8 Apr
Erfahrungsbericht von Lukas S.

Hawaii Pacific University

Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Umweltwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 02/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aloha,
Die Entscheidung für ein Auslandssemester auf Hawaii fiel mir nicht schwer. Auch wenn die viele Organisation und der finanzielle Aufwand Entscheidungshürden sein können, so war es doch all den Aufwand und jeden Cent wert. Wenn ihr auf atemberaubende Landschaften, paradiesische Strände und entspannte Menschen steht oder jeden Tag surfen wollt, dann seid ihr auf Hawaii goldrichtig. Was ich dort erlebt habe hat mich grundlegend verändert und ist einfach unbeschreiblich. Trotzdem werde ich versuchen meinen Eindruck zu vermitteln. Kurzum: Es ist ein riesiger Abenteuerspielplatz.

Organisation und Bewerbung:

Die Organisation im Vorfeld war sehr Zeitaufwändig und man kann in einem Papierkrieg mit der US-Botschaft, dem Bafög-Amt und der HPU leicht den Überblick verlieren… Zum Glück steht einem da das College Contact Team tatkräftig zur Seite und unterstützt einen bei allen Problemen und Fragen.
Trotzdem noch ein paar Tipps:

  • Wendet euch auf jeden Fall an College Contact, da ihr dort alle Infos und ggf. Hilfe erhaltet.
  • Möglichst früh (6-9 Monate) anfangen das Semester zu planen und vor allem auch zu organisieren. Es geht auch später (3 Monate) aber das wird dann wie in meinem Fall sehr stressig.
  • Keine Angst vor dem Botschaftsbesuch, die sind dort sehr nett. Wenn Sie euch nach eurem Motiv für das Visum Fragen, dann sagt nicht surfen… Wissenschaftliche/Professionelle Karriere klingt besser;-)
  • Auch solltet Ihr euch vor der Botschaftsbesuch ein paar genauere Informationen zu euren Studieninhalten besorgen, die ihr dann auch sehr gut als Motiv anführen könnt.
  • Plant auf jeden Fall genug Geld und noch einen fetten Puffer für alle Eventualitäten wie vorgestreckte Arztrechnungen, ein.
  • Wenn es von den Klausurterminen an eurer Heimatuni her geht, dann fliegt so früh wie möglich (1 Monat vorher), damit ihr eine entspannte Wohnungssuche habt und euch einleben könnt.

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Erschöpft und müde kam ich nachts in Honolulu an und war sehr froh darüber im Seaside Hostel ein sauberes Bett und eine nette hilfsbereite „staff“ vorzufinden. Am nächsten Morgen wurde allerdigs mein Traum vom Inselparadies etwas zerstört, da ich in einer amerikanischen Großstadt erwachte.
Honolulu ist meiner Ansicht nach wesentlich amerikanischer als hawaiianisch und Waikiki erschien mir eher wie eine große Touristenfalle. Nicht nur auf den Straßen sondern auch im Wasser tummelten sich Menschenmassen, sodass ich mich entschied auf keinen Fall nach Waikiki zu ziehen.
Ich suchte über Craigslist.com nach Wohnungen in Downtown, Kaneohe und Kaimuki. Nach knapp 3 Wochen fand ich die passende WG mit coolen roomys, großer Lanai (Terasse), eigenem Zimmer, 20 Fahrradminuten vom Downtowncampus für $660 Warm mit Internet. Das war ein absolutes Schnäppchen für die sonst üblichen $800-$1000 in dieser Gegend.


Mobilität:

Das Bus-Semesterticket war am Anfang sehr hilfreich aber man ist mit dem Fahrrad deutlich schneller im Verkehr von Honolulu. Da gerade in Downtown und Waikiki sehr viele Fahrräder geklaut werden empfiehlt sich ein gutes Schloss und auf jeden Fall eine License dafür. Ein Roller wird auf Hawaii eher wie ein Fahrrad angemeldet und sollte auch eine Überlegung wert sein, da es preislich zwar wesentlich teurer ($600 – $800) ist als ein Rad aber für die Insel völlig ausreicht. Ein Auto das auch fährt geht bei etwa $900 los und ist mit viel Aufwand bei der Beschaffung verbunden.
Ich habe mich für ein Mountainbike mit Boardrack und das Semsterticket entschieden und beides hat sich gelohnt, da man weitere stecken mit dem Bus fahren kann und im Stadtverkehr oder zum Surfspot das Rad nimmt. Leider darf man keine Boards im Bus mitnehmen (auch nicht am Fahrrad auf dem Fahrradständer). Wer also im Winter regelmäßig zum Northshore will sollte zumindest über einen Roller nachdenken oder sein Board dort irgendwo lagern können.


