28 Jan
Erfahrungsbericht von Michelle S.

Brock University

Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Medienwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Nachdem ich mich sehr kurzfristig dazu entschlossen hatte, ein Auslandssemester zu machen, fiel meine Wahl schnell auf Kanada und auf Grund der guten Lage und der guten Bewertungen schließlich auf die Brock University.
Bei StudiVZ hatte ich vor meiner Bewerbung noch Kontakt mit ehemaligen Exchange-Students an der Brock aufgenommen und auch deren positiven Erfahrungen haben mich überzeugt!
Schließlich habe ich mir von College-Contact die Bewerbungsunterlagen schicken lassen und los ging‘s! Die Bewerbung ist an für sich nicht besonders schwer, ein kurzes Motivationsschreiben wird verlangt und ansonsten nichts Ungewöhnliches.
Da man seine Kurswahl für das Semester bereits im Vorfeld treffen muss, hatte ich viel E-Mail-Kontakt mit dem International-Office, um einige Fragen zu klären. Die Mitarbeiter des International-Office waren dabei sehr hilfsbereit und standen mir mit viel Geduld zur Seite.
Nachdem ich also recht schnell die Zusage der Brock University hatte, konnte der Flug gebucht werden. Glücklicherweise liegt St. Catharines nicht allzu weit von Toronto entfernt und ist deshalb leicht vom Flughafen aus zu erreichen. Ich bin mit dem Niagara Transit gefahren, zwar etwas teurer, aber dafür wird man direkt vor die Haustür gefahren!

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Ich hatte mich im Vorfeld entschlossen, mir erst vor Ort in Kanada eine Bleibe für die 4 Monate zu suchen, da ich von ehemaligen Exchange-Students an der Brock gehört hatte, es sei sehr leicht, vor Ort ein Zimmer zu finden. Ich bin also knapp 3 Wochen vor Beginn der Uni in Kanada angereist und habe die erste Woche nach meiner Ankunft in einem Hostel an den Niagara Fällen gewohnt.
Leider war die Wohnungssuche von dort aus nicht ganz so einfach: Niagara Falls ist ca. 1/2 Std. Busfahrt von St. Catharines entfernt und ganz auf mich alleine gestellt war es dann doch etwas schwieriger als ich dachte, überhaupt an Termine für eine Besichtigung zu kommen und Vermieter zu finden, die nur für so eine kurze Zeit (4 Monate) ihre Zimmer vermieten.
Allerdings hatte ich wirklich großes Glück, dass die Mitarbeiter des Off-Campus-Living Büros an der Brock so hilfsbereit waren. Sie haben für mich alle Besichtigungstermine ausgemacht, mir nur Wohnungen von seriösen Vermietern und in einer guten Lage rausgesucht & mich nach ihrer Arbeitszeit sogar zu den Besichtigungsterminen gefahren. Insgesamt haben wir uns 4 Wohnungen angeguckt, von denen nur eine wirklich für mich in Frage gekommen ist. Die anderen Zimmer waren teilweise sehr verdreckt und zugemüllt. Schließlich habe ich aber ein schönes Zimmer bei einem netten jungen Ehepaar im Haus gefunden mit einer guten Lage nahe der Innenstadt.
Insgesamt kann ich sagen, dass es wesentlich stressfreier und nervenschonender ist im Vorfeld eine Wohnung zu suchen. Allerdings bin ich schon froh, mir vor Ort was gesucht zu haben, da ich so eine bessere Ahnung von der Lage hatte und mir direkt ein Bild von dem Zimmer und den Vermietern machen konnte. Ohne die Hilfe des Off-Campus-Living Büros an der Brock hätte ich das aber nicht geschafft. Das Büro und die Mitarbeiter sind wirklich super. Sie haben auch eine gut organisierte Homepage, auf der man Gesuche von Vermietern lesen kann und auch selbst ein Gesuch aufgeben kann.
Ich persönlich empfehle, entweder in der Nähe vom Pen-Center (dem großen Shopping-Center in St. Catharines) oder vom Downtown-Terminal zu wohnen, da man von dort aus die besten Busverbindungen hat (und in St. Catharines ist man ohne Auto auf jeden Fall auf den Bus angewiesen!).


