California State University Fullerton

Es war schon immer ein Wunsch von mir für eine längere Zeit als nur Urlaub ins Ausland zu gehen. Die USA hat mich schon immer sehr gereizt und demnach konnte ich mir die Gelegenheit für ein halbes Jahr in Kalifornien zu studieren einfach nicht entgehen lassen.

Vorbereitung:

Die Vorbereitung für das Auslandsstudium ist sehr umfangreich. Nachdem man sich für eine Uni entschieden hat sollte man mit College-Contact in Verbindung treten. Diese schicken einem eine sehr nützliche Checkliste mit den wichtigsten Schritten, die zu beachten sind und helfen bei allen Fragen weiter. Danach bewirbt man sich schriftlich an der gewählten Uni in der Hoffnung eine Zusage zu erhalten. Wenn dies erfolgt stehen einige Dinge an wie: Visum, Bafög (viel Aufwand, aber absolut zu empfehlen in Sachen Studienfinanzierung), Krankenversicherung, Flug, Wohnen, wobei letzteres auch vor Ort erst problemlos erledigt werden kann. Ich rate dazu mit den Vorbereitungen früh genug anzufangen, um sich viel Stress zu ersparen.

Ich habe zusammen mit 2 Kollegen aus Deutschland in einem privaten Apartment gewohnt. Wir sind ohne eine Wohnung zu haben in die USA geflogen, haben die ersten 2-3 Tage im Hotel gewohnt und uns verschiedene Wohnungen in den üblichen Einrichtungen für die Uni angesehen. Die CSUF hat auch eine eigens für Wohnungen zuständige Mitarbeiterin, die einem gerne weiterhilft. Nach 2 Tagen haben wir uns dann entschieden in die Homesteads zu ziehen. Diese sind eine halbe Stunde Fußweg oder 10 min. mit dem Fahrrad von der Uni entfernt. Diese Einrichtung ist sehr empfehlenswert und bietet neben Supermärkten in unmittelbarer Nähe, 4 Pools+Jacuzzi, diverse BBQ Spots, Waschmaschine und Trockner, sowie 2 kleine Fitnessstudios und Gemeinschaftsräume. Die Miete war mit $1570/Mon. in Ordnung, allerdings kamen noch $250 Miete für Furniture hinzu, da es sich nicht gelohnt hätte diese für nur ein Semester selbst zu kaufen. Insgesamt ist dies dennoch günstiger als z.B. das University Village (UV) oder die Dorms, allerdings sollte man beachten, dass keine Mahlzeiten mit inbegriffen sind. Ein Tipp hierzu ist, dass man in das 5 min. entfernte UV essen geht für $9 am Tag für Mittag- und Abendessen „all you can eat“. Lebensmittel in den USA sind teilweise sehr teuer, besonders wenn man sich gesund ernähren möchte. Die Wohnung in den Homesteads 2Schlafzimmer, 1 Wohnzimmer, 1 Bad und eine Küche und weil wir das ursprüngliche Wohnzimmer mit einem Vorhang abgehängt hatten, hatte jeder von uns 3 sein eigenes Zimmer.

Uni:

Leider mussten wir zu Beginn der Uni Course-Crashing betreiben d.h. zu jeder in Frage kommenden Vorlesung gehen und den Professor bitten einen noch in den Kurs mit aufzunehmen. Dies hat in den meisten Fällen aber ohne Probleme funktioniert, es sei denn der Kurs ist bereits überfüllt. Der Campus an sich ist recht groß und sehr gepflegt und es gibt sehr viele außerschulische Aktivitäten an denen man teilnehmen kann. Das Studieren selbst ist sehr viel umfangreicher als in Deutschland. Während des Semesters werden viele Zwischenklausuren sog. „Midterms“ und kleinere Quizzes geschrieben, zudem gibt es viele Gruppenarbeiten, Projekte, Diskussionen und Assignments, die zeitgerecht eingereicht werden müssen. Außerdem legen einige Professoren Wert auf Anwesenheit und die Beteiligung am Unterricht, welches in diesen Fällen dann auch mit in die Note einfließt. Die meisten Kurse erfordern Bücher, die in der Regel sehr teuer sind (z.B. Accounting Buch $250). Hierzu sollte man versuchen die geforderten Bücher im Book-Store der CSU auszuleihen, dann halten sich die Kosten im Rahmen.

Freizeit / Reisen / Leben:

In Fullerton selbst gibt es nicht allzu viel Spannendes zu erledigen. Zu empfehlen ist das Recreation Center an der Uni ein sehr modern eingerichtetes Fitnessstudio, außerdem sollte man evtl. einem Club von der Uni z.B. dem Adventure Club beitreten, was dabei hilft schnell Leute kennenzulernen. In Fullerton Downtown gibt es ein paar Geschäfte und Bars in denen man auch gut Zeit verbringen kann. Fullerton ist zudem ein guter Ausgangspunkt, um Kalifornien und Umgebung zu bereisen: Um dies aufgrund der mangelhaften Angebote öffentlicher Verkehrsmittel zu erleichtern, sollte man darüber nachdenken, sich ein Auto zu kaufen oder zu mieten. In kurzer Distanz liegen traumhafte Strände wie der Huntington Beach, Newport Beach oder Long Beach und Los Angeles mit seinem Wahrzeichen Hollywood liegt gerade mal 40 Minuten Autofahrt entfernt. Absolut zu empfehlen ist es aber weiter über den Tellerrand hinauszuschauen und in Städte wie San Francisco, Las Vegas oder San Diego zu reisen.
Hinzu kommen zahlreiche Nationalparks wie Yosemite, Zion, Joshua Tree, Grand Canyon oder Death Valley. Wenn man im Spring Semester dort ist, sollte man auf jeden Fall die Zeit des „Spring Break“ (eine Woche keine Uni) nutzen, um entweder zu reisen oder zu feiern!!!

Kosten:

Die Kosten für Studiengebühren waren mit ca. $5500 ziemlich hoch, zudem kommen Aufwendungen für Flug, Unterkunft, Schulmaterialien, Verpflegung und Reisen. Für ein Semester sollte man also mit ca. 10 000€ planen und sich dementsprechend wirklich frühzeitig um Finanzierungsmöglichkeiten wie Bafög oder Stipendien kümmern.
Es ist mit Sicherheit sehr viel Geld, doch die Erfahrung ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall wert.

Fazit:

Ich kann nur jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen: Es erfordert zwar einige Anstrengungen, doch die Erfahrung, die man macht, ist unbezahlbar und absolut förderlich für die persönliche Entwicklung. Ich habe viele neue Dinge gelernt und gesehen, zudem viele interessante neue Leute kennengelernt. Ich bin dankbar, dass ich dieses unvergessliche Erlebnis machen konnte und werde sicher meinen Enkeln noch davon erzählen ;-).