21 Apr
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geographie, Informatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 03/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo! Wenn du dies hier liest, bedeutet das vermutlich, dass du dich für ein Auslandssemester in Santa Barbara interessierst. Ich gebe dir die „too long, didn’t read“ Version vorweg: Es ist wirklich teuer, aber es lohnt sich und ich würde es jederzeit auf dieselbe Art und Weise wieder machen.

Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess verlief durch die Hilfe von Collage-Contact sehr einfach und problemlos. Um am University Immersion Programm (UIP) angenommen zu werden muss deine Bewerbung nur rechtzeitig eingehen. Hauptpunkt war hier im Prinzip nur der verpflichtende TOEFL oder IELTS Sprachtest. Bezüglich der Sprachtests kann ich klar den IELTS empfehlen (wie er mir auch schon empfohlen wurde); unter anderem weil man dort den „Sprechen“ Teil mit einem Interviewer abhandelt und nicht steif in einen Computer reden muss. So kann man sich noch verbessern und kann auf das Feedback des Interviewers reagieren. Der wichtigste Punkt am ganzen Papierkram ist natürlich das Visum. Nach Zusage der Uni geht’s auf den langwierigen, aber dennoch interessanten Trip zum Konsulat (nicht Botschaft!). Ich habe dies einfach mit einem Berlintrip verbunden.

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Das Geographieinstitut an der UCSB ist Weltklasse und viele andere Institute schneiden ebenfalls exzellent in den Rankings ab. Generell macht sich eine enorm gute Lehre bemerkbar und es ist für die meisten deutschen Studenten vermutlich ungewohnt dass die Lehrenden ernsthaftes Interesse an den Studenten zeigen und jederzeit bemüht sind es den Studenten recht zu machen und Inhalte tatsächlich zu vermitteln.
Die Kurse an der Gasthochschule müssen ge“crasht“ werden; näheres dazu findet ihr auf der Collage-Contact Website. Auch wenn man als UIP Student eigentlich Student zweiter Klasse ist, da die regulären Studenten in fast allen Belangen Vorrechte haben, hat sich das für mich und meinen Freundeskreis vor Ort nie ein Problem dargestellt und wir haben alle Kurse bekommen die wir wollten. Manchmal schein es zwar knapp, doch wir hatten immer Glück da jeder Dozent mit sich reden lässt und internationale Studenten immer als Bereicherung gesehen werden. Heikel wird’s für die Leute die noch im Bachelorstudium sind (oder ~Vordiplom) also in Santa Barbara noch „undergraduates“ sind; sie sind nicht so gern gesehen(im Sinne von „nichts Besonderes“) und müssen definitiv damit rechnen nicht in „graduate“ Kurse gelassen zu werden. Das führt mich zu einer weiteren erwähnenswerten Sache.


Wohnen

Die Mehrheit der Studenten ist sehr jung. Im Alter von 18 bis 22 sind die meisten undergraduates und die graduierten Studenten signifikant weniger und wohnen teilweise außerhalb Isla Vista. Es fällt auf dass nicht wie in Deutschland die meisten Bachelor auch automatisch den Master machen. Man ist etwas besonderes als Masterstudent. Ich würde schätzen ca. 75% sind undergraduates und nur 25% sind graduates. Das führt zu einem kleinen Dilemma: Studientechnisch sollte man ganz klar im graduierten Bereich sein, aber alterstechnisch fühlt man sich vermutlich am wohlsten mit Anfang 20. Ich habe mich jedoch mit 25 auch mit 22 Jährigen und teils jüngeren Studenten als Freunden sehr wohl gefühlt. Nicht nur deswegen glasklare Wohnempfehlung ist Isla Vista, nicht Downtown Santa Barbara und nicht Goleta, weil es auf Dauer einfach zu weit weg ist. Ein bezahlbares Einzelzimmer in IV zu bekommen ist zwar schwer, aber es lohnt sich. Wie du vielleicht schon anderen Quellen entnommen hast: Santa Barbara ist sehr teuer. Es ist die viert teuerste Stadt der USA und es gibt durchaus Studenten die sich zum viert ein Zimmer teilen und jeder 700$ zahlt. Ein Zimmer, keine Wohnung! Man kann für etwa 600-700$ ein Einzelzimmer bekommen, je nach Entfernung zu Uni/Strand, es ist jedoch sehr hart umkämpft. Viel üblicher ist es allerdings sich ein Zimmer mit einer Person zu teilen und ungefähr 500-600$ Miete zu bezahlen. Zur Wohnungssuche würde ich klar craigslist empfehlen und vor allem die Wohnung anzuschauen. Die ersten Tage im Hostel einmieten und dann auf Suche gehen. Wer in Isla Vista wohnt braucht kein Auto! Nur ein Fahrrad und der Gebrauchtmarkt ist was das angeht sehr günstig und rege. Ich persönlich habe das erste Quarter in Goleta nahe der Dos Pueblos Highschool, hatte ein Einzelzimmer in einem Haus mit 3 Mitbewohnern und habe dafür 600$ plus Nebenkosten gezahlt. Für die ca. 20 minütige Radtour zur Uni habe ich mir dann ein neues, günstiger Einsteigermountainbike gekauft (380$) und habe den Radkauf nie belohnt. Da die Wohnsituation aufgrund der Hausbesitzers der einer der Mitbewohner war jedoch auf Dauer sehr unharmonisch wurde bin ich zum zweiten Quarter in ein Appartment im Storke Family Housing gezogen. Dort hatte ich ein Zimmer und habe mit einer Studentin und ihrer Mutter gelebt; kleiner als in Goleta, aber natürlich sehr nahe an IV/Campus, für 670$ im Semester. Generell ein Tipp zu den Lebenhaltungskosten: Unterschätz sie nicht. Halte dich bei deinen Kalkulationen an die offiziellen Schätzungen. Miete und Lebenmittel sind teurer als man denkt und ich habe einige Leute gesehen die arge Geldnöte hatten weil sie dachten sie könnten viel weniger bezahlen wenn sie „einfach n bißchen sparsam sind“.


