19 Aug
Erfahrungsbericht von Michael U.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2009 bis 07/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Für mich war die Summer Session eine tolle Erfahrung und die erhoffte Abwechslung zum beruflichen Alltag. Ich habe den Kurs als Weiterbildung betrachtet und zugleich konnte ich auch einen tollen Flecken Erde kennen lernen, den ich bis dahin nicht kannte.

Auf College Contact bin ich nur durch Zufall über das Internet gestoßen. Davor habe ich mich recht abgemüht, Information zum Thema Summer Sessions zu finden. Aber College Contact hat mir dann alle Fragen sehr schnell beantworten können, die für mich unklar waren. Z.B. beim Thema Sprachnachweis, Anmeldeformalitäten, Fristen, Visum etc...Und für alle Österreicher: Das Service von College Contact gilt für uns genau so ;-) Vielen Dank auf diesem Weg noch mal an Annika für deine Hilfe in diversen Angelegenheiten. Hat sehr vieles leichter und schneller möglich gemacht. Die sechs Wochen Berkeley geben jedenfalls einen tollen Einblick in eine Spitzen-Uni.

Unterkunft

Gewohnt habe ich im I-House in einem Einzelzimmer. Meine Bilanz fällt zwiespältig aus. Einerseits ist es wirklich ein sehr internationaler Ort und man lernt sehr viele Leute aus verschiedensten Ländern kennen. Aber ich denke, das ist in den anderen Unterkünften nicht anders. Etwas schade fand ich, dass relativ viele Studenten als große Gruppe angereist sind und sich hauptsächlich untereinander bewegt haben und auch die Landessprache gesprochen haben. Widerspricht etwas dem Gedanken des I-House und der Völkerverständigung.
Schon vorab mussten wir unterschreiben, dass wir über die Bauarbeiten im Haus und nebenan im Stadion informiert wurden. Die Arbeiten waren aber schon recht störend muss ich sagen. Wochentags um 7 Uhr früh ging´s beim Stadion los. Und in einigen Stockwerken wurde saniert, was bei mir am Zimmer zum Glück nicht so laut zu hören war, dafür aber z.B. in der Bibliothek des I-Houses. Arbeiten im I-house war damit meistens nicht wirklich möglich ohne Lärmbelästigung. Das Zimmer ist sehr klein und sehr spartanisch ausgestattet. Im Doppelzimmer wurde einfach aus dem Bett ein Stockbett. Also das wäre für mich unmöglich gewesen vom Raum her und auch was Ruhe etc angeht. Internet am Zimmer hat noch mal 40 Dollar extra gekostet für die sechs Wochen. Positiv muss ich eigentlich das Essen erwähnen. Viel Angebot und für jeden Geschmack was dabei, auch wenn es nach ein paar Wochen dann auch wieder reicht. Gab immer Obst, Salatbuffet, mehrere Speisen zur Auswahl etc...also sicher für jeden etwas dabei. Kritisch ist natürlich auch das Thema Sanitäranlagen. 4 Toiletten und 4 Duschen für alle Herren in einem Stockwerk sind etwas knapp bemessen. Anbetrachts dessen war es bei uns am Stock eigentlich trotzdem größtenteils in Ordnung. In anderen Stockwerken soll es weit schlimmer gewesen sein. Tendenziell würde ich mich heute eher für eine andere Unterkunfts-Variante entscheiden, auch wenn z.b. die Lage für Studenten an der Business School sehr gut ist. Das Ihouse ist drei Minuten zu Fuß davon entfernt. Es gab ab und zu auch soziale Veranstaltungen wie Coffe Night, Film-Abend, Grillen, Tanzkurse, Ausflüge etc...an denen man teilnehmen konnte.

Schon Fernweh bekommen?

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Ich habe in der Session A Integrated Marketing Communication belegt. Der Kurs findet an der Haas School of Business statt ist aber sehr kommunikationslastig und nicht zahlenlastig. Schwerpunkt waren Werbung und die verschiedenen Elemente integrierter Kommunikation. Der Kurs umfasst 3 Credits. Den Aufwand würde ich als durchschnittlich bewerten. Ich habe nur einen Kurs belegt, da ich an sich berufstätig bin und mir keine Credits für ein Studium anrechnen lassen muss. Also entsprechend war der Stressfaktor wesentlich geringer als bei jenen, die zwei Kurse belegten. Mit zwei Kursen sieht der Aufwand dann schon anders aus. Und es gibt sicher Kurse, wo mehr Aufwand dahinter steckt. Am Kurs nahmen rund 65 Studenten teil, rund zwei Drittel davon aus dem Ausland. Mit den Englisch-Kenntnissen war es kein Problem locker mitzukommen. Wir mussten zwei schriftliche Assignments abgeben, zwei Gruppenaufgaben/präsentation machen sowie ein Mal Midterm und ein Final machen. Daraus und inklusive Anwesenheit/Mitarbeit ergab sich die Gesamtnote. Inhaltlich fand ich den Kurs recht gut. Einige Themen hätte ich mir umfangreicher erhofft, aber in sechs Wochen ist man eben auch eingeschränkt. Der Vortragende war auch gut und hat immer wieder Videobeispiele vorgeführt, die dann gemeinsam diskutiert wurden. Wie überhaupt Mitarbeit und Diskussion stärker gefordert/gewünscht war als ich das sonst kannte. Nebenher war noch ein Reader mit ca. 55 Texten zu lesen. Drei Gastvorträge waren auch im Programm. Insgesamt ein guter Kurs, der mit normalem Aufwand locker zu bestehen ist. Mir hat er die erhofften neuen Sichtweisen gegeben und ein neues Blickfeld auf das Thema eröffnet. Aber das Rad wird auch in Berkeley nicht jeden Tag neu erfunden ;-)


