1 Feb
Erfahrungsbericht von Lukas E.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe an der University of California, Santa Barbara mein Austausch als Freemover absolviert, da meine Stammuniversität keine Partneruniversität der UCSB ist. Die Uni liegt ca. 2 Stunden oberhalb von Los Angeles, direkt am Meer. Sie befindet sich in Goleta, einem Ort ca. 20 Minuten ausserhalb Santa Barbara und grenzt an das Studentendorf Isla Vista (IV). Die Lage der Uni direkt am Meer ist einmalig und die Region um Santa Barbara allgemein einfach traumhaft.

Momentan ist die UCSB ziemlich beliebt als Ausland-Universität. Organisiert haben wir unseren Austausch über College-Contact, ein Unternehmen aus Deutschland welches mit verschiedenen Unis Verträge hat und die Anmeldung, Formalitäten etc. für den Austausch Studenten übernimmt kostenlos abwickelt.
Meldet euch auf jeden Fall genug früh an (mind. ca. 6-10 Monate vorher), da die Austauschplätze sehr limitiert sind und das first-come-first-serve Prinzip gilt bei den Anmeldungen. Als Englischnachweis müsst ihr beim TOEFL nur mindestens 80 Punkte erreichen, was das kleinste Problem darstellen sollte. Ein weiteres Erfordernis ist das amerikanische F-1 Visum für Studenten um welches man sich auf jeden Fall genug früh kümmern sollte.
Solltet ihr euch für einen Austausch an der UCSB entscheiden, dann macht euch darauf gefasst, dass ihr eine super Zeit haben werdet und zu einem grossen Teil der Zeit das Wetter einfach nur genial sein wird!

Universität, Kurse, Extension:

In den ersten Wochen steht das Class-Crashing an. Dies bedeutet, man sucht sich im Vorlesungsverzeichnis die Kurse welche man besuchen möchte raus und fragt den Dozenten Vorort ob es noch Platz gibt – falls ja, bekommt man von ihm die Unterschrift auf ein spezielles Formular, welches man dann im Extension Office abgeben muss und dort dann den Kurs bezahlt. Je nach Beliebtheit kann es sehr schwierig und mühsam werden einen gewünschten/benötigten Kurs zu besuchen, da die regulären Studenten und die „normalen“ Austausch-Studenten von Partneruniversitäten der UCSB (anscheinend um die 200 pro Quarter (mit Vorbehalt!)) immer Vorrang haben vor den Freemover Austauschstudenten (mittlerweile nicht nur noch wie früher 125 sondern laut einem Office Assistant um die 250 pro Quarter) – dieser Fakt wird aber leider nie klar kommuniziert, erst vor Ort.

Gerade die Econ Kurse sind oft sehr schwierig zu bekommen (dies vor allem weil Kalifornien pleite ist und viele Kurse zusammenlegt oder nicht mehr jedes Quarter anbietet). Es ratsam eher nicht darauf zu vertrauen, dass man hier bestimmte benötigte Fächer absolvieren kann.
Am Anfang des Quarters verteilen die Profs. den Syllabus, was ungefähr unseren Merkblättern entspricht. Dort ist jeweils auch ersichtlich wie die Notenverteilung ausschaut. Es lohnt sich diese ein bisschen genauer zu betrachten zumal diese von Fach zu Fach und von Prof. zu Prof. recht unterschiedlich ausfallen können und recht grosse Differenzen beinhalten können (e.g. im einen Fach gibt’s ein C- mit 60% oder 65% und im nächsten erst mit 70% oder gar erst bei noch höherer Prozentzahl, auch „curven“ nicht alle Dozenten und passen somit die Noten nicht der Normalverteilung an).

Ich habe total vier Kurse besucht und was insgesamt ich sehr zu frieden mit meinen Kursen (ausser Econ 101 mit Prof. D. Lawver war aus versch. Sicht eine absolute Zumutung), aber ihr dürft auf keinen Fall den Aufwand für die Kurse unterschätzen, besonders für Econ Kurse, da das Quarter relativ kurz ist hat man eigentlich fast wöchentlich Assignments und Quizzes (gerade für Assignments musste ich wir viele viele Stunden aufwenden müssen pro Woche). Ebenfalls ist es in den meisten Kursen nicht so, dass einem gute Noten an der UCSB geschenkt werden, ebenfalls gibt es keinerlei „Vorteile“ für International Student, z.B. bei Papers wird bei der Bewertung keinerlei Rücksicht genommen, dass die Muttersprache nicht English ist und man einfach naturgemäss nicht einen so grossen und ausgeprägten akademischen Wortschatz wie die Amerikaner hat (jedenfalls nicht bei den Kursen welche ich z.B. am Communications Department besuchte). Sehr zu empfehlen ist es eine Sports Class zu besuchen (beginnen mit “ES“ im Kurskatalog), einfach zum Spass, da diese meist eh nur 0.5 Units wert sind.

