins der Häuser in der Stadt gemietet haben. Mittlerweile leben dort NUR noch Studenten und zwar etwa 15-20 Tausend! Wie es in einer Stadt abgeht, in der es keine „Erwachsenen“ mehr gibt kann man sich wohl vorstellen, oder? Niemand sollte den Fehler machen, aus Kostengründen nach Santa Barbara Downtown oder Goleta zu ziehen. Man verpasst sonst alles. Filme wie „ProjectX“ oder „American Pie“ sind kein bisschen übertrieben, wenn man sich die Wochenenden in IV mal zum Vergleich ansieht. Anstelle von Discotheken werden die Häuser in Strandnähe einfach am Wochenende in „Partylocations“ verwandelt. Dazu organisieren die reichen Kids die da wohnen einen DJ für den Balkon, eine Lichtanlage wie im Club und ein Fass Bier mit Roten Bechern. Schnell noch eben eine Öffentliche Veranstaltung bei Facebook erstellt und schon mal 1000 Leute einladen - fertig ist die House-Party wie im Film. Und das ist dann nicht nur in einem Haus in der Stadt sondern in praktisch jedem Haus in der Nähe zum Strand. Wer da wohnt ist fast schon verpflichtet, regelmäßig Haus-Abriss-Partys zu feiern. Wie in einem Club braucht man auch keine Einladung um auf so eine Party zu gehen! Als Nachteil muss man sagen, dass natürlich niemand hinterher aufräumt - die Leute die in diesen Häusern leben - hausen im Müll - und ziehen im nächstem Jahr in ein anderes Haus... Eingeschlagene Wände oder Fenster, eingetrocknete Kotze im Flur oben... ach es gibt da nix was es nicht gibt :D
    Zitat einer Einladung:
    "Rage: The act of drinking excessively, spending lots of money, causing destruction, and fucking your life up in the course of a single night. Consequences of a rage typically consist of loss of memory, STD's, unwanted children with fat chicks, depleted bank accounts, fights, break ups, drunken calling and texts, and next day facebook posts of FML!“
  3. Die Uni ist direkt am Strand. Wer mit dem Surfen anfangen oder weitermachen will, sollte unbedingt am Anfang beim Excursion-Club vorbeischauen. Das ist eine Art „service club“ auf dem Campus, wo Studenten ehrenamtlich z.B. Surf-, Kletter-, Kayak-, Yoga- und Outdoor-Training geben. Dazu bieten die jede Woche jede Menge weitere Aktivitäten und Ausflüge an. Der Club hat zwischen 500 und 1000 Mitglieder, also rechtzeitig für die einzelnen Aktivitäten eintragen, um einen Platz zu sichern. Kosten sind gerade mal 30 $ pro Quarter. Alle Clubausrüstung kann man sich als Clubmitglied übrigens kostenlos ausleihen. Das bedeutet, man geht einfach zur „Servicezeit“ am Clubhaus vorbei und bekommt z.B. Surfboard und Neoprenanzug ohne sich den Kram selbst kaufen zu müssen.
  4. Es gibt jede Menge krasse Natur in der Nähe. Ich selbst habe in meinem Auslandssemester neben den ganzen Parties richtig intensiv mit Outdooraktivitäten angefangen. War also für etliche Wochenenden Wandern mit Rucksack und Zelt in den verschiedenen Nationalparks und sogar mit einem Kanu mehrere Tage auf dem Colorado River unterwegs. Unvergleichliche Erlebnisse! Als perfekten Einstieg in diese Art von Sport und Erlebnisse bieten sich das „Adventure Program“ der Uni an (Flyer liegen im Sportzentrum der Uni aus und auch auf der Website -> google : Recreation Center UCSB). Auch der Excursion Club bietet ähnliche Trips an, unbedingt zu den Meetings gehen und für die Trips eintragen.
  5. Das Sportzentrum der Uni: Große Pool-Landschaft mit Wirpool. Sogar eine eigene Kletterhalle! Dazu dann Hallen und Plätze für so ziemlich jede Sportart die es gibt!
  6. Campus: Direkt am Strand! Wunderschön. Skateboard und Fahrrad Haupttansportmittel. Man sieht sogar Leute im Anzug auf nem Skateboard (Longboard) zur Arbeit fahren. Alles total lässige Menschen in Cali.
  7. California ist voll von super sympathischen Menschen. Wenn man nicht den Fehler macht, nur mit Deutschen rumzuhängen, sondern sich auch einfach mal traut, Dinge alleine zu machen (ohne seine deutschen Freunde, die man sowiso bei der Einführungsveranstaltung kennen lernt) wird man viele wunderbare Menschen treffen! Um Leute kennen zu lernen bieten sich verschiedene Sachen an:

    Platz 1 teilen sich die Mitbewohner der neuen WG und der wunderbare Excursion Club.
    2. Die Ausflüge vom „Adventure Program“ der Uni (Sportzentrum)
    3. Festivals
    4. Parties - wobei hier gesagt werden sollte, dass die meisten Nummern, die man an einem Abend bekommt am nächsten Tag keine Bedeutung mehr haben. Aber eben nur die meisten. Man trifft immer wieder Amis, die total daran interessiert sind, unsere Kultur kennen zu lernen und die am nächsten Tag anrufen, ob man nicht mal vorbeikommen will.
  8. Die Uni von der akademischen Seite ist wie anfangs erwähnt auch international für ihre Leistung bekannt. Es unterrichten sogar einige Nobelpreisträger als Profs! Meine Kurse die ich hatte, waren vom Niveau wesentlich leichter als zu Hause und haben trotzdem viel Spaß gemacht. Zum Menschen kennen lernen eignen sich die Kurse aber eher weniger, sind aber auch nicht völlig untauglich. Habe mit wenig Aufwand gute Noten bekommen. Hängt aber auch immer ein bisschen vom Kurs ab. Lässt sich nicht immer verallgemeinern.

An diesen Erfahrungsbericht habe ich einige Video-Links angehängt, die bei der Entscheidung für oder gegen die UCSB wirklich helfen werden ;)

"Deltopia": Größte Party im Semester (und vermutlich in deinem Leben)
http://www.youtube.com/watch?v=bC-ORHRQpyI

"UCSB Undie Run": (jedes Semester nackt durch die Bibliothek und über den Campus rennen!)
http://www.youtube.com/watch?v=0TOwjcGu44M

Zusätzlich dazu kann ich zur „neutralen“ Berichterstattung auch das kleine Büchlein „College Prowler - UC Santa Barbara - Off the Record“
empfehlen. Es wird im offiziellen Bookstore der Uni verkauft und soll den zukünftigen Studenten eine „echte“ Entscheidungshilfe sein. Von Studenten geschrieben und alles was die da drin steht, ist wahr - sehr empfehlenswert - kostet nur ne Handvoll Dollar.