15 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandsstudium in den USA – Fall Semester 2011
an der California State University Fullerton, CA


Seit Beginn meines Studiums hatte ich vor ein Auslandssemester zu absolvieren. Im Wintersemester 2011 schließlich ging ich für ein Semester an die California State Universität Fullerton (CSUF).


Vorbereitung & Bewerbung


Das Auslandssemester verlangte eine langfristige Planung, die insbesondere hinsichtlich der Visa-Beantragung sehr beschwerlich sein kann, aber der Aufwand lohnt sich allemal. Zunächst jedoch musste ich mir Gedanken darüber machen, wo genau ich in den Vereinigten Staaten studieren wollte. Als Student der Kulturwissenschaften entschied ich mich dabei zunächst für die Vereinigten Staaten. Faktoren die bei der genauen Auswahl der Universität eine Rolle spielten, waren z. B.: Studienangebot der Universität (zwecks Anrechnung bei der Heimatuniversität) sowie die Höhe der zugehörigen Studiengebühren (sofern keine Partner-Hochschule); Ruf der Universität (Qualität der Betreuung etc.) und auch örtliche Besonderheiten. Da ich mich sehr für Film- und Kulturwissenschaft interessiere, habe ich mich für eine Universität nahe Los Angeles entschieden und in einem Seminar viele Gastredner direkt aus Hollywood erlebt.

Nachdem meine Wunschuniversität feststand, bewarb ich mich um ein Stipendium. Ich reichte meine Bewerbung Mitte April ein und erhielt Anfang Mai die Zusage für das im August startende Auslandssemester.
Da meine Heimatuniversität keine Partnerschaft zu einer kalifornisches Universität unterhält, musste ich mich im Anschluss bei der CSUF als Privatperson bewerben. Eine große Hilfe fand sich dabei mit „College-Contact.com“ – einer Organisation die unentgeltlich bei der Bewerbung an u.a. kalifornischen Universitäten weiterhilft (ähnlich dem Ranke-Heinemann-Institut bei Bewerbungen an australischen/neuseeländlichen Universitäten). Auf der Homepage von „College-Contact“ findet sich zum Beispiel eine Übersicht mit Angaben zu Sprachanforderungen, Studiengebühren, Bewerbungsfristen und Studienangebot vieler Universitäten (Achtung: die Angaben sollten als Richtwerte verstanden und stets bei den jeweiligen Universitätshomepages überprüft werden, da es zu kurzfristigen Änderungen kommen kann). Ebenso wurde bei Fragen per E-Mail oder Telefon schnell weitergeholfen und zudem wurden sämtliche Bewerbungsunterlagen von den Mitarbeitern auf Vollständigkeit geprüft und direkt an die Universität in den USA weitergeschickt.
Nachdem alle Unterlagen eingereicht wurden, dauerte es einige Wochen, bis die Zusage der Universität vorlag. Erst mit dem von der CSUF ausgehändigten I-20 Formular konnte ich schließlich ein Studentenvisum (F-1) bei der U.S. amerikanischen Botschaft in Berlin beantragen. Auch hier gilt, dass der Termin bei der Botschaft frühzeitig gebucht werden sollte, da gerade in den Sommermonaten mit wochenlangen Wartezeiten zu rechnen ist. Um das Visum zu erhalten muss man zwingend zu einem „Interview“ vor Ort erscheinen. Tatsächlich jedoch bestand dieses „Interview“ aus lediglich zwei kurzen Fragen (1. Was wollen Sie in den Vereinigten Staaten tun? 2. Wie wollen Sie das finanzieren?). Um seine Aussagen belegen zu können, sollte man dabei Nachweise zum Interview mitbringen (z. B. Zusage für das Stipendium).
Im Zuge der Vorbereitung informierte ich mich auch über mögliche Auslandskrankenversicherungen, da diese i.d.R. in Deutschland nur vor Reiseantritt abgeschlossen werden können. Leider jedoch war ich gezwungen eine Versicherung der Universität abzuschließen, die mit ca. $300 deutlich teurer war als eine deutsche Auslandsversicherung. Schließlich musste ich mir noch einen Zwischenmieter suchen, da ich mein Zimmer in Deutschland nicht aufgeben wollte – abhängig vom Zeitpunkt der Suche (Semesterbeginn; Ende Vorlesungszeit) sowie der Lage des Zimmers kann dies schwieriger werden als zunächst gedacht, so dass auch hier genug Zeit eingeplant werden sollte.

