15 Dez
Erfahrungsbericht von Marc F.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Psychologie
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2008 bis 08/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum Boston?

Ich studiere zurzeit in Deutschland an der Hochschule der S-Finanzgruppe im MBA-Programm – also nebenberuflich. Daher kam für mich ein volles Auslandssemester nicht in Frage. Nach dem Abklopfen diverser Kurzsemester-Alternativen (von Wien über Kopenhagen, Hong Kong und Hawaii) bin ich schließlich in Boston gelandet. Zunächst hatten mich die hohen Kursgebühren abgeschreckt – das ist aber halb so wild, da es Kurse gibt, die erheblich günstiger sind als die Standardkosten (1000 USD pro Credit – ich habe letztendlich für 8 Credits 4600 $ gezahlt) – der günstige Dollar tat dabei sein Übriges.

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Gewählt habe ich die Kurse „Social Psychology“, und „Competitive strategies in dynamic environments“. Beide Kurse waren völlig unterschiedlich aufgebaut. In Psychologie lag der Schwerpunkt im Durcharbeiten eines Lehrbuches, ne Menge Input und Folien, jedoch mit praktischen Beispielen und einer echt kompetenten und hilfsbereiten Professorin. Die Klausuren waren teils Multiple Choice, teils Aufsätze. Nebenbei erwähnt - MC in englisch ist nicht zu unterschätzen..man muss die Fragen schon sehr genau lesen. Aber Wörterbuch war erlaubt ;-)

Es waren keine reinen Kurse für internationals, sondern ganz normale Summerterm-Kurse, an denen auch die US-Studies teilnehmen. Trotzdem waren die Kurse von den Nationalitäten her bunt gemischt USA, Kanada, China, Japan, Spanien, Deutschland, um nur einige zu nennen.

Die Vorlesungen in Management waren komplett anders – wir haben dort Case Studies von Harvard Business Review (u.a. über Porsche, Ikea, GAP, ZARA, bestBuy etc.) durchgearbeitet und aus Managementperspektive darüber diskutiert, wo Stärken, Schwächen etc. bestanden. Die Managementtools (z.B. BCG-Portfolio, Porter 5 forces) wurden spielerisch eingebunden und es wurde im Unterricht wirklich nur diskutiert. Das war Managementstrategie pur! Ein echter Mehrwert. Ohne Vorbereitung geht hier aber auch nix...und 50% der Note war mündliche Beteiligung...also musste man wohl oder Übel die Case Studies (pro Woche 4 Stück) zumindest gelesen haben...pro Case Study 15-30 DinA4-Seiten ;-

Alles in Allem habe ich den Workload für zwei Fächer wohl ein wenig unterschätzt. Wir haben in den 6 Wochen 4 Klausuren, eine Projektarbeit und 8 Papers (Kurzzusammenfassung der Management case Studies bzw. Beantwortung der Fragen) geschrieben.


Freizeit

Arg viel Zeit für Freizeit bzw. Wochenendeausflüge blieb da nicht. Wir haben es uns trotzdem nicht nehmen lassen, New York einen 3tägigen Besuch abzustatten, exzessives Outlet-Shopping zu machen (der Dollarkurs mit 1,55 war perfekt und das Angebot in diesem Outlet einfach der Hammer) sowie einen weiteren Tagesausflug – aber das war es auch außerhalb Bostons. Es lohnt sich also unbedingt, vorher oder nachher noch mal zwei drei Wochen dranzuhängen!


Anmeldung und Organisatorisches

Die Anmeldung an der BU ging eigentlich gut vonstatten, man muss sich jedoch rechtzeitig für Kurse entscheiden, da einige sehr schnell ausgebucht sind. Alternativen neben dem Erstwunsch solltet Ihr Euch auch raussuchen – nur für den Notfall. Das geht über die Website http://www.bu.edu/summer/ eigentlich sehr übersichtlich. Beim Papierkram zur Anmeldung wird man von CC gut unterstützt, die Bürokratie vor Ort ist noch viel schlimmer als in Deutschland (was ich nicht gedacht hätte), aber gut zu schaffen. Alles in Allem hatten wir damit überhaupt keine Probleme.


Unterkunft

Die Unterkunft im Studentenheim ist empfehlenswert, weil wir damit direkt am Campus gewohnt haben und nur kurze Wege zu den Unterrichtsräumen (und zu BU Beach – der Lern-und Liegewiese ;-). Leider gibt’s für die fehlenden Klimaanlage und die spartanisch ausgestatteten Räume Abzug von mir. Aber es lässt sich aushalten. Da man an der Uni kostenlos das WLAN-Netz nutzen kann, habe ich mit Laptop auf der Wiese gearbeitet...

Zu berücksichtigen ist, dass man die Zimmer nicht mehr stornieren kann, wenn sie einmal gebucht sind. Wir hatten spontan überlegt, uns vielleicht doch eine Wohnung zu nehmen, konnten aber die Zimmer nicht mehr stornieren vor Ort. Im Nachhinein auch nicht schlimm, da der Standort echt perfekt war.

An der Uni-Verpflegung habe ich nicht teilgenommen, da während des Summerterms die Angebote auch ein wenig eingeschränkt sind. Und sooo viel günstiger als in „normalen“ Restaurants ist das Uni-Essen auch nicht. Und gesünder schon gar nicht ;-) Am besten sind die kleinen Thailäden um die Ecke...


Die Stadt, Fun und Nightlife

Boston selbst ist eine tolle Stadt – nicht so künstlich amerikanisch, sondern mit eigenem Flair. Shoppingmöglichkeiten (Newbury Street!) gibt es mehr als genug und auch das Nightlife ist echt ok. Es gibt verschiedene „Spots“, wo mehrere Kneipen zu finden sind, meiner Meinung nach ist dort für jeden Geschmack was dabei. Wir haben dort einige tolle Livemusik-Abende erlebt, aber auch die Discotheken sind gut (wobei die Auswahl da auf 5 bis 10 beschränkt ist)

Boston ist eine relativ junge Stadt, sicher auch wegen den vielen Universitäten. Am Charles River (direkt an der Uni!) lässt sich genial joggen – so viele Menschen, wie dort unterwegs sind – das ist echt ansteckend, da muss man die Laufschuhe rausholen...und das riesige Sportstudio an der Uni kostet nur 18 Doller pro Monat und ist damit ein unbedingtes Muss. Das öffentliche Verkehrsmittelnetz (insbesondere die T, das U-Bahn-Netz) ist vollkommen ausreichend ausgebaut und man kommt gut und schnell überall hin. Eine Monatskarte sollte man sich zulegen, am besten wideraufladbar aus Plastik, dann geht’s am Eingang in die Bahn schneller.

Nicht begeistert war ich (aber das gilt für die ganze USA mit ein paar Ausnahmen) dass die Bars und Discotheken bereits um Zwei Uhr Nachts Schluss machen. Aber man gewöhnt sich schnell daran, man muss eben früher losgehen als in Deutschland. Unbedingtes Muss ist übrigens Jake Ivory's Pianobar (Livemusik der 80er, Rock, Pop an zwei Flügeln...geniale Partystimmung!) und die Gypsybar (tolle Disco, einfach mal googeln).


Fazit:

Boston war jeden Tag und jeden Cent wert. Die Uni ist riesig und man kann eine Menge Leute kennen lernen. Der Lerneffekt ist gegeben, der Spaß kommt nicht zu kurz, obwohl man viel zu tun hat. Die Boston University hat einen guten Ruf und daher macht es sich auch im Lebenslauf sicher gut, hier gewesen zu sein. Eine klare Empfehlung von mir für Boston!