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Die Wohnungssuche von hier aus ist sehr zeitintensiv und meist ergebnislos. Es empfiehlt sich in Goleta im Motel 6 einzumieten vor dem Austausch und von da aus direkt vor Ort was zu suchen, über Craigslist. Schreibt dazu den Leuten am besten eine SMS oder ruft direkt an, da eMails oft gar nicht erst beantwortet werden (dies kann ziemlich frustrierend sein). Ebenso empfiehlt es sich, die Wohnung oder das Zimmer vor der Zusage erst mal zu inspizieren, da es doch oft relativ schmutzige oder vernachlässigte Häuser gibt, gerade in Isla Vista (you’ll see). Ebenso empfiehlt er sich nach einem Einzelzimmer zu suchen oder zumindest mit jemandem den man kennt ein Zimmer zu teilen. Sucht euch auf jeden Fall eine Wohnung oder ein Zimmer in Isla Vista, da Downtown Santa Barbara mit dem Bus ca. 30 Minuten entfernt ist, ebenso Downtown Goleta ist ca. 15 Minuten mit dem Bus entfernt. Dies scheint zwar nicht sehr weit aber z.B. am Wochenende und am Abend fahren die Busse überhaupt nicht oder nur sehr unregelmässig und ohne Auto ist es dann praktisch unmöglich wegzukommen ausser mit dem Velo. Das dauert halt einfach super lange (weiterer Nachteil des Velos ist, dass es streng verboten ist betrunken Velo zu fahren und in IV gibt’s gerade am Abend viele Polizei-Patrouillen). Zudem, wenn man die wahre USA-Austausch-College-Experience haben will ist in Isla Vista zu wohnen einfach ein Muss. Apropos Polizei: informiert euch bei einem Posten dort in IV was erlaubt ist und was nicht, z.B. öffentlich auf der Strasse betrunken sein (dies betrifft auch das zu Fuss nach Hause gehen von einer Party) kann schnell mit einer Nacht im Gefängnis enden, ebenso das mit einem geöffneten alkoholischen Getränk in der Öffentlichkeit unterwegs sein wird unglaublich strikt und ohne Zimperlichkeit von der dortigen Foot Patrol sanktioniert.

Isla Vista ist das typische College Viertel wie man es aus den amerikanischen Filmen kennt. Dies war eigentlich ganz witzig und man lernte schnell viele Leute kennen. Kann sich aber auch nach ein paar Wochen schnell fehl am Platz/zu alt fühlen unter all den meist uneraged college kid’s welche das erste Mal alleine wohnen und noch nicht wirklich mit Alkohol umgehen können. ;-)
Erstaunlich ist wie viele City College Studenten aus Downtown Santa Barbara auch dort in IV wohnen. Ebenfalls: kauft euch unbedingt ein Velo, da man es täglich braucht um an die Uni zu kommen oder sich in Isla Vista allgemein fortzubewegen.
Wenn ihr in den Ausgang geht oder Alkohol kaufen wollt ist es wichtig, dass ihr immer den Pass dabei habt, da man sonst oft nicht bedient wird oder mit leeren Händen aus dem Laden geht.

Punkto Ausflüge sind definitiv San Francisco, San Diego, LA, Malibu, Orange County und Las Vegas sehr empfehlenswert. Ebenso Death Valley und die Nationalparks. Die Distanzen sind für amerikanische Verhältnisse klein und man ist von Santa Barbara aus relativ schnell in den einzelnen Städte (Las Vegas 6h, San Fransisco 6h, LA 2h, San Diego 3-4h).


Kosten:

Fixkosten sind das F1-Vista (ca. 300-400 $), die Flug nach LA ab Europa (ca. um die 1000-1500 $) und die Anmelde-Fees bei dem Extension Office (ca. 2000 US$). Für die Uni müsst ihr je nach Anzahl Kurse noch zusätzlich zu den 2000$ Anmelde-Fees um die 3000-4000 US$ pro Quarter rechnen. Dazu kommen noch Bücher welche schnell mit einigen 100 US$ zu buche schlagen können). Dazu kommt das relativ teure Wohnen allgemein in der Region Santa Barbara welches pro Monat je nach Ansprüchen mit ca. 500-1000 US$ zu buche schlägt. Natürlich kommen noch Essen, Shopping und sämtliche Ausflüge (LA, San Francisco, Las Vegas, OC, etc.), hinzu, welche auch nicht grad billig sind, ihr aber in eurer Austausch Zeit hoffentlich trotzdem zahlreich unternehmen werdet!


Fazit:

Allgemein gilt es zu sagen, dass dieser Austausch eine super Erfahrung war. Wie gesagt – ihr dürft aber auf keinen Fall den hohen Aufwand für die Kurse unterschätzen und denken die Noten werden euch geschenkt.
Aber Kalifornien und gerade die Region um Santa Barbara sind einfach traumhaft und es ist praktisch jeden Tag sonniges Wetter und der Himmel wolkenlos – einfach unbeschreiblich!
Rückblickend gilt es zu sagen, dass das Austausch-Semester in den USA wahnsinn war und trotz einiger Startschwierigkeiten (z.B. Wohnungssuche, Class Crashing, etc) eine Erfahrung war die ich nicht missen möchte!