12 Mär
Erfahrungsbericht von Martin H.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Physik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Als ich meinen Auslandsaufenthalt (zusammen mit meiner Freundin) geplant hatte, hat uns College Contact sehr geholfen. Die Mitarbeiter waren immer sehr freundlich und hilfsbereit. Nichtsdestotrotz war es am Anfang ein ziemlicher Stress alle notwendigen Unterlagen zu besorgen, einen Termin mit der amerikanischen Bootschaft auszumachen, sich erst einmal für eine Uni zu entscheiden, … . College Contact ist aber darauf vorbereitet und stellt einem allerlei Material zur Verfügung, was es einem einfacher macht. Als ich mich für eine Uni entscheiden musste, hab ich mir erst einmal überlegt in welches Land ich möchte. Mir war recht schnell klar, dass es die USA werden sollten, aber wohin genau? Der Nordosten oder der Südwesten standen zur Auswahl. Beim Vergleich der Studiengebühren an den interessanten Unis , den Unis an sich, dem Angebot an Vorlesungen und wegen dem besserem Wetter hab ich mich für Kalifornien entschieden. Eine Kombination aus Vorgaben vom Bafög-Amt (sie bezahlen nur bis 4600€ Studiengebühren pro Jahr wenn man mindestens ein Semester bleibt, also nicht ein Trimester!!!) und der Höhe der Studiengebühren ließen die Liste der möglichen Unis schrumpfen. Letztendlich hab ich mich für die San Diego State University (SDSU) entschieden und bin im nachhinein glücklich mit der Entscheidung. Allerdings ist zu erwähnen, dass es gefühlt viel zu viele Deutsche an dieser Uni gibt. Es ist schon verstörend im Ausland so oft deutsch zu höheren. Bei mir in der Physik war das zum Glück nicht der Fall, allerdings in den Wirtschaftswissenschaften sah das dramatisch anders aus.
Nun zurück zu den Vorbereitungen. Es hat sich für mich sehr gelohnt, sich schon frühzeitig um einen Flug hin und zurück zu kümmern, auch wenn man sich dann schon festlegen muss, wann man zurück fliegt. Der Vorteil des amerikanischen Prüfungssystems (zumindest an der SDSU) ist aber, dass spätestens eine Woche nach Ende der Vorlesungen auch alle Prüfungen geschafft sind. Somit kann man ganz gut planen. In meinem Fall war am 12.12. meine letzte Prüfung und am 27.12. bin ich zurück geflogen. Da blieb also noch Zeit Kalifornien und angrenzende Staaten etwas zu bereisen. Ebenso lohnt es sich das Mietauto schon zeitig zu buchen. Da sollte man aber aufpassen bei welchem Anbieter man dies tut. Häufig ist Alamo recht günstig. Ist man aber noch keine 25 Jahre alt (wie in meinem Fall) so bezahlt man einen satten Aufschlag täglich (etwa 20-25€). Bei Alamo darf man auch keine Schneeketten auf das Auto machen. Möchte man in der Winterzeit in die Berge, Nationalparks wie den Yosemite oder zum Lake Tahoe muss man das bedenken. Wir (meine Freundin und ich) sind auch nicht direkt nach San Diego geflogen, sondern nach Las Vegas und von dort mit dem Auto über diverse Nationalparks (echt wunderschön ) und San Francisco nach San Diego. Für die Studienzeit hatten wir kein Auto, da man alles auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Das dauert dann nur etwas länger. Der Pass dafür hat uns 150$ Doller für die gesamte Zeit gekostet. Ein (Schrott-) Auto würde etwa 300$ pro Monat kosten.
Eine Sache vielleicht noch zur Vorbereitung, eigentlich sollte man ja ein Transcript of Records mitbringen, dieses haben wir in der Physik nie gebraucht, allerdings manche WiWis schon.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die SDSU ist eine sehr schöne Uni mit kompaktem großem Campus. An jeder Ecke blüht es, alles ist gepflegt und das Hauptgebäude sieht richtig gut aus. Allerdings wird auch viel gebaut. Auf dem Gelände der Uni ist ein Basketballstadium, ein Baseballstadium, ein großes Theater, ein Aquaplex (Freibad), … . Für American Language Institute (ALI) Studenten (was man automatisch ist wenn die SDSU keine Partneruni von der Heimatuni ist) ist der Aquaplex kostenlos. Der Eintritt zu Basketball- und American-Footballspielen (Heimspiele) ist sowieso kostenlos und sehr zu empfehlen. Der Studentenrat von dort (associated students =AS) organisiert auch ab und zu mal was. Z.B. zeigen sie auf der Wiese manchmal Filme mit kostenlosem Popcorn und Wasser dazu, oder mal ein kostenloses BBQ .
Das einzig nervige ist, dass man ALI Student ist und damit die Studiengebühren höher sind als für „normale“ Studenten. Wir werden halt nicht vom Staat subventioniert. Einen anderen Grund hat ein WiWi Professor zugeben. Die Uni möchte an den internationalen Studenten auch Geld verdienen!!! Gerade als WiWi muss man sich auch darüber im klaren sein, dass man nicht immer in den Kursen landet wo man will. In der Physik ist das aber kein Problem. Da Mitbewohner von mir aber BWL studieren hat man da so einiges mitbekommen. Beim class crashing haben manche Professoren z.B. einfach zu zweit abgezählt und alle „geraden“ Leute konnten in den Kurs die anderen nicht. Die Kurse da sind häufig völlig überlaufen. Ich kam aber problemlos in die Kurse in die ich wollte.


