18 Aug
Erfahrungsbericht von Maljan S.

San José State University


Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Chemieingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 05/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo Leute,

ich wollte vor Abschluss meines Studiums bzw. vor dem Eintritt ins Berufsleben noch etwas ganz besonderes unternehmen. Etwas, das Spaß macht, aber gleichzeitig auch lehr- und erfahrungsreich ist. Sozusagen eine Erfahrung fürs Leben.
Nach intensiver Suche bin ich letztendlich zu dem Entschluss gekommen, ein Auslandssemester zu absolvieren, was eine der besten Entscheidungen meines Lebens war.

Da ich von meiner Entscheidung überzeugt war, habe ich angefangen ein Land und dann die passende Uni zu finden. Dieses ist aber ein Leichtes, wenn man weiß, was man wirklich will. Meine Ziele dabei waren, mich in meiner Fachrichtung weiter zu bilden, mein Englisch stark zu verbessern, Lebenserfahrung zu sammeln (und es musste in einem Land sein, wo die Sonne schein). ;-)

Danach kam der unangenehme Papierkram-Teil. Ihr solltet mindestens sechs Monate für den Bewerbungsprozess einplanen. Ich hatte es Dank College-Contact in ca. drei Monaten geschafft…damit möchte ich den „Spätzündern“ Hoffnung geben, dass es auch schneller gehen kann, falls Ihr mal spät dran seid. Trotzdem: DRINGEND mindestens sechs Monate einplanen!!! Weil z.B. der Toefl-Test, die F1-Visa, das Auslandsbafög etc. unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Bewerbung an der Uni im Ausland wird von College-Contact übernommen. Und auch alle wichtigen Informationen und Antworten bekommst Du sofort beim College-Contact. An dieser Stelle: HERZLICHEN DANK an Aline und an das College-Contact-Team.

Nun war der Tag der Abreise ins Abenteuer gekommen. Nach einem langen Flug war ich endlich in KALIFORNIEN. Es war so unglaublich aufregend. Die erste Woche habe ich in einem Motel verbracht, da ich vor Ort mir ein Zimmer suchen wollte, was ich auch euch empfehle. Soviel ich weiß bezahlt man als SAL-Student nur ca. 25 $/Nacht im Motel „Ramada Limited“. Es liegt sehr nahe an der SJSU. Erkündigt euch besser bei der SAL-office.

Am ersten Tag habe ich mich bei der SAL-office gemeldet (Check-In). Danach habe ich mir den Campus mit großen Augen angeschaut. Er sah aus wie eine schöne Stadt in der Stadt mit allem, was dazu gehört. In den nächsten Tagen war ich beschäftigt mit Zimmersuche und Stadtbesichtigung.
In der zweiten Woche hatte die SAL-office eine Orientierungswoche geplant. Wir wurden über alles wichtige informiert. Es gab Seminare, Ausflüge, Uni- und Stadtbesichtigungen und vieles mehr. Ich fand es richtig toll. Ein Tipp: Nimmt die Empfehlungen der SAL-office ernst, denn sie sprechen aus Erfahrung. Das SAL-office ist genauso hilfsbereit und freundlich wie College-Contact.

Nach ca. fünf Tagen hatte ich ein Zimmer in WG in der 278 10th Street gefunden. Das Zimmer war dreckig und klein (für amerikanische Verhältnisse relativ sauber), aber dafür direkt am Campus. Mein roommate war ein netter Afroamerikaner. Bei Craigslist.com gibt es viele Angebote. Auch zu Fuß um den Campus herum sind meistens Zimmer zu vergeben, die halb so viel kosten, wie eines im Campus-Village. Sucht euch am besten ein Zimmer nahe Campus, da hier das Studentenleben stattfindet. Auf dem Campus könnt Ihr eine Menge unternehmen, und somit leicht ein Teil der amerikanischen Gesellschaft sein. Versucht locker und unternehmungslustig zu sein, ansonsten wird es schwer, amerikanische Freunde zu finden. Leute lernt Ihr kennen z.B. im Fitness-Center, Coffee-Night im I-house, bei vielen verschiedenen Aktivitäten auf dem Campus, im und um Campus-Village und an vielen anderen Orten. Ihr könnt mit jedem reden, den Ihr seht, denn in Amerika ist es üblich. Das sind einige der Gründe, warum es gut ist, nahe Campus zu leben.