Ankunft und Leben in Fullerton
Nach 13 Stunden Flugzeit mit Umstieg in London landete ich endlich aus dem kühlen Berlin in Los Angeles und fuhr mit einem Shuttle-Bus direkt weiter zu meiner Universität. Die CSUF hat ein International Students Office (ISO), wo ich mich zunächst registrieren musste und wo man mir zugleich bei meiner Wohnungssuche weiterhalf. Da ich ohne feste Bleibe nach Kalifornien flog, blieb ich die ersten Tage in einem billigen Motel. Das war keine schöne Erfahrung, da mich dort eine Frau um Hilfe bat, die alles in ihrem Leben verloren hatte und nun ihr komplettes Hab und Gut in ein Hotelzimmer getragen haben wollte. Der „American Dream“ blieb zumindest für sie unerfüllt. Auch auf der Fahrt zu dem Hotel machte ich eine eher unerfreuliche Erfahrung, da mich der Taxi-Fahrer übers Ohr hauen wollte. Die erste Zeit in Fullerton war generell eine recht anstrengende, da das Semester noch nicht begonnen hatte und ich recht orientierungslos war. Im Übrigen konnte ich gar nicht fassen, dass ich entlang der Straßen so gut wie nie Menschen laufen oder auf dem Fahrrad sah – dafür fuhren jederzeit Unmengen von (großen) Autos die Straßen hoch und runter.
Fullerton ist eine klassische kleine Vorstadt von Los Angeles und geht nahtlos in andere Städte wie Anaheim oder Placentia über. Für mich etwas ungewohnt war, dass die Städte regelrecht aufgeteilt sind. Große Teile bestehen nur aus Straßen mit kleinen Shops an den Seiten. Daneben gibt es reine Wohngegenden, Areale mit riesigen Shopping Malls und schließlich Downtown Fullerton mit vielen Bars. Die Universität liegt direkt am Freeway, nicht allzu weit von Downtown Fullerton entfernt. Die angeboten Dorms (Studentenwohnheime auf dem Campus) kamen für mich nicht in Frage, da sie mit drei Mahlzeiten verbunden waren, die den Preis auf über $1000/Monat trieben. Zu weit abseits der Universität wollte ich jedoch auch nicht leben, so dass ich zunächst Wohnungsanzeigen auf craigslist.org durchgeschaut habe. Auch wenn viele Studierende Anfang des Semesters eine Wohnung suchen, ist es nicht allzu schwer einen Platz zu finden. Appartements, auch nahe der Universität, gibt es Zuhauf. Viele der Deutschen, die ich kennengelernt habe, haben sich gemeinsam ein Appartment geteilt. Das kam für mich allerdings nicht in Frage, da ich den Kontakt zu U.S. Amerikaner gesucht habe. Zwar fand ich viele Angebote, doch die meisten waren unmöbliert, was für mich nicht die erste Wahl war. Einige Tage später sprach ich erneut mit Jessica Hammond vom ISO, die für die Wohnungsvermittlung verantwortlich ist. Selten habe ich so unermüdliche, freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter an einer Universität erlebt. Einen Tag später bot sie mir bereits einen Platz im „Homestay“ Programm an. Als Folge dessen lebte ich das Semester über bei einer amerikanischen Gastfamilie mit der ich viel unternahm. Und zu tun gibt es im Sonnenstaat wahrlich viel: Nationalparks, Las Vegas ist nicht allzu weit entfernt, traumhafte Strände, Hollywood, San Francisco, San Diego mitsamt großem Zoo, Death Valley und vieles, vieles mehr. Wer gerne etwas weiter fährt bzw. fliegt, kann auch einen Abstecher nach Mexiko oder Hawaii machen.