Die Physik

Das Physikinstitut ist eher überschaubar und hauptsächlich auf Bachelorstudenten ausgelegt. Aufgrund von Sparmaßnahmen der Uni können immer weniger Vorlesungen angeboten werden, was dann manchmal dafür sorgt, dass Bachelor Studenten schon Mastervorlesungen hören müssen. Leider gibt es auch kein PhD(Promotionsstudenten)-Programm an der Uni in der Physik, was dafür sorgt, dass manche Arbeitsgruppen eher klein sind. Die Vorlesungen die ich gehört habe , haben mir alle sehr gut gefallen und die Dozenten haben sich auch echt Mühe gegeben. Der Aufwand für eine Vorlesung ist aber deutlich höher als zu Hause. Es gibt Unmassen Hausaufgaben und mehrere Midterms, Finals und manchmal auch reichliche Mini-Tests. Dafür hat man dann für das Final nicht mehr viel zu tun. Die Uni hat auch ein Institut für Astronomie mit einem recht aktiven Studentenklub. Einmal war ich mit zum Uni-eigenen Observatorium auf dem Mt. Laguna mitten im Nichts. Das ist nur zu empfehlen.


San Diego und Californien

San Diego ist eine wirklich schöne Stadt. Sie ist zwar recht groß aber deshalb gibt es immer was zu tun. Vom ALI kamen regelmäßig eMails rum was es diese Woche in San Diego zu erleben gibt. Zu empfehlen ist der Farmers Market in Little Italy, die Halbinsel Coronado, die Mission, der Balbo Park mit unzähligen Museen, die übrigens an manchen Dienstagen freien Eintritt haben, Downtown, diverse Mals, La Jolla (wirklich sehr schön), PB, der Torrey Pine state reserve, Pt. Loma National Park, Brauereien, … Es war nie langweilig.
In Kalifornien sind die Nationalparks nur zu empfehlen. Speziell der Yosemite, der Sequoia , Death Valley, Joshua Tree, Grand Canjon (auch wenn der nicht in CA ist) , .., sind wirklich schön. Aber auch die Fahrt am Hwy No 1 von San Francisco nach Süden war schön. LA hat mir nicht so gefallen (Hollywood mit Walk of fame) aber in der Nähe befindet sich das Griffiths Observatory von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf den Großraum LA hat. San Francisco, Santa Barbara, Monterey, … alles nur zu empfehlen.


Resumé

Es hat mir in San Diego und an der SDSU sehr sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen. Wenn man nicht den ganzen Tag am Strand ist kann man auch sehr viel erleben. Aber von wegen „it never rains in southern california“ der Dezember war recht nass!