10 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

Universitat Autònoma de Barcelona

Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entscheidung, Bewerbung, Vorbereitung

Bei meiner Entscheidung, ein Auslandssemester zu machen, und der Frage, wo ich ein solches absolvieren möchte, war für mich von Anfang an klar, ich möchte an einen Ort, an dem ich eine neue Sprache lernen kann, der aber auch Spaß und viele neue Erfahrungen bringt. Vor allem wollte ich ans Meer.
Spanien hat mich dabei schon immer interessiert. Da aber meine Uni über Erasmus nur Madrid und Sevilla anbietet, habe ich mich selbst auf die Suche nach einer Universität in Spanien gemacht. Über eine Freundin, die ein Auslandssemester in Australien verbracht hat, hab ich von College Contact erfahren.
Ich habe mich sofort auf der Homepage zu Recht gefunden und mich nach gründlicher Recherche für die UAB in Barcelona und das „Pre-established Study Abroad Program“ von September bis Dezember entschieden. Dieses Programm bot sich für mich vor allem an, weil ich so von Januar bis März auch noch mein 3monatiges Pflichtpraktikum absolvieren konnte und an meiner Heimatuniversität trotzdem nur ein Semester beurlaubt werden musste.

Da es mir vor allem wichtig war, Spanisch zu lernen, habe ich mich für den 90 minütigen Sprachkurs entschieden; außerdem habe ich noch 2 Kurse nach meinem Studienplan gewählt.
Zusammen mit einer Freundin habe ich mich dann ab Januar um meine Bewerbung bei College Contact gekümmert. Ihr solltet auf jeden Fall rechtzeitig eure Unterlagen zusammenhaben, da die Plätze sehr begehrt sind. College Contact hat hierbei immer stets auf meine Fragen geantwortet und war bei der Bewerbung eine Hilfe. Auch eine Kontaktliste wurde vor Semesterbeginn per Email geschickt, sodass man schon vor der Ankunft in Barcelona mit den anderen Studenten in Kontakt treten konnte.
Auch um die Anrechnungen an meiner Heimatuniversität habe ich mich bereits im Vorfeld gekümmert, da ich so sicher gehen konnte, dass sich auch alle Kurse lohnen.

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Gemeinsam mit meiner Freundin bin ich am 1.September nach Barcelona geflogen, wo wir erst einmal in einem Hostel gewohnt haben. Von dort haben wir dann mit der Wohnungssuche begonnen. Wir hatten uns dazu entschieden, nicht von zu Hause aus zu suchen – im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn in Barcelona werden viele Wohnungen/Zimmer vermietet, die entweder ohne Fenster oder ziemlich heruntergekommen sind. Unsere Suche hat ziemlich lange gedauert - dazu muss man aber sagen, dass wir zusammen eine Wohnung und nicht nur jeder ein Zimmer mieten wollten - aber durch die Hilfe einer Agentur (habitatgejoven) konnten wir nach 8 Tagen in unsere Wohnung einziehen. Ein einzelnes Zimmer zu mieten ist weit weniger schwierig und nach 2 bis 3 Tagen erledigt. Hierfür braucht man auch nicht die Hilfe einer Agentur, die Geld für die Vermittlung einer Wohnung verlangt. Am besten ist es da, im Internet nach einem passenden Zimmer zu suchen, z.B. bei www.loquo.es


Studium

Wie schon erwähnt habe ich 2 Kurse plus Spanisch an der UAB gelegt. Die Kurse finden Montag bis Donnerstag statt, wobei jeweils Montag und Mittwoch und Dienstag und Donnerstag den gleichen Stundenplan haben; außerdem an zwei verschiedenen Campi, die allerdings mit der Metro (gelbe Linie) schnell zu erreichen sind. Ich persönlich hatte nur Kurse am Eixample Campus. Dieser ist sehr zentral gelegen, zu Fuß ist man in wenigen Minuten am Passeig de Gracia oder an der Sagrada Familia. Allerdings ist er eher klein, es gibt keine Möglichkeiten, sich außerhalb der Kurse aufzuhalten, Gruppenarbeiten oder ähnliches zu machen. Auch ein Kiosk oder ein Automat für Snacks und Getränke fehlt zum Beispiel und die Anzahl der Computer ist auch ziemlich begrenzt; für alle Studenten ist nur ein Drucker vorhanden. Die Kurse an sich sind mit Kursen, wie man es von einer deutschen Uni gewohnt ist, nicht zu vergleichen. Die Klassengrößen beschränken sich auf bis zu 30, in den Spanisch-Kursen auf 15 Studenten, was vor allem bei letzteren ein großer Vorteil ist. Allgemein erinnern die Kurse eher an Schule, als an Universität, Mitarbeit ist erwünscht, Hausaufgaben und Präsentationen stehen an der Tagesordnung. Dies empfand ich allerdings als Vorteil, da diese bereits in die Endnote einflossen. Alle Kurse sind auf Englisch, was hilft, auch die Englischkenntnisse aufzufrischen oder zu verbessern. Zu den Studenten ist zu sagen, dass der Hauptteil aus Amerika kommt, gefolgt von den Deutschen, andere Nationen trifft man kaum. Das fand ich sehr schade, da ich dachte, mit vielen verschiedenen Nationen studieren zu können. Leider hat man auch zu den spanischen Studenten keinen Kontakt, da diese an einem komplett anderen Campus studieren.