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Universität & Veranstaltungen


Die Veranstaltungen an der Universität unterschieden sich von denen in Deutschland in mehrerer Hinsicht. Zum einen belegt man deutlich weniger Veranstaltungen pro Semester (als ausländischer Student nur vier), welche dafür zeitlich umfangreicher sind (4 SWS/Woche). Zum anderen war die Lernkultur deutlich offener und partizipativer ausgelegt als in den meisten meiner deutschen Veranstaltungen. Durch die relativ geringe Anzahl von Veranstaltungen war der rein quantitative Wissenszuwachs dabei geringer als ich es bislang gewohnt war. Nichtsdestotrotz hatte ich in den Staaten einige der besten Seminare meiner gesamten Studienzeit. Die hervorragende Qualität der Seminare war zum Großteil den Dozierenden zu verdanken, welche sowohl in den Veranstaltungen als auch außerhalb immer ansprechbar und extrem hilfsbereit waren – so lud mich beispielsweise ein Dozent zu einem Kaffee zu sich nach Hause ein, um mit mir eine Fragestellung zu erörtern. In den Veranstaltungen selber wurde man durchweg gefordert, da es immer wieder Exams oder Paper zu schreiben galt. Zudem gab es vereinzelt Gruppenreferate, die immer Spaß gemacht haben, da ich die amerikanischen Studierenden als sehr freundlich, kollegial, locker aber auch zielstrebig kennengelernt habe. Das wohl spannendste Seminar fand sich mit „Film - TV Industry“. Zum einen waren die Dozierenden extrem locker, hilfsbereit und witzig. Zugleich aber forderten sie die Studierenden mit fünf unangekündigten Quizzes, einem Midterm-Exam und einem Final Exam doch schon Einiges ab. Wichtig waren vor allem die Anwesenheit und das „Mitmachen“. Zwar wurde die Anwesenheit nie kontrolliert, aber wer nicht bei den Sitzungen war, der hatte es in den Prüfungen sehr schwer. Besonders gut gefallen hat mir an allen Seminaren, dass es stets Bezüge zum „wirklichen Leben“ gab. Theorie wurde nicht vom aktuellen Weltgeschehen losgelöst betrachtet, sondern immer mit Bezug darauf behandelt. Im Filmseminar beispielsweise äußerte sich dies darin, dass wir viele Gastredner aus Hollywood hatten, die an großen Produktionen mitgewirkt hatten (z.B. Shrek, 2012, Heat). Zudem waren die Gastredner aus verschiedenen Bereichen der Filmindustrie – so zum Beispiel Screenwriter, Schauspieler, Kameramann. Und auch die zwei Dozenten sind selber im Filmgeschäft tätig – Bob Engels hat unter anderem am Drehbuch einer Twin Peaks Folge mitgeschrieben. Erfreulicherweise wurde den Studierenden (die meisten studierten „Radio, TV, Video & Film“) ein Blick hinter die Kulisse Hollywoods mit klaren Worten gegeben („wichtiger als ein gutes Drehbuch sind gute Kontakte“). Abschließend mussten wir in Gruppen eine eigene Produktionsfirma erstellen, ein Drehbuch für eine Folge einer neuen Serie/eines neuen Films schreiben, einen Trailer drehen (alternativ bestehendes Videomaterial zu einem Trailer zusammenschneiden) und das Ergebnis vor dem Auditorium präsentieren. Auch wenn es viel Arbeit war, hatten alle im Seminar merklich Spaß und es wurden teils wirklich hochklassige Trailer präsentiert.
