4 Mär
Erfahrungsbericht von Markus Z.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Residence + Zusamenleben

In Boston angekommen war ich zuerst überwältigt von der schönen Lage des Dorms am Charles River und der aus zahlreichen Filmen bekannten Bauweise des Hauses. Meine Euphorie wurde jedoch etwas gedämpft als ich nach problemlosem Check-In das Zimmer betreten habe. Der Raum ist wirklich sehr spärlich ausgestattet und für insgesamt 7 Personen war ein Badezimmer von ca. 7 qm vorhanden. Auch die Fenster waren sehr schlecht bis gar nicht isoliert. Die Leute auf meinem Stockwerk waren bunt aus allen verschiedenen Kulturen, Kontinenten und Ländern zusammengewürfelt. Da alle in der gleichen Situation sind und niemanden oder nur wenige Leute zuvor kennen, ist es sehr leicht Kontakte zu knüpfen und Boston zu erkunden, oder sich gegenseitig bei universitären Belangen zu unterstützen. In der obligatorischen Orientierungs- und Einweisung Phase, wurden wir einem Tutor zugeteilt, der uns die Universität etwas besser zeigte und mit uns die administrativen Belange erledigte. Und von denen kann es für Amerikaner nie genug geben…

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Die Uni an sich findet in den Abendstunden von 18.00 – 21.00 Uhr statt, wir hatten nur eine Klasse, „Introduction to American Management“ wahlweise am Vormittag- oder am Nachmittag. Dieser Kurs ist für alle internationalen Studenten Pflicht. Neu für deutsche Studenten ist auch die Vergabe von Hausaufgaben, die für jede Stunde vorbereitet und teils auch vorgetragen werden mussten und mit einer Midterm Klausur und einem Final Exam in die Endnote mit einfließen. Dabei darf man die Hausaufgaben nicht unterschätzen, mit bis zu 4 Stunden konnten sie einen erheblichen Teil des Tages vereinnahmen. Auch die Anwesenheitspflicht ist für deutsche Universitätsstudenten ein Novum. Wobei es verschiedenste „Sanktionen“ für Abwesenheit gab, in manchen Kursen wurde angedroht wenn man öfter als 3 mal fehlt wird der Kurs als nicht bestanden gewertet in anderen mussten sogenannte Make up Papers verfasst und an den Professor geschickt werden. Verglichen mit der deutschen Universität ist die es in Boston einfacher gute Noten zu bekommen, dies liegt zum einen daran dass man ständig gezwungen ist zu partizipieren und Hausaufgaben zu erledigen, aber auch durch sehr persönliche Betreuung der Professoren etwaige Fragen sofort ausgeräumt werden können. Das Betreuungsverhältnis lag bei meinen Kursen ungefähr bei 1:20. Also ein Professor für 20 Studenten. Dadurch entsteht sehr schnell eine Art Klassengemeinschaft, wie man sie aus der Schule gewohnt ist. Überhaupt würde ich das amerikanische Universitätssystem als sehr verschult bezeichnen, was diverse Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt. Die Klassen an sich sind sehr interessant gestaltet, in meinen Kursen wurde jedoch leider sehr wenig mit Powerpoint Slides gearbeite, so dass man wirklich immer mitschreiben musste und auch zwischen den Zeilen gesagtes von großer Wichtigkeit war. In den Klassen selbst ist die Partizipation der Studenten gefordert und macht auch einen großen Teil der Vorlesung aus. Dabei ist es sehr interessant die Themen von Leuten unterschiedlicher Kulturen beleuchten zu lassen. Während zum Beispiel in Deutschland ein überwiegend sozialverträgliches Miteinander propagiert wird sind in Länder wie Mexiko oder Korea, Verteilungs- und soziale Gerechtigkeit ein Thema, welches eher vernachlässigt wird. Durch den Austausch der verschiedensten Studentengruppen wird meiner Meinung nach der Sinn eines Auslandssemesters voll erfüllt und durch ständiges partizipieren werden natürlich auch die Sprachfertigkeiten gefördert und erweitert.


Boston als Stadt

Boston an sich ist eine sehr schöne Stadt, teilweise europäischen Städten sehr ähnlich. Preislich ist Boston jedoch wirklich eine der teuersten Städte der Ostküste, ungefähr auf Augenhöhe mit New York. Boston an sich ist mit seinen vielen Studenten und Universitäten eine Bildungsmetropole und sich seiner Weltweiten Bekanntheit hierfür auch durchaus bewusst. Boston selbst hat natürlich auch einiges an Kultus zu bieten wie z.B. viele interessante Parks oder historische Sehenswürdigkeiten. Was ich persönlich empfehlen würde sind Sportveranstaltungen wie Eishockey, Baseball, Basketball und Football anzusehen. Dabei empfiehlt es sich vor allem die Universitätsteams anzuschauen, da diese wirklich hochklassig spielen und mit bis zu 7500 Zuschauern eine super Atmosphäre aufkommt, wobei die Tickets wesentlich günstiger sind. Das legendäre Fenway Stadium ist, wie auch genau die der TD Garden (Basketball + Eishockey), einen Besuch wert. Von Boston aus lassen sich sowohl amerikanische Städte wie New York und New Jersey, sowie Kanadische Städte wie Montreal problemlos mit dem Bus- oder Auto erreichen. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.


Zusammenfassend

Alles in allem würde ich ein Auslandssemester an der Boston University definitiv weiter empfehlen. Einziger Knackpunkt sind die Residencen, die Residence Hall in der wir untergebracht waren hatten sowohl Mäusebefall als auch diverse andere Schäden (schlechte Fenster, defekte Heizung) und waren für deutsche Standards gelinde gesagt eine Zumutung für fast 1000 Dollar im Monat. Hier besteht auf jeden Fall Verbesserungsbedarf. Jedoch steht es Studenten ohne weiteres frei sich ein eigenes Apartment zu suchen welches zum 1. Billiger ist und vielen Schwierigkeiten mit dem etwas engstirnigen Residence Personal vorbeugt. Die Universität an sich ist top, die Leute super und das Erlebnis Auslandssemester in Boston an sich etwas einmaliges und einzigartiges aus dem ich viele positive Eindrücke und auch zahlreiche Kontakte mit Leuten aus allen Teilen der Welt gewinnen konnte.