15 Sep
Erfahrungsbericht von Marion v.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geographie, VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2008 bis 08/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war acht Wochen an der Uni Berkeley und habe während dieser Summer Session den C-Kurs Macro Economics an dem Economics Department und den D-Kurs Cultural Geography an dem Geography Department belegt.

Kurse

Im Vorfeld des Aufenthaltes hatte ich ursprünglich neben Macro Economics einen Finance Kurs gehabt, doch auf Grund der wirklich hohen Workload beider Fächer habe ich mich zu der Umwahl entschieden. Die Änderungen habe ich nicht bereut und es wurden sowohl in Macro Economics als auch in Geography sehr interessante Inhalte vermittelt. Allerdings war die Workload in Macro kontinuierlich sehr hoch, was bedeutet, dass alle zwei Wochen ein Exam geschrieben wurde und wir in den jeweils dazwischenliegenden Wochen je zwei Homeworks einreichen mussten. Es war sehr einfach, mit anderen Studenten Lerngruppen zu bilden, was das Lernen sehr erleichtert hat. Ich habe gehört, dass die anderen Intermediate Kurse aus dem Bereich Economics ebenfalls sehr anspruchsvoll sind, weshalb ich persönlich nicht empfehlen würde, zwei dieser Kurse zu wählen, es sei denn, man hat im bisherigen Studium bereits sehr fundierte VWL-Kenntnisse erworben. Außerdem war mein VWL-Kurs sehr „Mathe-lastig“, was für mich absolutes Neuland war. Neben den Lectures in Macro Economics gab es außerdem noch Discussions. Dieses System aus Vorlesung und Diskussion gibt es in einigen anderen Kursen ebenfalls. Ich hatte die Vorstellung, dass man in diesen Diskussionen tatsächlich Diskussionen führt, beispielsweise die verschiedenen Politiken von EZB und amerikanischer Federal Reserve Bank diskutiert etc. Leider bedeutet ein Diskussionskurs aber, dass man mit PhD Studenten die Themen aus den Vorlesungen wiederholt. Das ist natürlich auch vorteilhaft, allerdings war es für mich enttäuschend, da ich etwas Anderes erwartet hatte.

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Die Betreuung der Studenten durch die Professoren und deren Assistants fand ich großartig, da man stets Ansprechpartner vor Ort hatte oder ihnen zu allen möglichen Uhrzeiten Emails senden konnte und schnell Antworten erhielt. Und das auch in Kursen, die 100 Studenten umfassten, wie in meinem Macro Economics Kurs. Außerdem ist der Campus mit 1A-Einrichtungen versehen, wie den vielen Bibliotheken und man hat fast überall Zugriffe auf wissenschaftliche Fachartikel von Datenbanken wie z.B. Lexis Nexis. In den Bibliotheken sind sogar unzählige fremdsprachliche Bücher vorhanden, die man sich für bis zu 8 Wochen ausleihen konnte.


Berkeley

Abgesehen vom Campus ist Berkeley während der Sommermonate eher weniger spannend und es herrscht sehr viel Obdachlosigkeit, was ich bereits im Vorfeld im Internet gelesen hatte, mir aber nicht in dem Ausmaß vorgestellt hatte. Als Mädchen würde ich daher die Straßen abseits des Campus nach Einbruch der Dämmerung nicht mehr alleine betreten. Auf dem Campus ist es aber kein Problem und außerdem gibt es eine Telefonnummer, die man anrufen kann, so dass man auf dem Campusgelände zwischen den einzelnen Gebäuden begleitet wird.


Unterkunft

Bezüglich der Unterkunft kann ich sagen, dass ich während der acht Wochen in dem Dorm Unit 2 Residents Hall gewohnt habe, das etwas abseits vom Campus lag. Ich habe mit einer Freundin zusammen gewohnt, die ich schon vorher kannte. Ansonsten trifft man vor Ort auf seinen zukünftigen Zimmerpartner. Die Zimmerpartner sind immer gleichgeschlechtlich, aber das kann man von den Fluren nicht sagen, was mich insbesondere am Anfang gestört hat. Denn gleiches gilt auch für die Badezimmer, so dass man im Handtuch aus der Dusche kommt und am Waschbecken ein Typ stehen kann und sich die Zähne putzt. Daran gewöhnt man sich auch sehr schnell, aber am Anfang war es doch sehr verwunderlich – insbesondere für die USA. Die Badezimmer wurden täglich gründlich geputzt, waren aber trotzdem sehr oft sehr dreckig, was schlichtweg an dem Sauberkeitsverständnis einiger Bewohner lag. Abgesehen von dem Faktor war die Unterkunft aber absolut in Ordnung. Auf jeder zweiten Etage gibt es jeweils zwei Waschmaschinen, die rund um die Uhr für 1,50 Dollar benutzt werden können.


Empfehlungen

Was ich jedem Studierenden empfehlen würde, ist der Sportclub RSF. Das ist ein riesiges Fitnessstudio, das wir für 10 Dollar für die gesamten 8 Wochen (!) nutzen konnten. Mit der Mitgliedskarte konnte man sogar kostenfrei das Freibad in Berkeley nutzen. Außerdem erhält man mit seiner Student-ID häufig Vergünstigungen in Berkeley, wie z.B. bei der Mietwagen-Station Enterprise. In den USA sind die Versicherungen für Fahrer unter 25 teurer, aber bei der Station zahlt man den regulären Versicherungspreis für einen Mietwagen, wenn man die Karte vorzeigt. Das Nachtleben ist in Berkeley während der Summer Session nicht sehr ausgiebig, es sei denn, man hat Kontakte zu Bruder- bzw. Schwesterschaften. Es gibt auf der Telegraph Avenue aber einen Club namens Blake’s, in den man mit der Student ID ab 21 kostenfrei Eintritt erhält. Man kommt sogar schon mit 18 rein, muss in dem Fall aber Eintritt zahlen.

Generell war Berkeley für mich eine super Erfahrung und ich würde es definitiv wieder machen. Es ist eine tolle Atmosphäre, weil man sich schnell als Mitglied der UC Berkeley-Gemeinschaft fühlt, sehr gute Uni-Einrichtungen hat und man unglaublich viele Nationen dort antrifft. Der Aufenthalt ist zwar ganz schön kostspielig (Kurse, Unterkunft, Verpflegung), aber die Erfahrung ist wirklich das Geld wert :-).