Mein zweites Seminar beschäftigte sich mit „Mass Communication in Modern Society“. Auch hier war die Atmosphäre sehr gut. Was mir besonders gut gefiel, war, dass der Dozent nicht selten kritisch mit seinem eigenen Land und der Regierung umging – etwa bei der medialen Inszenierung der „Rettungsaktion“ von Jessica Lynch. Überhaupt habe ich viele Amerikaner kennengelernt, die sich darüber bewusst sind, dass der Ruf der Vereinigten Staaten in der Welt über die letzten Jahrzehnte deutlich gelitten hat und die selber kritischer mit ihrer Nation umgehen als erwartet – ohne jedoch unpatriotisch zu wirken. Hervorheben will ich noch, dass der Dozent etwas Ungewöhnliches von den Studierenden verlangte, nämlich einen Blog über ein Thema eigener Wahl zu schreiben. In Amerika sind Blogs weit gängiger als in Deutschland. Blogs stellen dabei auch ein Mittel der Selbstvermarktung dar. Ein älterer Student beispielsweise schrieb im Seminar einen Blog über Bier. Einige Bierfirmen wurden darauf aufmerksam und nahmen Kontakt zu ihm auf. Mittlerweile bestreitet der Student seinen Lebensunterhalt mit den Einnahmen aus seinem Blog. Und auch wenn ich anfänglich skeptisch war, so hat mir das Schreiben meines Blogs viel Freude bereitet.
Eine weitere Aufgabe im Seminar war es, einen Tag komplett ohne Medien zu verbringen und eine Woche den Medienkonsum zu protokollieren und im Anschluss eine Reflektion dazu zu schreiben. Ich bin von diesen Aufgaben begeistert gewesen, da sie Studierende dazu anregten, dass mittlerweile Selbstverständliche in Frage zu stellen und es kritisch zu überdenken.
Zusätzlich wurden auch in diesem Seminar ein Paper und drei Exams geschrieben. Einen „Ausländer-Bonus“ sollte man dabei nicht unbedingt erwarten, da fast alle meiner Exams aus Mutiple Choice Fragen bestanden – entweder man lag mit seinen Antworten richtig, oder eben nicht.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Veranstaltungen alle viel und kontinuierlich gefordert haben, wobei dies alles aber mit etwas Aufwand bewältigbar war. Besonders den Kontakt zwischen Studierenden und Dozierenden habe ich dabei als sehr angenehm empfunden, da die Dozenten einem auf Augenhöhe begegnen und stets ansprechbar sind.
Als Student der Kulturwissenschaft bezog ich meinen fachlichen Gewinn aber nicht nur durch die universitäten Veranstaltungen. Auch außerhalb der Seminare kam ich dem Land viel näher und lernte die Kultur und U.S. Amerikaner besser verstehen – vor allem dank meiner Gastfamilie, mit der ich unheimlich viele tolle Momente erlebte.
 


