12 Jul
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auslandssemester an der University of California,
Santa Barbara im Spring Quarter 2012

Dieser Bericht handelt von meinem Auslandssemester an der UCSB, an der ich vom
28.03.2012 bis zum 23.6.2012 für ein Quartal Economics studiert habe.

Ich habe den Auslandsaufenthalt selbst über College-Contact.com organisiert, was aus meiner
Erfahrung ein größerer Aufwand ist, als über eine Partneruniversität der eigenen Uni ins
Ausland zu gehen, man hat auf der anderen Seite aber auch mehr Flexibilität bei der Planung
– man muss sich beispielsweise nicht schon 1 Jahr (oder länger) vorher darum kümmern,
sondern es reichen teilweise auch wenige Monate aus, wenn denn noch genügend Plätze
vorhanden sind (eine frühzeitige Anmeldung ist aus diesem Grund trotzdem ratsam).

Zur Planung gehört alles, von dem Versenden der Bewerbungsunterlagen an College-Contact
für die jeweilige Universität, die Beantragung eines Visums, die Buchung des Fluges, das
Finden einer Wohnung/WG an der Zieluniversität, die Auswahl der Kurse, etc. Dabei findet
die Vermittlung zwischen Dir und der Universität immer über College-Contact statt.

Beim Finden einer bezahlbaren Wohnung (und genauso auch beim Finden eines Fahrrads,
oder anderen Dingen, die Du brauchen wirst) empfehle ich Dir www.CraigsList.com – hier
findest Du die allermeisten Angebote. Du solltest auf jeden Fall eine Wohnung in IV (= Isla
Vista) suchen, da sich hier das Studentenleben abspielt, und Du zu allen möglichen
Destinationen (Uni, Strand, Einkaufszentrum, etc.) kaum mehr als ein Katzensprung entfernt
wohnst. Solltest Du auch nur ein klein wenig auf Sauberkeit achten, würde ich Dir keine
Wohnung am DP (= Del Playa) empfehlen, auch weil diese Zimmer wohl die teuersten in IV
sind. Solltest Du ein günstiges Double (= Zweierzimmer) suchen, würde ich Dir die Santa
Ynez Apartments empfehlen (dort habe ich selbst auch gewohnt), für die Du Dich über die
Universität bewerben kannst. Hier zahlst Du vergleichsweise günstige $550 im Monat.
Zweierzimmer bedeutet dabei, dass Du Dir mit einer anderen Person das Schlafzimmer teilst,
was aber in Amerika absolut üblich ist. Single-Räume (= Einzelzimmer) sind eher die
Ausnahme, und die findest Du wohl am günstigsten in den San Clemente Apartments (etwa
$800 pro Monat), wo Du dann mit 3 anderen in einer Wohnung zusammen wohnst (jeder hat
aber sein eigenes Schlafzimmer).

Bezüglich Kurse kann ich Dir nur raten keine Kurse in Ventura zu nehmen, da die
Busverbindung dort hin katastrophal ist. Einige von uns mussten dort einen Kurs nehmen, und
hatten daher keine andere Wahl als sich zu jedem Kursdatum ein Auto zu mieten und so nach
Ventura zu gelangen. Wenn Ventura für Dich vermeidbar ist, würde ich davon abraten.

Kurz noch zu der generellen Kurs-Einteilung an der UCSB: es gibt die so genannten
Academics und die Extension-Kurse. Die Academics sind ganz reguläre Kurse, die „normale“
Studenten an der UCSB belegen. Extension-Kurse hingegen sind für Austauschstudenten und
für Amerikaner, die bereits Arbeitserfahrung haben – ich würde diese Kurse mit
Volkshochschulkursen vergleichen. Diese sind bedeutend einfacher als die Academic-Kurse,
und kosten auch normalerweise weniger Studiengebühren (zum Vergleich: mein Extension-
Kurs hat etwa $500 gekostet, mein Academic-Kurs $1000). Ebenso ist der Workload im
Academic-Kurs um ein Vielfaches höher, genauso aber auch der Lerneffekt.

Ich selbst habe die Kurse „Entrepreneurship“ (academic) und „Global Economics“
(extension) belegt. Beide Kurse sind sehr zu empfehlen. Generell kann man zu den Kursen an
einer amerikanischen Hochschule sagen, dass man hier den Focus eher auf Quantität als auf
Qualität legt. Man bearbeitet viele Themen in der Breite, denkt aber kaum mal tiefer in einen
spezifischen Aspekt oder Problemstellung hinein. Außerdem beinhalten die Kurse sehr viel
das Lesen von Büchern, Artikeln und Blog-Einträgen, und kaum bis gar nicht quantitative und
mathematische Elemente. Insgesamt finde ich daher Vorlesungen in Deutschland bedeutend
anspruchsvoller. Allerdings ist es von Vorteil auch einige Kurse aus dem eigenen
Themenspektrum in Amerika zu belegen, da man so ein breiteres (wenn auch nicht tieferes)
Bild von den einzelnen Themen erhält.

Als besonderen Gewinn sehe ich, dass ich einen guten Einblick in die amerikanische Kultur
erhalten habe und mein Englisch weiter verbessern konnte. Besonders hat mir dabei geholfen,
dass zwei meiner Mitbewohner aus Amerika und einer aus Schweden kam, sodass ich in
meinem Apartment nur Englisch geredet habe. Wir hatten einige Diskussionen über
interessante Themen und so konnte ich auch die Sichtweise von Amerikanern kennen und
verstehen lernen. Als einen weiteren Gewinn sehe ich, dass ich während des Quartals sehr viel
gereist bin, und so einiges von Amerika und insbesondere Kalifornien sehen konnte. Auch das
würde ich euch raten: fahrt so oft ihr könnt in die „benachbarten“ Städte und zu
nahegelegenen Sehenswürdigkeiten (Los Angeles, San Francisco, San Diego, Las Vegas,
Seven Falls, Yosemite Nationalpark, Santa Cruz Island, etc.) und schaut euch die gewaltigen
Landschaften von Kalifornien an.

Zu guter Letzt kann ich nur raten: sucht euch interessante Kurse aus, lernt Amerikaner kennen
und genießt Kalifornien mit all seinen Vorteilen so gut es geht – das Quartal ist schneller
vorbei als ihr denkt.