Campus

Der Campus und die Uni an sich sind sehr spannend und schön. Der Campus ist von der Stadt Berkeley umgeben. Die BART, die einen nach SF bringt, ist nur wenige Geh-Minuten entfernt. Das ganze kann man sich als große Parkanlage vorstellen, wo die unterschiedlichsten Uni-Einrichtungen etc untergebracht sind. Dazwischen viel grün. Wie man sich einen Campus einer großen US-Uni vorstellt. Es gibt eine eigene Campus-Polizei von der man sich z.B. Nachts abholen lassen und heimbringen lassen kann, wenn man sich unsicher fühlt. An sich war aber alles sehr sicher. Auch die vielen Obdachlosen am Campus bzw. in der Umgebung haben nie Probleme gemacht. Aber scheinbar gibt es immer wieder mal Probleme mit Kriminalität in anderen Stadtteilen. Toll sind auch die Sporteinrichtungen, die man für 10 Dollar ein ganzes Semester nutzen kann. Kraftkammer, Badminton, Schwimmen, Basketball etc...alles ist dabei. Man kann alle Einrichtungen auch als Summer School Teilnehmer nutzen wie reguläre Studenten. Und es ist gar nicht so leicht, alles in Erfahrung zu bringen wo, was ist etc.. Aber die Leute sind sehr serviceorientiert und immer behilflich. Es gibt mehrere Museen und Einrichtungen, die man mit dem Studentenausweis gratis besuchen kann.


Allgemeines

Das Wetter in der Bay Area ist doch anders als wie man es erwarten würde. Häufig wolkig oder Nebel (v.a. in SF) und Wind und die Temperaturen sind häufig auch unter 20 Grad gewesen. Zumindest in der Session A bis Anfang Juli. Es war zwar großteils durchaus in Ordnung, allerdings richtig heiß wurde es nie. Geregnet hat es aber auch nie. Also ein paar festere Sachen zum Anziehen schaden nicht im Gepäck, auch wenn es einem schwer fällt zu glauben. Berkeley an sich ist ziemlich unspektakulär. Es gibt 2,3 Straßen wo ein bisschen mehr los ist, aber an sich war das eher so lala. Vor allem in den ersten Wochen. Generell dürfte in der Session A am wenigsten los sein. Gegen Ende hin, als auch schon 2,3 weitere Sessions liefen, war auch mehr los am Campus etwa. Auch zum Weggehen bietet Berkeley relativ wenig. Und für unter 21-jährige ist es überhaupt schwierig ;-) Zwei, drei nette Lokale/Pubs sind aber schon dabei.

Praktisch war, dass man in Berkeley heuer erstmals keinen TOEFL-Nachweis erbringen musste als Österreicher, Deutscher und ich glaube auch Schweizer. Das normale Englisch hat aber wirklich völlig problemlos ausgereicht.

Noch zur Altersstruktur: Der Großteil der Studenten ist 19 bis 25. Als 30+ ist man deutlich in der Unterzahl, aber der Umgang ist sehr locker und auch diesbezüglich war alles sehr nett.


Ausflüge

Kalifornien bietet eine Menge Ausflugsmöglichkeiten. San Francisco ist in nur rund 20 Minuten per BART erreichbar. Für UC Berkeley Studenten gibt´s auch einen Gratis-Bus. Für SF sollte man sich aber durchaus mehr Zeit nehmen. Wunderbar war auch der Yosemeti-Nationalpark zum Wandern und ein echter Naturgenuss. Dafür ist aber ein Auto schon sinnvoll, wie überhaupt ein Auto sehr hilfreich ist. Es gibt aber durchaus auch ein Bahn- und Busnetz mit dem man zum Teil ganz gut in der näheren Umgebung hinkommt. Z.B. Muir Woods National Park in der Nähe von SF, Stanford University (sehr empfehlenswert) oder auch noch Santa Cruz. Ein Trip nach Las Vegas ist auch mal nett und nur eine gute Flugstunde entfernt. Ich war 2,5 Tage dort. Das reicht dann aber auch, sofern nicht grad die große Glückssträhne ausgebrochen ist. Ist lustig das mal zu sehen, aber viel mehr als Casinos, Hotels und Shopping gibt´s dort nicht. Ein Ausflug von Vegas in die Wüste ist aber bestimmt reizvoll.