Die Uni:

Die HPU ist grundlegend ok. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Lehre dort relativ unwissenschaftlich abläuft und eher viel auswendig gelernt werden muss. Das erwartete Leistungsniveau ist in etwa mit der gymnasialen Oberstufe in Deutschland zu vergleichen und so läuft auch der Unterricht ab. Man hat relativ viele aber einfache Hausaufgaben zu erledigen und die Examen sind größtenteils Multiple Choice. Dennoch muss ich sagen, dass ich während des Semesters viel Neues gelernt habe und es inhaltlich an den Fächern nichts zu kritisieren gibt. Die Professoren waren alle in Ordnung und man müsste sich schon anstrengen um irgendwo durchzufallen, jedoch auch um ein A zu kassieren. Das gilt zumindest für die Kurse die ich beleget habe(ENVS 3002, ENVS 3010, MARS 1010, ECON 2010 und ANTH 2401).


Das Leben:

Das Leben auf Hawaii außerhalb der Uni kann sehr vielfältig sein. Es gibt unzählige Surfspots, Wanderwege, Strände, Riffe zum Schnorcheln, unterschiedlichste Events und noch so vieles mehr.
Man kann sich grundsätzlich auf Sonnenschein einstellen, jedoch ist man mit einer portablen Regenjacke im Winter immer gut beraten, da das Wetter trotz mindestens 23°C wechselhaft sein kann.
Lebensmittel sind grundsätzlich teuer und man sollte sich finanziell darauf einstellen mindestens $300 pro Monat auszugeben wenn man eine Safeway Mitgliedschaft hat und frische Lebensmittel ausschließlich in Chinatown einkaufen geht. Eine Costco-Mitgliedschaft lohnt sich nur für Autofahrer wegen extrem großen Portionierungen.
Das Partyleben in Downtown und Waikiki hat mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker gerissen, ist aber trotzdem eine nette Abwechslung zum deutschen Feiern. McKellys Irish Pub ist wegen der Livemusik zu empfehlen und die „First Friday Partys“ sind teuer aber lohnenswert.
Wer surft sollte sich aus Waikiki fernhalten oder schon vor Sonnenaufgang da sein. Die Crowds sind ziemlich ätzend. Das gleiche gilt für „Sunset“ und die meisten Nachbarspots am Northshore. Turtle Bay bietet eine gute Alternative und hat zudem weniger current. Im Süden ist der Diamond Head zu empfehlen, hat aber crosswinds die ziemlich nerven können. Ala Moana (insbesondere Bowls und Kaisers) sind auch sehr zu empfehlen, können aber an besonders guten tagen auch überfüllt sein. Es lohnt sich seine Boards zu Hause zu lassen und sich vor Ort die passende Planke zu kaufen, da die Preise besonders für gebrauchte Boards sehr gut sind. Außerdem ist fast jeder Spot ein reefbreak der die Lebenszeit eurer Boards stark verkürzt, besonders in „Publics“ in Waikiki.
Und noch ein paar kleine Tipps: Forecast checken lohnt sich. Locals haben im Zweifelsfall Vorfahrt.
Wenns mal crowded wird dann auf Haoles und Touris aufpassen um Unfälle zu vermeiden.


Das Reisen:

Ich habe mir noch 4 Wochen Zeit genommen um alle Inseln zu bereisen und würde jedem das gleiche empfehlen. Wie schon gesagt, Hawaii kann ein einziges Abenteuer sein wenn man sich nur traut. Die besten Erlebnisse hatte ich jenseits von Wegen, Absperrungen und geführten Touren. Eine gute Vorbereitung vor jedem Trip hat sich immer bezahlt gemacht. Besonders Kopflampe, genug Wasser, ein Messer und gute Wanderschuhe sind Elementar. Trampen geht besonders gut auf Big Island und Kauai.
Highlights auf

  • Oahu: Haiku Stairs, Pipeline am Northshore, Waimanalo Beach, Waimano Falls, Manuawili Falls, Chinamans Hat besteigen.
  • Big Island: Lava Flow (vom Volcanoes National Park aus kostenlos), Volcanoes National Park,Waipio Valley, Cliffjump vom Southpoint, Bodysurfen am Green Sand Beach, Heiße Quellen am Isaac Hale Beach Park, mit Delphinen schnorcheln im Kealakekua Bay.
  • Maui: Surfing Honolua Bay, Hwy to Hana, Sonnenaufgang über den Wolken auf dem Haleakala, Drumcircle am Little Beach, Kahekili Hwy.
  • Molikai: Halawa Valley, Palau State Park, 20 Mile Beach und die Fährenfahrt bei der man im Winter garantiert Wale sieht.
  • Kauai: Na Pali Coast, Waimea Canyon, Kokee State Park, Surfing Kalihiwai und Hanalei State Park.


Hang loose folks!