19 Jan
Erfahrungsbericht von N. N.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mich damals für die Saint Mary’s University entschieden, da das Anmeldesystem einfach und unkompliziert war und man außer einem transcript of records nichts weiter einreichen musste (keinen Toefl-Test und auch kein Motivationsschreiben). Ich hab sehr zeitig eine Zusage bekommen und mir wurden alle wichtigen Unterlagen sowohl von College Contact als auch von der Universität selber zugesandt. Man musste also nur eine Unterkunft suchen oder sich für einen Wohnheimsplatz bewerben und den Flug buchen.
SEHR WICHTIG für den Flug: Das Semester beginnt am 01.09 und endet schon am 30.11. eines Jahres, danach erfolgt die Klausurphase. Es kann also sein (und so war es auch in meinem Fall), dass man schon Anfang oder Mitte Dezember fertig ist. Man sollte also, wenn es möglich ist, einen Flug buchen, bei dem der Rückreisetermin noch festgelegt werden kann oder kurz vor Weihnachten zurückfliegen(wenn man nicht noch Reisen möchte etc.), um teures Umbuchen zu vermeiden.

Ich habe mich bei der Unterkunft für einen Wohnheimsplatz beworben. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten und ich habe mich für einen Platz in der Rice Residence entschieden. Hier wohnen immer vier Studenten in einem kleinen Apartment mit Kochecke, Wohnraum und Bad zusammen. Immer zwei Studenten teilen sich ein Doppelzimmer (Präferenzen wie zum Beispiel einen deutschsprachigen oder internationalen Mitbewohner werden bei der Bewerbung berücksichtigt). Ich habe mich bewusst für internationale Mitbewohner entschieden, damit ich mein Englisch verbesser kann und habe sehr viel Glück gehabt und mit äußerst nette und freundliche Mädels (Zwei Chinesinnen und eine Südkoreanerin) zusammengewohnt. Der Vorteil bei Rice ist, dass man selber kochen kann und nicht den meal plan nehmen muss (sehr viel Fast Food und nicht gerade abwechslungsreich). Allerdings ist ein Wohnheimsplatz nicht die günstigste Variante, aber dafür die sicherste, denn viele Mitstudenten hatten sehr große Schwierigkeiten, ein Zimmer zu finden.

Die Universität ist überschaubar und sehr gut ausgestattet. Die Räumlichkeiten sind angenehm klein und klimatisiert (für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu viel). Sie bietet zudem noch ein eigenes Fitnessstudio, dass man kostenlos benutzen kann (sowohl Fitnessgeräte als auch Fitnesskurse), genügend Shops für Kaffee und kleineren und größere Snacks, zwei Friseursalons und einen Shop für Bücher und Schreibkram. Die Bücher sind sehr teuer, deswegen sollte man vorab klären, ob man wirklich ein Buch für den Kurs braucht und eventuell sich ein gebrauchtes kaufen (die sind aber schnell ausverkauft), sich die Kosten mit anderen Kursteilnehmer teilen oder man kauft ein neues Buch und verkauft es an den Bookstore am Ende des Semesters zurück (teilweise bekommt man die Hälfte erstattet, teilweise aber auch nur einen kleinen Restbetrag).

Die Kurse sind ein bisschen schul-lastig, also viele Hausaufgaben (Online-Tests und assignments) und Zwischentests (midterm) und zum Schluss noch die Abschlussklausur (final exam). In manchen Kursen gibt es zusätzlich noch Gruppenprojekte. Ich hatte mich vorab bei meinem Prüfungsamt darüber informiert, ob meine Kurse angerechnet werden und hatte mich dementsprechend vor dem Semester für die Kurse angemeldet. College Contact gibt da genügend Hilfestellungen, um sich erfolgreich anzumelden. Es ist jedoch kein Problem, vor Ort die Kurse zu tauschen. Die Angestellten der Uni sind extrem freundlich und setzen alle Hebel in Bewegung, um zu helfen (das würde hier in Deutschland niemals passieren!). Als Fazit kann gesagt werden, dass man mit weniger Aufwand als in Deutschland gute Noten erzielen kann.

Halifax an sich ist keine schöne Stadt, aber man hat eine kleine Einkaufsstrasse mit einigen Shops, genügend Pubs für ein Bierchen und zum Feiern abends genügend Klubs. Mit dem Bus sind auch zwei größere Einkaufszentren sehr einfach erreichbar.
Man sollte also die Gelegenheit nutzen, die umliegenden Städte zu besichtigen. Wir habe zu Beginn (wo das Wetter noch schön war) einen Trip zu der Insel Cape Breton gemacht. Die Autos haben wir bei Enterprise gemietet (günstigster Anbieter, aber rechtzeitig drum kümmern, denn die sind immer schnell ausgebucht) und in einem supersüßen Hostel (Bear on the Lake) geschlafen. Mit einem Nationalpark und dem berühmten Carbot Trail auf jeden Fall eine Reise wert. Sehenswert sind auch Mahoma Bay und Lunenburg. Zu sagen ist an dieser Stelle, dass das International Office auch einige Trips organisiert und über Reisen von anderen Veranstaltern informiert, es gibt also Möglichkeiten genug. Ich hab zudem noch eine Reise nach Toronto und Montreal unternommen. Toronto ist wirklich eine sehenswerte Stadt (CN-Tower, Niagara falls, Shopping Center und und und), sollte man also unbedingt besuchen. Von Montreal allerdings war ich ein bisschen enttäuscht, was auch am Wetter gelegen haben kann (kniehoch Schnee und nass-kaltes Wetter). Inlandsflüge in Canada sind allerdings nicht ganz so günstig wie Flüge in die USA.

Durch die Veranstaltungen vom International Office wird man über alles Wichtige informiert und man findet sehr schnell Anschluss (also keine Angst vorm alleine fahren). Es ist also zu empfehlen, sich für die Einführungsveranstaltungen anzumelden. Und als Deutscher/Deutsche ist man nie lange alleine, denn es gehen jedes Semester ziemlich viele Deutsche auf die SMU.

Zuletzt noch ein Hinweis in Sachen Kosten: So ein Auslandssemester ist nicht gerade günstig. Man sollte also versuchen, Auslandsbafög zu beantragen. Das hilft einem schon viel weiter, besonders wegen den Studiengebühren.

Abschließend ist zu sagen, dass ich immer wieder zur SMU nach Halifax gehen würde, denn mein Auslandssemester war eine einmalige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.