Barcelona: Stadt, Nachtleben, Kosten, Sicherheit, Sprache

Barcelona selbst ist eine tolle Stadt und ich kann nur jedem empfehlen hierher zu kommen. Das Wetter war das ganze Semester über, bis auf Regen Ende Oktober/Anfang November, ein Traum, Sonnenschein und warme Temperaturen und das selbst noch im Dezember. Auch der Strand und die Stadt an sich sind auf jeden Fall zu empfehlen. Ich kann euch nur sagen, fangt bald damit an euch alles anzuschauen, denn Barcelona hat so vieles zu bieten.

Das Nachtleben in Barcelona bringt so ziemlich alles mit sich. Wenn man will, kann man jeden Tag feiern gehen, es gibt aber auch sehr viele kleine Kneipen und Bars und viele typische spanische Restaurants. Hier empfehle ich euch, lieber mal in eine Seitenstraße zu laufen, dort ist es meist viel besser und vor allem auch billiger. Und das beste Zeichen für ein Restaurant/eine Bar ist, wenn dort so viele Einheimische wie möglich sitzen. Da kann man gleich auch seine neu gewonnen Spanisch Kenntnisse zeigen ;)

Die Lebenshaltungskosten sind weitgehend mit denen in Deutschland zu vergleichen. Für Lebensmitteleinkäufe braucht man so ungefähr 150 € im Monat. Allerdings unternimmt man während eines Auslandssemesters viel mehr, braucht also hierfür ziemlich viel Geld; vor allem auch in den Diskotheken sind die Getränke mit 10 € pro Glas recht teuer. Man sollte also insgesamt für Kulturelles, Essengehen und Nachtleben noch einmal mit ca. 200€ rechnen. Die Miete beläuft sich auf ca. 350-400€ pro Monat je nach Lage. Auch für Metro/Bus benötigt man noch Geld (für Studenten gibt es ein 3 Monate gültiges Ticket „T-Joven“ für um die 120€). Alles in allem muss man schon mit einigem an Geld rechnen – auch die Semestergebühren mitgerechnet. Doch im Großen und Ganzen hat sich das meiner Meinung nach gelohnt.

Zum Thema Sicherheit: Ja es stimmt, dass es in Barcelona einige Diebstähle gibt. Ich bin allerdings der Meinung, dass man mit allen seinen Sachen wieder nach Hause fliegen kann, wenn man ein bisschen darauf achtet. Also Tasche/Rucksack nicht aus den Augen lassen und am besten immer nur das mitnehmen, was man auch braucht.
Dass die Menschen in Barcelona Catalan sprechen, ist meiner Ansicht nach kein Problem. Jeder, den ich getroffen habe, hat sofort Spanisch mit mir gesprochen, als er merkte, dass ich kein Catalan spreche. Zudem sprechen auch mittlerweile sehr viele von sich aus schon Spanisch. Auch Schilder/Karten sind immer in Catalan und Castellano geschrieben.


Fazit

Alles in allem bereue ich meine Entscheidung nicht, nach Barcelona an die UAB gegangen zu sein. Mein Auslandssemester hat mir sehr gefallen, ich habe viele Erfahrungen sammeln dürfen und mein Spanisch verbessert. Das Leben in Barcelona fand ich super, genauso wie die Stadt an sich. Schade war allerdings nur, dass das „Pre-established Program“ der UAB nicht wie erhofft die Möglichkeit dazu gab, viele verschiedene Nationen kennen zu lernen und mit den Spaniern zusammen studieren zu können.