9 Jun
Erfahrungsbericht von Lukas E.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wenn ihr zum ersten Mal den Namen „Halifax“ hört, denkt ihr vermutlich nicht unbedingt an einen besonders aufregenden Ort. Viele können sich auch erst etwas darunter vorstellen, wenn man ihnen sagt, dass die Stadt an der Ostküste Kanadas liegt. Mir ging es ähnlich.
Ich möchte euch schildern, warum Halifax dennoch eine liebens- und sehenswerte Stadt ist und sich ein Auslandssemester dort auf jeden Fall lohnt…

Bewerbung

Ich war überrascht, wie einfach die Vorbereitungen des Auslandssemesters mit Hilfe von College-Contact waren. Ganz spontan habe ich das Büro von College-Contact besucht, einige Unterlagen ausgefüllt und kurze Zeit später hatte ich den Studienplatz an der Saint Mary’s University (SMU). College-Contact hat die Planung und Organisation meines Auslandssemesters kompetent betreut. Daher kann ich jedem, der ein Auslandssemester plant, College-Contact nur ans Herz legen. Ihr spart viel Zeit und Mühe, wenn ihr euch direkt an College-Contact wendet.

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Die Studiengebühren (inkl. Busticket und weiteren pflichtmäßigen Uni-Gebühren) für 3 Kurse betragen ca. 3.600 Kanadische Dollar (CAD). Die Miete liegt zwischen 500 und 650 CAD pro Monat. Das Flugticket (Hin- und Rückflug) kostet ungefähr 750 Euro aufwärts. Für Verpflegung, Freizeit, Reisen, Unvorhergesehenes etc. sollte man ca. 1.000 CAD monatlich einplanen. Hinzu kommen ggf. Ausgaben für Dinge, die man wieder nach Deutschland mitnehmen möchte (Kleidung, Elektronik etc.). Auch die Bücher für die Uni können teuer sein. Ein Buch für einen Kurs kostet schon mal um die 100 CAD. Ich selbst hatte Glück, denn ich brauchte nur 1 Buch, konnte ein gebrauchtes kaufen und noch mit einem Kumpel teilen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit die Bücher beim Book Store am Ende des Semesters mit einem Abschlag (50 %) wieder zu verkaufen. An dieser Stelle noch ein Hinweis: Alle Preise in Halifax werden ohne Steuer angegeben. An der Kasse zahlt man dann noch 13 % Mehrwertsteuer.
Insgesamt dürfte ein Auslandssemester in Halifax (4 Monate) grob um die 8.000 Euro kosten.
Bezüglich der Finanzierung des Auslandssemesters solltet ihr euch über das Auslands-BAföG informieren (für Kanada ist das Studentenwerk Thüringen zuständig). Im Vergleich zum normalen BAföG werden andere Einkommens- und Vermögensverhältnisse zugrunde gelegt, so dass auch jemand, der kein normales BAföG bekommt, Auslands-BAföG erhalten kann. Die Leistungen umfassen dann Zuschüsse für Studiengebühren, Flugticket etc. Auch hierzu kann euch College-Contact weitere wertvolle Infos geben.


Unterkunft

Ich bin ca. 10 Tage vor Semesterbeginn (Ende August) in Halifax angekommen und habe vor Ort mit der Zimmersuche angefangen. Bis zum Vorlesungsbeginn habe ich im HI-Hostel (Jugendherberge auf der Barrington Street) gewohnt. Dieses Hostel ist sehr empfehlenswert, denn man lernt viele Studenten kennen und knüpft erste Kontakte. Gleich am zweiten Tag habe ich ein Zimmer auf dem Campus bekommen und dort das Semester über gewohnt.
Eine Unterkunft auf dem Campus ist i.d.R. etwas teurer (600 bis 650 CAD pro Monat), doch der große Vorteil ist, dass man sehr viele Leute kennen lernt, sich einfach verabreden und treffen kann und alles in der Nähe ist. Im Winter konnte ich mit kurzer Hose und Flip Flops zur Vorlesung gehen, weil die meisten Gebäude auf dem Campus verbunden sind. Außerdem konnte ich morgens länger ausschlafen, weil es zur Vorlesung nur 2 Minuten waren. Wer auf dem Campus leben möchte, kann sich bereits vor dem Auslandsaufenthalt bei College-Contact für eine Unterkunft bewerben. Einige Zimmer, die keine Küche haben, müssen zusammen mit einem obligatorischen Meal-Plan genommen werden. Für diesen Meal-Plan zahlt man 1.250 CAD (oder mehr, wenn man möchte; fürs ganze Semester) und kann dann für das Geld in der Mensa essen. Vorteil: Man muss nicht selbst kochen und abwaschen. Nachteil: Etwas teuer, portioniert und nicht immer nach Wunsch. Wer also selbst kochen kann und möchte, sollte dies tun und den Meal Plan meiden.
Die Alternative ist eine private Unterkunft. In der Regel wohnt man dann in einem Haus mit anderen Studenten und hat sein eigenes Zimmer. Viele Studenten, die zunächst mit mir im Hostel gewohnt haben und zeitgleich mit der Suche begannen, haben private Unterkünfte gefunden. Allerdings sollte man sich darum lieber vor dem Auslandssemester kümmern, um die Zeit in Halifax von Anfang an genießen zu können. Grundsätzlich sind diese Unterkünfte günstiger (500 bis 550 CAD) als die Zimmer auf dem Campus, jedoch wird man wahrscheinlich weiter von der Uni entfernt sein.