Zur Betreuung vor Ort

Die Betreuung durch das Extension Office, welche das UIP organisiert war anfangs großartige, später eher mäßig. Ich vermute dass das Personal durch einige „Pflegefälle“ sehr genervt war und das dann auf die Mehrheit der Studenten übertragen wurde. Prinzipiell haben sie ihre Arbeit jedoch gemacht und mehr oder weniger wurde jedes Problem gelöst.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Hier möchte ich wirklich nicht ins Detail gehen, da es massig Informationen über Cali gibt. Ein paar lokale Informationen gebe euch hier dennoch. Excursion Club: Klub an der Uni der super Ausflüge macht: Klettern, Wandern, Surfen, Skydiving, Schiessen, Campen, Kanus fahren … Kostet nur 30$ im Quarter, man lernt super Leute kennen und vor allem kann man sich jederzeit kostenlos(!) Equippment (Zelte, Kanus, Surfbretter, Wetsuits,…) ausleihen. In meinen Augen der absolute Geheimtipp. Ein weiteres relativ verborgenes Juwels ist „Horseback Riding“ am Refugio Beach. Für 45$ gibt’s einen 2 Stunden Trip auf Westernpferden durch die wirklich traumhaften kalifornischen Berge durch Bäche entlange Wasserfällen mit Blick auf den Ozean. Man(n) muss echt kein Pferdefreund sein um das zu geniessen.


Do’s

Fahrrad kaufen, Surfen, bei Dogtown in IV einen BBQ Burger essen, Undie run mitmachen, Halloween in IV feiern, Kalifornien bereisen (San Diego!, San Fran, LA), kleines dänisches Dorf Solvang besuchen


Don’t’s

Auch wenn in IV alle fahren wie die Wahnsinnigen: Verkehrsregeln beachten. Ein Freund hatte Pech und musste eine 230$ Fine bezahlen weil er mit dem Fahrrad ein Stoppschild überfahren hat. Dasselbe gilt auch für „open container“, also geöffnetes alkoholisches Getränk in der Öffentlichkeit, und „public urination“. Die Cops verstehen keinen Spass und lassen nicht mit sich reden. Strafen gehen bis in die mehreren hundert Dollar. Also aufpassen ;)
Nicht über die Weihnachtsferien oder Spring Break in IV bleiben. Es ist ausgestorben und alles Geschäfte und Restaurants sind geschlossen! Verreisen!

Abschließend fasse ich zusammen, dass es mir insgesamt sehr, sehr gut gefallen hat und auch, den unerwartet starken Kontakt zu vielen anderen internationalen Studenten (eigentlich hauptsächlich) Norweger sehr genossen habe und Freunde fürs Leben gefunden habe.
Finanziell war dies vermutlich die größte Investition meines Lebens, aber ich bin der festen Überzeugung dass es jeden Cent wert war :-)