28 Okt
Erfahrungsbericht von Lukas R.

Hawaii Pacific University

Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2013 bis 08/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der Gedanke, im Ausland zu studieren, kam bei mir schon vor der Zeit an meiner Uni auf und wurde durch die Einführungsveranstaltung des Auslandsbüros weiter geweckt. Hierfür gibt es mehrere Gründe.

Ich wollte (und will immer noch) Erfahrungen in fremden Sprach- und Kulturkreisen sammeln und Kontakte zu den dort Studierenden knüpfen. Außerdem wurde mein Verlangen danach, im Ausland zu studieren, dadurch vergrößert, dass ich durch das Tutorenprogramm des Auslandsbüros regelmäßig Kontakt zu Austauschstudenten hatte und auch immer noch habe. Ich wollte selbst auch derjenige sein, der als „Ausländer“ an der Universität ist. Ein weiterer Grund für einen Aufenthalt in einem anderssprachigen Land ist natürlich, dass sich die Fremdsprachenkenntnisse verbessern, da man täglich gezwungen ist, mit den dort Lebenden zu kommunizieren. Sei es in der Uni, oder in seiner Freizeit. Das Besondere ist, dass man Kenntnisse erlangt, die in keinem Englischunterricht vermittelt werden können. Außerdem ist das Studieren in den USA anders als in Deutschland, was für mich einen Reiz darstellte.

Im Sommer 2013 habe ich die Summer Session der Hawaii Pacific University (HPU) besucht. Ursprünglich wollte ich an die University of Arizona (UA) in Tucson, allerdings gab es Schwierigkeiten, da die Belegung eines ganzen Semesters erwünscht war. Deswegen habe ich mir eine Alternative suchen müssen. Für mich stand fest, dass es eine Uni in den USA sein musste. Grund hierfür war mein Interesse an dem Land und natürlich dass die Universitäten englischsprachig sind. Über College Contact (CC) habe ich dann die HPU entdeckt und im Internet recherchiert, ob diese einen guten Ruf bzgl. der Lehre hat. Die Uni sticht nicht hervor und ist auch nicht so gut gerankt wie die UA, jedoch ist sie trotzdem im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Also hieß es für mich: Auf nach Hawaii!

Die Organisation wurde durch CC erheblich erleichtert und Melanie stand mir für alle meine Fragen zur Verfügung. Ich habe immer spätestens einen Tag später eine Antwort auf meine Mail erhalten. Vielen Dank noch einmal dafür!

Die Unterkunftssuche ist eigentlich kein Problem, wenn man sich rechtzeitig darum kümmert. Ich habe in „The Plumeria“ gewohnt, was genau in der Mitte zwischen Waikiki und der HPU liegt. Man darf keinen Luxus erwarten, aber die Leute waren alle sehr nett und hilfsbereit und es war sauber und für diese Art von Auslandsaufenthalt perfekt geeignet. Highlight war immer das BBQ jeden Samstag auf Kosten des Hauses.

Die Monatskarte für den Bus ($ 60) ist die günstigste Variante um von A nach B zu kommen, man braucht jedoch viel Zeit, wenn man mit dem Bus zur Nordküste fahren will. Zur Uni bin ich immer ca. 10 Minuten gefahren und tagsüber fahren die Busse auch in sehr kurzen Abständen.

Am Independence Day (04.07.) bin ich dann endlich in Honolulu gelandet und am nächsten Tag war auch gleich eine Einweisung für alle internationalen Studierenden. Dort wurden wir ausführlich darauf vorbereitet, was uns in den nächsten acht Wochen erwarten wird, nicht nur studientechnisch. Außerdem wurde gleich der Studentenausweis erstellt, mit dem wir Zugang zum hervorragend ausgestatteten Rechenzentrum und der Bibliothek hatten.

Wie schon erwähnt, ist das Studium in den USA etwas anders als in Deutschland. Ich würde sogar fast sagen, dass es unserem Schulsystem sehr nahe ist. In den zwei Kursen, die ich belegt habe (Business Research Methods, International Marketing), war Mitarbeit sehr wichtig und ist auch in die Endnote mit eingeflossen. Eine Vorlesung wie wir es kennen, war es nämlich nicht. Es war viel mehr Interaktion gefordert, da die Kurse maximal 15 Personen stark waren. Außerdem hatten wir jede Woche Hausaufgaben zu machen, die auch bewertet wurden. Was auch sehr stark an meine Schulzeit erinnert hat, waren die „Quizzes“, kleine Tests (ca. 10 Minuten), die jede Woche am Anfang der Vorlesung stattfanden. Der dritte Teil, aus dem sich die Note zusammensetzte, waren Vorträge. Man musste zu Hause ein Thema vorbereiten und dann vor der „Klasse“ frei vortragen. Der größte Anteil der Endnote waren die Zwischen- und die Abschlussprüfung, welche jeweils bis zu 25% der Note ausmachten. Insgesamt ist das Studium von den Inhalten her vielleicht etwas weniger anspruchsvoll gewesen, allerdings mit mehr Aufwand verbunden, da sich die Endnote nicht nur aus einer Abschlussprüfung zusammengesetzt hat. Am Ende der Summer Session konnte ich die Kurse mit einer 1,0 und einer 2,3 abschließen.

In einem der Kurse haben wir kein Skript oder ähnliches bekommen, sondern mussten ein Buch ($ 230) kaufen, mit dem wir die Hausaufgaben zu lösen und die Prüfungen vorzubereiten hatten, da es in der Bibliothek nicht vorhanden war. Im anderen Kurs gab es jedes Mal ein Skript zur aktuellen Vorlesung und das Lehrbuch, welches wir benötigten, war in der Bibliothek auszuleihen. Die Kompetenz der Professoren war jedoch sehr hoch und sie sind auf alle Fragen detailliert eingegangen und konnten alles gut erklären. Neben den Professoren war auch die Leitende des Auslandsbüros, welche zufälligerweise eine Deutsche war, sehr hilfsbereit und stand uns bei alles Anliegen zur Verfügung, auch wenn es sie in ihrer Funktion nicht direkt betroffen hat.

Unerwartete Kosten sind keine aufgetaucht. Man sollte aber wissen, dass es oft billiger ist, ins Fast Food Restaurant zu gehen, als sich selbst etwas zu kochen. Wenn man immer auf Angebote achtet, kann man ähnlich günstig wie in Deutschland einkaufen.

Die zwei Kurse fanden je dienstags und donnerstags statt, sodass ich viel Freizeit hatte. Da ich auf Hawaii studiert habe, wurde es mir auch nie langweilig. Neben traumhaft schönen Stränden gibt es auch sehr viele schöne Wanderwege durch das Landesinnere, wo Regenwälder, Wasserfälle und Berge mit herrlichen Aussichten auf einen warten. An zwei verlängerten Wochenenden habe ich noch andere hawaiische Inseln besucht, was ich auch nur weiterempfehlen kann, da jede Insel auf ihre Art und Weise vielseitig und beeindruckend ist.

Der Aufenthalt in den USA, verbunden mit der Erbringung einer Studienleistung, bedeutete eine Herausforderung. Das Auslandsstudium hat meine Englischkenntnisse verbessert und ich konnte mir die Kurse für mein Studium anrechnen lassen, aber auch persönlich hat es mich positiv verändert. Man wird selbständiger und selbstsicherer. Ein zeitlich begrenzter Aufenthalt im Ausland stellt eine Erfahrung dar, die ich jedem Studierendem nur empfehlen kann!