Studium

Das wichtigste zuerst: Auch wenn euer Englisch nicht perfekt ist, lasst euch nicht entmutigen, denn ihr werdet zurechtkommen (sowohl an der Uni als auch im Alltag). Schließlich wollt ihr ja ins Ausland, um die Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich habe am Gymnasium einen ganz normalen Englisch-Grundkurs gehabt. Um an der SMU studieren zu können, braucht man den TOEFL nicht. Davon kann jeder halten, was er möchte, jedenfalls war ich damals sehr froh darüber und ich habe auch nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben.
Wie die meisten internationalen Studenten, die für ein oder zwei Semester blieben, habe ich drei Kurse an der SMU belegt, was genau richtig war (auch bei der Kurswahl unterstützt euch College-Contact). Damit war ich zwar regelmäßig beschäftigt, jedoch blieb mein Stundenplan recht überschaubar (7,5 Semesterwochenstunden) und die Freizeit kam keineswegs zu kurz. Freitags finden an der SMU generell keine Vorlesungen statt, wodurch man ein längeres Wochenende hat. Im Gegensatz zu deutschen Unis ist die SMU eher verschult. Ab und zu muss man Hausaufgaben/-arbeiten erledigen oder zwischendurch kleinere Tests schreiben. Besonders gerne mögen die Kanadier Gruppen-Meetings und Präsentationen. In der Regel schreibt man einen größeren Midterm Exam sowie einen Final Exam (abhängig von den Kursen). Es handelt sich dabei meistens um Multiple Choice Tests.


Freizeit in Halifax

Und jetzt zum Angenehmen: Bereits in den ersten Tagen habe ich viele neue Leute kennen gelernt, mit denen ich heute noch in Kontakt bin. Später wurden es dann noch mehr und aus einigen wurden echte Freunde.
Eine rechtzeitige Anreise (ca. 2 Wochen vor Vorlesungsbeginn; also Mitte bis Ende August) ist sinnvoll, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen und sich einzuleben. In der Regel wird man eine Unterkunft erst ab September beziehen können, somit muss man vorher anderswo unterkommen. Wie oben schon erwähnt, empfehle ich hierzu das HI-Hostel. Dort habe ich andere Studenten getroffen, mit denen ich gemeinsam die Gegend erkundet habe und abends rausgegangen bin. Unbedingt empfehlenswert ist auch die Orientierungswoche an der Uni, wo man noch mehr Bekanntschaften aus aller Welt knüpft und nützliche Informationen erhält.
Halifax bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, daher wird es nie langweilig. Wir haben ganz spontan täglich etwas unternommen. Der nahe der Uni gelegene Point Pleasant Park eignet sich wunderbar zum Joggen oder Spazieren gehen. Von August bis Dezember hat man zudem die Möglichkeit den Park im Sommer, Herbst und Winter zu erleben. Weitere Sportmöglichkeiten (z.B. Fußball, Squash, Fitnessstudio) gibt es auf dem Campus (für Studenten kostenlos). Passive Sportler sollten ein Eishockey-Spiel der Mooseheads oder ein Football-Spiel der Huskies (Uni-Team) besuchen. Außerdem gibt es in Halifax viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Citadel (eine Art Festung). Zum Shoppen kann man entweder zur Mic Mac Mall oder ins Halifax Shopping Centre. Diese Einkaufszentren bieten eine größere Auswahl an Geschäften im Vergleich zu den eher kleineren Läden im Zentrum von Halifax. Man kommt dort gut mit dem Bus hin (als Student hat man ohnehin ein Semesterticket). Täglich ab 6 Uhr abends (außer samstags) gibt es auch die Möglichkeit sich von der Husky Patrol (eine Art Taxi für Studenten der SMU) irgendwo kostenlos hinfahren zu lassen. Dies ist ein guter Service, wenn man beispielsweise ins Kino, etwas essen oder einkaufen gehen möchte.


