25 Mai
Erfahrungsbericht von Maximilian v.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2011 bis 05/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der Bewerbungsprozess:

…ist unglaublich umfangreich und es werden sehr viele Dokumente und Nachweise benötigt. Die vielen Formulare werden alle von College Contact gestellt und man bekommt wertvolle Tipps zur Bewerbung. Bei Fragen wird einem schnell weitergeholfen – und es wird Fragen geben! Zur Bewerbung zählen zum Beispiel auch der TOEFL Test, ein medizinischer Nachweis, ein finanzieller Nachweis, diverse Zeugnisse und dazu noch diverse Unterlagen welche mit der Erstellung eines Visa zu tun haben. Dennoch: Jede Sekunde, die in die Erstellung der Bewerbung gesteckt wird, lohnt sich! Ein weiterer Tipp: Rechtzeitig anfangen die Unterlagen zusammenzustellen!

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Boston ist anders als alle anderen amerikanischen Metropolen, was vor Allem aus dem britischen Einfluss aus der Kolonialzeit resultiert. Anstatt unzähliger Wolkenkratzer findet man hier sogenannte Brownstone-Houses, schlichte aber schöne Häuser aus braunen Ziegelsteinen. Die Straßen sind nicht in einem rechtwinkligen Muster angeordnet, wie man es zum Beispiel aus New York, Los Angeles oder Chicago kennt. Anstatt einer Stadt die niemals schläft findet man hier eine Stadt, in der das letzte öffentliche Verkehrsmittel kurz nach Mitternacht den Motor ausschaltet. Das Ubahnsystem wurde 1897 in Betrieb genommen und ist somit das älteste der USA. In Boston leben während der Semester circa 800.000 Menschen und es kommt einem vor, als wären hiervon mindestens die Hälfte Studenten. Tatsächlich sind es circa 200.000. Für ihre Universitäten ist die Stadt bekannt, neben der Boston University sind hier Harvard, das MIT und 49 andere Universitäten zuhause. Die „Bostonians“ sind äußerst stolz auf ihre Stadt; neben echten Feiertagen wie dem St. Patricks Day oder dem Patriot’s Day, an welchem traditionell der Boston Marathon stattfindet, wird hier jeder Tag an dem die Celtics Basketball oder die Red Sox Baseball spielen zum Feiertag gemacht. Auch die extremen Temperaturschwankungen, von -20 Grad im Februar bis +30 Grad Mitte April, können wohl nur bei den wenigsten den unglaublichen Eindruck trüben, den diese Stadt hinterlässt.


Das Leben auf dem Campus:

…ist eine einzigartige Erfahrung. Das Gelände der Uni erstreckt sich über drei Kilometer - oder sechs Bahnhaltestellen – an einer von Bostons Hauptstraßen. Hier findet sich alles, was man zum Leben braucht. Neben den Vorlesungsgebäuden selber findet man hier riesige Bibliotheken, die Schlafräume, oder wie man hier sagt „Dorms“, unzählige Mensen, ein unvorstellbar großes Fitnessstudio mit alleine sieben Basketballfeldern und eine eigene Veranstaltungshalle welche zum Beispiel für Eishockeyspiele oder Konzerte 6500 Zuschauer fasst. Auf diesem Campus leben circa 35.000 Studenten aus nahezu allen Nationen der Welt.


Die von mir gewählten Vorlesungen:

…sind ergänzend zu denen an meiner Heimatuni; von internationalem Marketing über Finance bis zu Management von Innovationen wird alles abgedeckt. Da der Inhalt der Vorlesungen wirklich interessant dargestellt wird und die Professoren äußerst engagiert sind macht es großen Spaß hier zu studieren. Der Vorlesungsstil ist anders als an deutschen Hochschulen. In den meisten Vorlesungen wird der Unterrichtsinhalt anhand von Fallstudien erarbeitet. Dies ist in den meisten Fällen sehr interessant, da es von vorne herein keine Musterlösung gibt und so jeder seine Meinung beitragen kann. Es wird erwartet dass man in der Vorlesung aktiv mitarbeitet und diese Mitarbeit fließt folglich auch in die Endnote ein. Ebenfalls neu für mich war, dass man für jede Vorlesung in regelmäßigen Abständen sogenannte „Paper“ verfassen muss. Paper sind Aufsatzartige Hausarbeiten, welche vom Professor benotet werden.