Die Busverbindungen sind auch nicht schlecht. Allerdings fahren die meisten Busse nur bis 20 oder 22 Uhr. Man erreicht ziemlich bequem nahe Städte, wie San Francisco oder Santa Cruz. Die meisten verlieben sich in San Francisco, da es eine wunderschöne und aufregende Stadt ist. Santa Cruz ist ein Surfer-Paradies. Einkaufsmärkte und Malls sind unter 30 Minuten zu erreichen. Eine Auto-Beschaffung ist somit sinnlos und vor allem teuer.
Übrigens: In der Westfield-Mall (Bus 23 Richtung De Anza College) kannst Du eine T-mobile Karte kaufen, die Du mit Guthaben aufladen kannst. Ich war damit ganz zufrieden. Es gibt aber auch günstigere und eventuell bessere Möglichkeiten, die in den anderen Erfahrungsberichten beschrieben werden.

Das Studium habe ich vor Ort um ein Semester verlängert, da meiner Meinung nach ein Semester (ca. 5 Monate) viel zu kurz ist für richtige Erfahrungen und deutlich besseren Englischkenntnisse. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut, denn im zweiten Semester hatte ich wirklich Zeit, meine Ziele zu realisieren.
Das Studieren erinnert an die Schulzeit in Deutschland. Nicht weil es einfacher wäre, sondern weil man zu Hausaufgaben und zu physischer und geistiger Anwesenheit bei den Vorlesungen „gezwungen“ wird, d.h. Hausaufgaben und Class-group work werden benotet. Es gibt Prüfungen das ganze Semester hindurch. Die so genannten Midterms und Finals. Ich habe mich die meiste Zeit mit dem Studium (Fachrichtung: Chemical-Engineering) beschäftigt, da der Aufwand für die Hausaufgaben, Classgroup work, midterms, finals, und einigen anderen fachbezogenen Aktivitäten riesengroß war. Die Business-Studenten hatten etwas weniger zu tun. Der Aufwand unterscheidet sich sehr bei den verschiedenen Studiengängen.
In den USA ist die Gruppenarbeit sehr wichtig. In fast jedem Fach arbeitet man in einer Gruppe, was für einen ausländischen Studenten sehr vorteilhaft ist. Dadurch habe ich neue Freunde gewonnen. Ich habe sehr oft mit jenen Klassenkameraden in der King-library studiert.
Man hat aber auch die Wahl neben den Uni-Kursen einige interessante Englisch-Kurse der SAL (Studies in American Language) zu besuchen.
Welche Kurse man wählt, ob nur Uni- oder auch einige SAL-Kurse, sollte jeder selbst wissen. Man lernt auf jeden Fall in beiden einiges dazu. Von den SAL-Kursen empfehle ich eher vierstündige Kurse wie „Grammer“ oder „Critical Thinking“, aber ich rate von einigen zweistündigen Kursen ab wie „Toefl-writing“ und ähnliches.

Die Freundschaften mit den Amis sind meistens oberflächlich. Man kann nicht wirklich viel mit den Amis unternehmen, da die meisten Studenten der SJSU Außerhalb des Campus wohnen, und zu dem arbeiten sie nach den Vorlesungen. Wenn Du dich anstrengst, dann kannst Du aber auch gute Freunde finden. Pflege am besten Kontakt zu jeden. Viele Deutsche versuchen krampfhaft die deutschen Studenten zu meiden. Aber Ausflüge machen kannst Du meistens nur mit den deutschen bzw. ausländischen Studenten. Zudem lernst Du mehr Amerikaner durch die ausländischen Studenten kennen.
Ich hatte mindestens zwei sehr gute amerikanische Freunde, die mir das ganze Jahr hindurch geholfen haben. Aber auch viele andere, die mich zu Halloween, Geburtstagen und zu vielen anderen tollen Veranstaltungen immer wieder eingeladen haben.
Übrigens: Über Ausflugsziele brauchst Du Dir überhaupt keine Gedanken zu machen, denn es gibt so unglaublich vieles zu sehen, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hin soll. Begehrte Ausflugsziele sind: San Francisco, Santa Cruz, Los Angeles, Las Vegas, Lake Tahoe oder Unis wie z.B. Stanford University, Berkeley University, San Francisco University, und vieles vieles mehr.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich das Auslandsstudium wirklich gelohnt hat. All meine Ziele habe ich erreichen können. Mein Englisch ist deutlich besser, meine Fachkenntnisse wurden reichlich ergänzt. Nun kenne ich nicht nur die Amis, sondern auch Chinesen, Vietnamesen, Inder, Pakistaner, Mexikaner und viele mehr, weil Kalifornien extrem multikulti ist. Schön ist vor allem, dass ich einige amerikanische Freunde fürs Leben gewonnen habe, mit denen ich immer noch in Kontakt bin.


Ich wünsche euch allen viel Erfolg in San Jose State University.