Partys

Abends ist viel los. Zusammen mit Studenten aus aller Welt habe ich so einige Partys erlebt.
Jeden Dienstag gibt es im „Your Father’s Moustache“ eine Steak-Night. Für 10 CAD gibt es hier 2 Steaks zum Preis von einem. Wir haben uns häufig hierzu verabredet und waren dann mit einer größeren Gruppe von Studenten gemeinsam essen. Macht viel Spaß und schmeckt gut! Für den Mittwoch (oder auch Sonntag) empfehle ich das „Alehouse“ und das „Palace“. Das „Alehouse“ ist ein Pub, wo es Bier & Chickenwings für 10 CAD gibt. Direkt nebenan befindet sich der Club „Palace“, wo es günstige Getränke gibt (1 CAD) und der Eintritt für Studenten frei ist. Am Donnerstag kann man ins „Peddler’s“ gehen, wo das Bier unschlagbar günstig ist. An den Samstagen waren wir öfter mal im „Pacifico“, wo man gut tanzen kann und eine Menge Spaß hat.
Daneben finden regelmäßig Partys im „Gorsebrook“ statt, einem gemütlichen Pub auf dem Campus. Die eine oder andere Hausparty wird man ebenfalls mitnehmen, spätestens zu Halloween, wenn in Halifax Ausnahmezustand herrscht. Ebenfalls empfehlenswert ist die Bootsparty auf dem Tall Ship Silva zu Beginn des Semesters, welche von dem International Centre für die internationalen Studenten organisiert wird.


Ausflüge & Reisen

Die Gegend um Halifax bietet sehenswerte Landschaften, die man an den Wochenenden unbedingt besichtigen sollte. Wir haben uns dazu mit mehreren Personen häufiger ein Auto gemietet. Im Spätsommer sind wir z.B. zum Surfen an den Martinique Beach in der Nähe von Halifax gefahren. Das Wetter war super und das Surfen hat sehr viel Spaß gemacht. Ebenso nicht weit entfernt befindet sich Peggy’s Cove, eine beeindruckend geformte, felsige Küste mit einem berühmten Leuchtturm. Für internationale Studenten wird vom International Centre ein Ausflug dorthin organisiert. Außerdem sehenswert ist die kleine Fischerstadt Lunenburg, welche von deutschen Siedlern gegründet wurde.
Doch auch für längere Reisen gibt es zahlreiche Ziele. Im Oktober haben wir uns ein Auto gemietet und sind auf die Insel Cape Breton gefahren. Die Landschaft dort ist beeindruckend, speziell im Oktober, wenn man die Küste entlang fährt und die Blätter der Bäume sich in den verschiedensten Farben zeigen (Indian Summer). Im Dezember sind wir mit dem Auto nach Quebec City und Montreal gefahren. Nachdem alle Klausuren geschrieben waren, konnten wir die restlichen Tage in Kanada nochmal richtig genießen. Die beiden Städte sind einfach klasse, besonders zur Weihnachtszeit. Quebec City ist eine gemütliche Stadt mit vielen europäischen Einflüssen, Montreal dagegen eine typische Großstadt. Beide Städte haben einen ganz besonderen Charme. Wenn man einmal dort war, möchte man wieder hin.


Fazit

Was mir am meisten während meines Auslandsaufenthaltes gefallen hat, kann ich nicht genau sagen. Es war vielmehr ein Zusammenspiel aller Eindrücke und Erlebnisse, die für mich die Zeit in Halifax unvergesslich machten. Zudem konnte ich meine Englischkenntnisse deutlich verbessern.
Eine besondere Stadt, eine gute Uni oder ein schönes Wetter mögen für den einen oder anderen entscheidend sein bei der Wahl des Ortes für ein Auslandssemester. Letztendlich kommt es aber auf die Leute an, die man trifft, und die persönlichen Erfahrungen, die man mitnimmt. Ein Auslandssemester in Halifax kann ich jedem nur empfehlen, denn es ist eine äußerst wertvolle Erfahrung, die man unbedingt machen sollte.

Jedes Mal, wenn ich jetzt den Namen „Halifax“ höre, verbinde ich damit eine tolle Stadt, nette Menschen und eine wunderbare Erinnerung, die ein Leben lang bleibt.