Introduction to American Management, Professor Berman: Diese Vorlesung unterscheidet sich grundlegend von allen anderen Vorlesungen, welche ich zuvor in meinem Leben besucht habe. Es geht weniger darum durch Wissen zu glänzen, vielmehr geht es darum im Unterricht mitzudenken und gute Ideen zu haben. Mr. Berman widmet sein Leben dem Bostoner Hafen und der Aufrechterhaltung dessen. Die meisten Unterrichtsinhalte haben eine Beziehung zum Hafen, was aber sehr viel Interessanter ist, als es klingt. Wenn man sich dieser außergewöhnlichen Vorlesung öffnet und die Arbeit erbringt, welche der Professor erwartet, kann man hier zum Teil wichtigere Erfahrungen machen, als in Vorlesungen in denen es ums Auswendiglernen von Formeln oder ähnlichem geht.

International Finance, Professor McGue: Ich habe zuvor nie einen Financekurs besucht, hatte aber dennoch keine Probleme in diesem Kurs mitzuarbeiten und Aufgaben korrekt zu lösen. Es geht um grundlegende Finanzmarktinstrumente, Internationales Handeln im Finanzmarkt sowie aktuelle Ereignisse, was durch lesen von Tageszeitungen gefördert werden soll. Der Professor war äußerst Engagiert und die Vorlesung hat die meiste Zeit Spaß gemacht.

International Marketing, Professor Keegan: Jeder, der zuvor einen Kurs in Grundlagen des Marketing belegt hat, wird es einfach haben hier eine gute oder sehr gute Note zu erreichen, da die Inhalte sehr einfach auf eine internationale Ebene zu übertragen sind.

Innovation Process, Professor Unger: Diese Vorlesung hat mich am meisten gefordert, was vor allem daran lag, dass dies meine Einzige Vorlesung war, in welcher die Minderheit der Studenten aus dem Ausland kam. Da in den meisten Vorlesungen die Mitarbeit im Unterricht Bestandteil der Note ist, ist es natürlich in Kursen mit vielen Amerikanern relativ schwerer eine gute Mitarbeitsnote zu erreichen. Professor Unger hat unglaublich viele Erfahrungen in seinem Berufsleben gemacht, welche er durch die Unterrichtsinhalte gut einbringt. In diesem Kurs ist es wichtig, dass man sich Zeit nimmt für die Hausaufgaben, welche zum Grossteil aus „Reading-Material“ bestehen, da man ohne Kenntnisse der Literatur nicht mitarbeiten kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Professoren einen wirklich guten Job machen und der Service, welcher den Studenten durch die Professoren geboten wird außerordentlich gut ist. Es ist vergleichsweise zu deutschen Universitäten einfacher gute Noten zu bekommen, was auch am amerikanischen Notensystem (A, A-, B+…) und der damit verbundenen Umrechnung liegt.


Reisen und Freizeit:

Die Wochenenden nutze ich um Boston selbst und die Städte in der Umgebung zu erkunden. Bostons Lage an der Ostküste der USA hat es mir ermöglicht kurze Reisen nach New York, Washington, Montreal, Philadelphia, Toronto und zu den Niagarafällen zu machen. Diese Reisen sollte man vornehmlich mit Überlandbussen antreten (www.megabus.com), welche bei rechtzeitiger Buchung unglaublich günstig sind. So habe ich für eine Fahrt von Boston nach Washington und zurück (jeweils neun Stunden Fahrt) insgesamt 6.5 USD gezahlt.

Die Zeit in Boston war eine der besten meines Lebens und ich kann jedem nur empfehlen einen Auslandsaufenthalt in Boston in die engere Auswahl zu ziehen!