18 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Politikwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Generelles

Bevor ihr euch für die San Diego State University bewerbt, solltet ihr folgende Fragen für euch beantworten:

  1. Will ich akademisch anspruchsvolle Veranstaltungen belegen und mich fachlich weiterentwickeln?
  2. Will ich hauptsächlich Englisch sprechen und möglichst nur mit Einheimischen zu tun haben?

Wenn ihr beide Fragen mit „nein“ beantwortet, könnt ihr die Bewerbung in den Briefkasten werfen. Ansonsten würde ich euch empfehlen eine andere Universität zu wählen, dazu aber später mehr.

Schon Fernweh bekommen?

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Bei der Planung ist College-Contact sehr hilfreich. Ihr bekommt eine to-do Liste, mit deren Hilfe ihr alles gut regeln könnt. Es ist ein Batzen Arbeit, aber gut machbar. Am nervigsten fand ich die Beantragung des Visums, welche wirklich einem ersten Willenstest gleichkommt, so bürokratisch und benutzerunfreundlich ist das. Wenn ihr diese Hürde aber genommen habt, sind die schlimmsten Vorbereitungen vorbei.


Ankunft

Die meisten Studenten schlafen in den ersten Wochen in einem der Hostels in Downtown (Lucky Ds, American Hostel, Hostel International) und liefern sich von dort aus einen harten Konkurrenzkampf um die Wohnungen. Mietet euch am besten für dieses Unterfangen ein Auto, denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das mehr ein Krampf. Ich habe gute Erfahrungen mit DirtCheap gemacht, wobei ich von anderen Studenten auch schlechte Geschichten über das Unternehmen gehört habe.
Nun müsst ihr eine erste wichtige Entscheidung treffen: Eine Wohnung am Strand (PB) oder an der Uni? Eure Entscheidung sollte davon abhängen, ob ihr:

  1. Genug Geld habt, um euch für die ganze Zeit ein Auto zu mieten (+ die 160 Dollar für eine Parkplakette)
  2. Einen Stundenplan habt, der Autofahrerfreundlich ist
    Je nach Verkehr, bin ich oft 50 Minuten von Pacific Beach bis zur Uni gefahren (bei wenig Verkehr 20 Minuten), ihr müsst also abwägen, ob ihr damit klar kommt. Vier Freistunden zwischendurch sind natürlich auch doof, wenn man dann an der Uni hängt. Einige Deutsche Kommilitonen sind nach der Strategie verfahren, dass sie sich alles auf zwei Tage gelegt haben, was das dann für Kurse waren war nicht so wichtig. Die mussten dann nur an zwei Tagen hoch zur Uni, was dann ziemlich stressfrei war.

Generell könnt ihr für eine normale Wohnung (auf unterem Niveau) etwa mit 650 Euro warm rechnen.


Studium

Die Belegung der gewünschten Kurse gestaltete sich als ziemlich schwierig. Im Gegensatz zu den Amis können sich die Internationalen Studenten nicht im Internet bereits vor dem Beginn der Kurse anmelden, sondern müssen das in der ersten Sitzung persönlich mit dem Dozenten absprechen. Drei von vier meiner Wunschkurse waren bereits voll, musste ich erfahren. Man ist dort immer Student zweiter Klasse, obwohl man reichlich bezahlen muss. Aufgrund dieser Problematik finde ich es auch nicht sinnvoll, die Wunschkurse in Deutschland von seinem Prof absegnen zu lassen. Zu 90% klappt die Kurswahl sowieso nicht so, wie geplant und die Arbeit ist umsonst. Fairerweise muss man sagen, dass es in San Diego viele Alternativkurse gab, in die man dann auch ohne Probleme hereinkam. Auch für die International Students wurden besonders nachgefragte Kurse nochmal extra angeboten. In diesen saß man dann allerdings ausschließlich mit „Ausländern“ (bzw. 80% Deutschen). Das Niveau der Kurse ist sehr niedrig, wobei das Arbeitspensum sehr hoch ist. Quantität statt Qualität scheint man sich auf die Fahnen geschrieben zu haben. Dies hängt jedoch zum Großteil an den amerikanischen Kommilitonen, denn sie schnitten durchschnittlich (auch in den Kursen im Bekanntenkreis) deutlich schlechter ab als die Internationalen. Zudem sind sie deutlich jünger als die europäischen Studenten, weswegen der sehr verschulte Unterreicht wahrscheinlich als Disziplinierungsmaßnahme seitens der Lehrkräfte angesehen werden kann.


Leben/Freizeit

San Diego ist ein tolles Pflaster. Eine wirklich tolle Stadt, in der man sehr viel geboten bekommt. Viele Bars und Nachtclubs, viele Freizeitaktivitäten (Surfen(!), Tauchen, Beachvolleyball, Hiking, Skateboarden…) und eine sehr angenehme Atmosphäre zeichnen SD aus. Das Wetter ist tatsächlich sehr angenehm und macht die Freiluftaktivitäten zu einer rundum tollen Sache. Leider ist das Leben in San Diego auch sehr teuer. Neben den extremen Mietpreisen sind auch die Preise für Lebensmittel und Feiern viel höher als in Deutschland. Wenn ihr zum ersten Mal vor dem Bierregal im Supermarkt steht, werdet ihr bei den Preisen vermutlich genau wie ich damals große Augen bekommen. Auch in Clubs zahlt man z.b. etwa sieben Dollar für ein einfaches Bier, meist kommen noch Eintrittsgebühren (und das Taxi) hinzu. Alles in allem ein teurer Spaß, der in San Diego allerdings wirklich Spaß macht! Besonders die Clubs Fluxx und Stingaree kann ich empfehlen.

Neben den „standard“ Auflugszielen wie San Francisco, Las Vegas und LA kann ich euch nur ermutigen auch Mexico zu besuchen. Hier bietet es sich an nach Ensenada, etwa 1 ½ Stunden südlich von Tijuana, zu fahren und etwas mexikanische Gelassenheit zu tanken. Am besten ist es, wenn man Mexikaner kennen gelernt hat (in San Diego leben sehr viele aus der Region um TJ) und sich von ihnen deren Lieblingsrestaurants/Orte zeigen lässt. Mexico ist nochmal eine ganz andere Erfahrung als Kalifornien, obwohl direkt nebeneinander!


Insgesamt

Ein Auslandssemester in San Diego ist perfekt, wenn man genügend Geld auf der Seite hat, keine hohen Erwartungen an die Lehre stellt, ein wenig Englisch lernen will aber nicht nur aus diesem Grund nach Amerika geht, viel Feiern will und generell jemand ist, der es sehr gechillt und relaxed mag. Viele Deutsche sind in Grüppchen nach SD gekommen, haben zusammen gewohnt, zusammen gefeiert und sind zusammen herumgereist. Wer genau nach einer solchen Zeit sucht, für den bietet SD das ideale Umfeld!