Enttäuschungen


Neben all den positiven Dingen will ich aber auch einige negative Dinge nennen, die mir nicht gefallen haben. Ein wenig enttäuscht war ich zunächst von den Lehrbedingungen. So sah der Campus der Universität mit Palmen, Swimming Pool und Fitness Center fantastisch aus, aber die Seminarräume waren vom Zustand her teils in schlechtem Zustand. Auch war die Teilnehmerzahl der Veranstaltungen erstaunlich hoch, so dass ich aus einem Kurs zunächst ausgeschlossen wurde. Beim Stundenplanbau sollte man daher einige alternative Veranstaltungen bereithalten, da nicht sicher ist, dass man zu allen Wunschveranstaltungen zugelassen wird. Alternativ kann man zu der 1. Sitzung der jeweiligen Veranstaltung gehen und den Dozenten fragen, ob man doch noch zugelassen wird (Course-Crashing). Bedenkt man die Studiengebühren in Höhe von mehreren Tausend Euro, wirkten die gebotenen Rahmenbedingungen recht ernüchternd. Auch die Krankenversicherung der Universität, die zwingend abgeschlossen werden musste, hat mich geärgert, da mir ein Teil meines Zahnes abgebrochen ist und eine Behandlung nicht über die Versicherung abgedeckt wurde. Etwas fassungslos war ich zudem, als mir trotz der gezahlten Semestergebühr von $4200 zusätzliche Kosten für den Nachweis über meine abgeschlossenen Veranstaltungen (Transcript of records) in Rechnung gestellt wurden ($8 für drei Blätter). Die Studiengebühren ließen mich immer wieder fragend zurück, da ich, bis auf den schönen Campus, nicht erkennen konnte, wo das viele Geld investiert wird und den Studierenden zugutekommt. Leider war auch das sich auf dem Campus befindliche Fitness-Center nicht in den Gebühren enthalten und schlug mit moderaten $25/Monat zu Buche. Überhaupt sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Lebenshaltungskosten in Kalifornien im Allgemeinen recht hoch sind. Ob Homestay oder nur ein Zimmer in einem Apartment – man sollte schon mit $600-800 pro Monat an Miete rechnen.
Außerhalb der Universität war ich vor allem von den öffentlichen Verkehrsmitteln negativ überrascht. Zwar gibt es Busse, doch fahren diese teils nur in einem 60 Minuten-Rhythmus. Kein Vergleich zu einer Großstadt oder auch nur einen mittleren Kleinstadt in Deutschland. Die meisten meiner Freunde kauften sich daher gemeinsam ein günstiges Auto. Ich nutzte Busse, mein Fahrrad, fuhr bei Freunden mit oder mietete mir für längere Trips ein eigenes Auto.
Eine letzte Sache noch, von der ich nicht wirklich enttäuscht war, sondern die mich Europa mehr schätzen ließ: die Architektur. So beeindruckend die Natur und Strände Kaliforniens sind, so nüchtern zeigt sich das Stadtbild. Zumindest in den Vorstädten von Los Angeles wird mehr in die Breite als in die Höhe gebaut, wobei die Häuser alle recht ähnlich schlicht aussehen. Lachen mussten meine Freunde und ich als ich zu Weihnachten zur Kirche eingeladen wurde. Für einen Moment hatte ich typische imposante Steinkirchen vor Augen, aber was ich vorfand, war lediglich ein großes, einstöckiges rechteckiges Gebäude. Eine ehemalige Fabrik für Windeln, wie mir Amerikaner später schmunzelnd mitteilten.
Nichtsdestotrotz waren diese negativen Aspekte letztlich marginal und können das durchweg positive Gesamtbild meines Auslandsemesters nicht trüben.
 


Abschlussbemerkung

Was hat das Studium letztlich gebracht? Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Definitiv ja. Der größte Gewinn lag dabei eindeutig darin, dass die Gelegenheit geboten wurde „über den Tellerrand“ des deutschen Uni-Alltages zu blicken und zugleich auch das deutsche Studium von außen betrachten zu können. Ebenso stellt das Auslandssemester die beste Möglichkeit dar, in eine neue Kultur einzutauchen und sie zu erleben. Es wurde schon oft gesagt und geschrieben, und auch ich kann es nur bestätigen: das Auslandssemester im Rahmen des Studiums ist eine Gelegenheit, die jeder Student, so er denn kann, nutzen sollte. Auch sollte man sich dabei nicht scheuen, sich um Stipendien zu bewerben, um die in der Regel sehr hohen Studiengebühren an ausländische Universitäten bezahlen zu können. Das Auslandssemester war eines der besten, wenn nicht sogar das beste Semester meines bisherigen Studiums. Für die Planung gilt, dass hier mindestens 6 Monate vor, besser noch 9-12 Monate vorher, das Auslandssemester geplant werden sollte.
Wer in ein fremdes Land reist, um dort nicht nur zu studieren, sondern darüber hinaus Land, Leute und Kultur kennenlernen will, sollte sich gerade zu Beginn nicht zu eng an andere deutsche Studierende binden. Zwar ist der Kontakt mit Deutschen schnell geknüpft, aber es besteht die „Gefahr“, dass man sich den neuen Einflüssen gegenüber leicht abkapselt. Die beste Möglichkeit sich in die neue Kultur einzuleben, findet sich darin, mit den U.S. Amerikanern zusammenzuziehen (entweder in eine WG oder in eine Gastfamilie).
Alles in allem hatte ich eine unglaublich schöne Zeit in Fullerton und kann ein Semester dort nur empfehlen.