Brock

Die Brock University ist sehr groß und modern. Ich habe mich sofort sehr wohl dort gefühlt, die Bibliothek und der Market Place (eine Art Mensa) sind erst vor ein paar Jahren gebaut worden.
Am Anfang ist alles ziemlich verwirrend und es ist schwierig, den richtigen Raum zu finden. Allerdings werden von Studenten in der Orientationweek Campus-Touren angeboten.
Wie gesagt, hat die Uni mir sehr gut gefallen. Zum Essen gibt es verschiedene Möglichkeiten in der Uni und neben der Uni auch einen Mc Donalds, Tim Hortons etc. Allerdings sind die Preise an der Brock recht teuer, ein Essen im Marketplace kostet meist um die 10$.


O-Week

In der Orientationweek wurde viel für die Studenten geboten und es war eine super Möglichkeit, andere Exchange-Students kennenzulernen. Das International Office hat eine Weinprobe, ein Grillen am Strand und Touren zum Walmart und eine Tour zu den Niagara Fällen angeboten. Außerdem waren während der ersten Woche viele Partys auf dem Campus und in der Stadt und auf der Wiese vor der Uni waren jeden Tag Stände aufgebaut.


Kurse

Der Arbeitsaufwand für die einzelnen Kurse in Kanada ist mit dem in Deutschland nicht zu vergleichen. Man bekommt fast immer Hausaufgaben auf, muss mehrere Assignments während dem Semester abgeben, Gruppenarbeiten und Referate vorbereiten und Midterms (also Klausuren während dem Semester) und Finals schreiben. Zu Beginn der Kurse war ich wirklich sehr eingeschüchtert und war mir nicht sicher, ob ich das packen kann, obwohl ich mit 3 Kursen ja nur das Minimum an Kursen hatte. Man hat also wirklich viel zu tun, aber ich habe auch gemerkt, dass der Lerneffekt durch das ständige Lernen während des Semesters um einiges höher ist. Allerdings ist es ja auch ein Auslandssemester bei dem es nicht nur ums Lernen, sondern auch um Spaß und tolle Erfahrungen gehen sollte. Daher empfehle ich, wenn es möglich ist, nur 3 Kurse zu nehmen, um sich selbst auch noch ein bisschen Freizeit zu lassen.
Aber die Dozenten sind meiner Erfahrung nach auch sehr nett und gewähren auch mal einen Aufschub, wenn man etwas zeitlich nicht auf die Reihe bekommt.


St. Catharines

St. Catharines ist nicht wirklich eine Großstadt und alles ist sehr weitläufig. Deshalb ist man leider ziemlich stark auf die Busse angewiesen, was sich das ein oder andere Mal zum Problem entwickeln kann: die Busse fahren nur bis 24Uhr, teilweise sogar nur bis 18Uhr, auch am Wochenende. Und sonntags fahren die ersten Busse teilweise nicht vor 10 oder 11Uhr morgens. Das ist wirklich nervig, daher musste bei mir das ein oder andere Mal das Taxi aushelfen.
In der Stadt gibt es ein paar gute Möglichkeiten zum Feiern, auch wenn diese teilweise schon eher dörflichen Charakter haben. Trotzdem hatten wir immer viel Spaß, schließlich machen auch die Leute, mit denen man was unternimmt, den meisten Spaß aus ;)
St. Catharines ist aber super geeignet, um möglichst viel zu Reisen. Man ist in 1-2 Std. in Toronto oder in Buffalo und kommt von dort aus leicht mit dem Bus (Greyhound oder Coach Canada) nach Montreal, New York, Washington und und und. Wenn man günstige Flüge findet, ist das auch eine super Alternative.
Wenn man mit mehren Leuten unterwegs ist, lohnt es sich aber auch, ein Auto zu mieten, da die Busfahrten oft sehr lange dauern. Trotzdem liegt man in St. Catharines für kanadische Verhältnisse sehr zentral.


Fazit

Insgesamt kann ich ein Auslandssemester an der Brock sehr empfehlen. Das International Office ist grade in der Vorbereitungsphase des Auslandsaufenthalts sehr hilfsbereit und steht einem auch vor Ort mit Rat und Tat zu Seite. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie auch während des Semesters ein paar mehr Ausflüge für die International Students anbieten.
Bei manchen Verwaltungssachen brauchen die Mitarbeiter der Uni auch mal etwas länger, aber da muss man dann eben ein bisschen Geduld mitbringen.
Ich habe mich auf jeden Fall sehr wohl gefühlt und vermisse meine Zeit dort jetzt schon. Allerdings hängt das auch in erster Linie mit den tollen Leuten, die ich dort kennen gelernt habe und den vielen lustigen Erlebnissen zusammen!