23 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

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Für mich war entscheidend ein Auslandssemester an einer guten US-amerikanischen Universität zu verbringen um die Option eines möglichen Masterstudiums in den Staaten evaluieren zu können ohne mir aufgrund intensiven universitären Engagements die Möglichkeit einiger Reisen zu nehmen. Mit einem 35. Platz weltweit im Times Higher Education Ranking und diversen Nobelpreisträgern, darunter auch einen im Economics Department, hielt ich die UCSB hier für qualifiziert. Andererseits wollte ich gerne die kalifornische Mentalität kennenlernen, da ich auch über einen Berufseinstieg in den USA nachgedacht hatte und Kalifornien als ökonomisch bedeutender Bundesstaat hier eine inte-ressante Option darstellt. Natürlich haben auch die positiven Erfahrungsberichte der Vorjahre, inklu-sive der Beschreibungen IVs ihren Teil zur Entscheidung beigetragen.

Retrospektiv hatte ich nicht den Eindruck an einer wirklich guten Universität zu studieren. Das Kurs-niveau war sehr unterschiedlich und die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Mitstudenten im Undergraduatebereich war lediglich an der (halluzinogenen) Magie IVs interessiert. Das soll in keiner Weise meine positiven Erfahrungen schmälern; ich hatte eine gute, spannende und lehrreiche Zeit in Santa Barbara, allerdings sollte man sich dieser Tatsache im Vorfeld bewusst sein. Die Kosten liegen bei ca. $1500 für die Immatrikulation und $1000 pro Kurs (genau genommen $250 pro Unit, aber alle universitären Kurse haben 4 Units).


2. Bewerbungsprozess

Wie viele Vorgänger habe auch ich den Weg über College Contact gewählt, was ich nur weiteremp-fehlen kann – sehr unkompliziert, immer hilfsbereit und wahrscheinlich deutlich weniger komplex als eine individuelle Bewerbung. Einige organisatorische Hürden, allen voran die Visabeschaffung müssen natürlich selbst erledigt werden, wobei das zwar einen recht großen bürokratischen Aufwand darstellt, der Prozess selbst jedoch ohne Probleme verlief. Die Betreuung vor Ort war für Freemover recht dürftig. Abgesehen von einer Einführungsveranstaltung seitens der Universität gab es keinerlei Aktivitäten wie beispielsweise ein Buddysystem o.ä.


3. Kurse

In erster Linie ist in Bezug auf die Kurse das Crashen zu erwähnen. Als Freemover muss der Professor sein Einverständnis für den Besuch des Kurses geben – was er in Prinzip gerne tut, allerdings setzen ihm die Raumkapazitäten oft Grenzen. Dementsprechend sollte man zu Beginn des Quarters auch einige Backupkurse auswählen. Die Anrechnungsstelle in St. Gallen war dabei sehr hilfreich, da ich im Vorfeld nur meine Wunschkurse hatte prüfen lassen. Im Endeffekt habe ich vier von fünf Wunschkursen belegen können (lediglich Mikro II war hoffnungslos überfüllt):

  • Econ 134A: Financial Management -> Finance
  • Comm 130: Political Communication -> Handlungskompetenz
  • Hist 145D: War and Diplomacy in the Middle East – Arab Spring -> Kulturelle Kompetenz
  • Comm 132: Media Policy and Regulation -> Wahlbereich

Theoretisch gibt es auch noch sogenannte Extensionkurse, die in erster Linie als berufsbegleitende Fortbildungen konzipiert sind, aber auch von Studenten belegt werden können. Ich war jedoch mit obiger Zusammenstellung sehr zufrieden, zumal Hist 145D ein dezentrales Fach war, was den Lern-aufwand für Midterms und Finals reduziert hat. Im Allgemeinen hat man zwar jede Woche Assign-ments oder Paper zu erledigen (plus Readings, aber da merkt man schnell, was wirklich wichtig ist und was eher nicht), es bleibt jedoch auf jeden Fall genug Zeit für außeruniversitäre Aktivitäten. Auch ausgedehntere Reisen sind möglich, wenn man die wöchentliche Arbeit auf einen oder zwei Tage konzentriert. Grundsätzlich besteht in allen Kursen Anwesenheitspflicht, eine Verletzung dieser resul-tiert im schlimmsten Fall in einer Auflösung des Visums (und somit direkter Heimreise), wobei auch hier natürlich gewisse Freiheiten bestehen, so lange man „ordentlich“ studiert. Ein vergleichbarer Lernstress wie in der St. Galler Prüfungsphase kommt auch während der Finals nicht auf, da man ja schon im Vorfeld gezwungen wird kontinuierlich zu arbeiten.


4. Leben vor Ort

Ich bin eine Woche vor Studienbeginn nach Santa Barbara geflogen (die Stadt hat einen kleinen Flug-hafen, der z.B. über Los Angeles, San Francisco, San Diego und Phoenix angeflogen werden kann) um eine Wohnung zu suchen. Nach einigen Tagen vergeblicher Versuche in IV etwas zu finden (die Stu-denten sind außerordentlich unzuverlässig, wenn es um Termine geht), bin ich schließlich bei einem privaten Vermieter untergekommen, ca. 5 Minuten von IV und 10 Minuten von der Universität per Fahrrad entfernt. Generell gilt: So schnell wie möglich ein Fahrrad kaufen, eigentlich ist man nur da-mit unterwegs, es sei denn, man will in die Stadt (dann nimmt man den Bus, oder abends zum Feiern „Bobs Party Bus“), was aber nicht zwingend notwendig ist, da IV über alles Nötige zum Leben verfügt (natürlich trotzdem empfehlenswert, v.a. wenn man ab und an etwas Gutes essen will). Wenn man in IV selbst leben will sollte man sich schon relativ früh um eine Wohnung kümmern, allerdings am bes-ten vor Ort, da WGs zum Teil überfüllt oder unglaublich dreckig sind bzw. über craigslist (das Mittel der Wahl für die Wohnungssuche) auch unseriöse Angebote verbreitet werden. Außerdem sollte man sich auf relativ hohe Preise und einen geringeren Hygienestandard einstellen.


5. Fazit

Ich persönlich konnte durch das Auslandssemester nicht nur die eingangs erwähnten Fragestellungen für mich beantworten, sondern darüber hinaus noch viel über ein Land und seine Kultur lernen, über das ich dachte, bereits genügend zu wissen. Außerdem habe ich viele eindrückliche Momente, Per-sonen und Orte erleben können – kurzum: ich hatte eine tolle Zeit und kann es nur empfehlen, man sollte sich allerdings auch der Besonderheiten eines Aufenthalts an der UCSB bewusst sein.