21 Jan
Erfahrungsbericht von Luisa T.

University of Essex


Hochschule: University of Essex
Stadt: Brighton
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Kulturwissenschaft, Kriminologie, Jura, Sprachwissenschaft
Studientyp: Academic Gap Year
Zeitraum: 09/2024 bis 12/2024

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich wusste immer, dass ich nach meinem Abitur ins Ausland wollte, ich wusste aber auch, dass ich nicht wusste, was ich später einmal studieren will. Nach etwas Recherche bin ich dann auf das Gap-Year-Programm von College Contact gestoßen. Nachdem wir die ersten Male im Austausch waren, war mir schnell klar, dass dies eigentlich ideal für mich ist. Die Beratung durch Stefanie Adler war ebenfalls sehr gut. Sie stand uns bei Fragen und Problemen immer zur Seite und hatte eine Antwort parat oder hat sich schnell informiert. 

In dem Bewerbungsverfahren an der Universität, war die „Accomodation“ (also der Wohnort) natürlich ein sehr spannender Punkt für mich. Dies war meiner Meinung nach, sehr gut gestaltet. Man konnte sich die verschiedenen Wohnhäuser online ansehen und sogar mit 360-View virtuell betreten. Nach Kosten und Wohngegebenheit konnte man dann in einem Ranking seine Favoriten aufzählen. Von 1 (Favorit) bis 5 (am wenigsten gerne). Des Weiteren konnte man Prioritäten angeben, wie beispielsweise eine reine Mädchen-Flat oder ein eigenes Bad. Ich persönlich hatte es priorisiert, nur mit Mädchen zusammen zu wohnen. Im Endeffekt hatte ich eine reine 6er Mädchen-Flat und sogar auch noch mein eigenes Bad. 

Ich war in den Meadows im Cole-house untergebracht, was wirklich schön war. Es war zwar nicht so modern, wie beispielsweise „the Copse“ oder „the Pastures“ aber dennoch sehr sauber und groß. Der einzige Minuspunkt, den ich nennen würde, ist, dass es nach den „University Quays“ am weitesten vom Campus entfernt war, aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau (die 10-15 Minuten Fußweg haben mir auch nicht geschadet). Besonders der Punkt mit dem eigenen Bad war im Nachhinein sehr bequem für mich. Würde ich es nochmal machen, würde ich auch definitiv ein eigenes Bad als meine erste Priorität setzen, aber das ist natürlich auch Geschmacksache.

Nun zu meinen Studiengängen: In einem Gap-Year läuft es ja alles etwas anders ab als in einem Auslandssemester, besonders bezüglich der Studiengänge. Dadurch, dass ich ein sogenanntes „Orientierungsstudium“ gemacht habe, welches den Zweck einer besseren beruflichen Orientierung für mich hatte, konnte ich mir Kurse/Module aus allen möglichen Studiengängen aussuchen. Ich habe vier verschiedene Module belegt:

1. Introduction to the Study of Language 
2. Criminal Law
3. Media, Culture and Society
4. Introduction to Crime, Law and Society

Im Laufe des Terms hat sich für mich auch deutlich herauskristallisiert, an welchen Modulen ich Spaß habe und welche für mich nicht so interessant waren. Am Anfang war es sehr schwierig für mich zu wissen, welche mir eigentlich gefallen oder nicht, weil ich wirklich sagen muss, dass in meinen Modulen sehr gut und anschaulich unterrichtet wurde. Zumindest in den oben genannten Modulen. Denn zu Beginn hatte ich noch ein wenig andere gewählt und zum Glück war es sehr leicht diese, dann online oder vor Ort sofort zu ändern. Durch diese unproblematische Möglichkeit war es auch wirklich nicht schlimm sich einzugestehen, dass ein bestimmtes Modul von Anfang an nichts für einen ist. Im Laufe meines Aufenthalts ist mir bewusst geworden, dass mich Law am meisten interessiert und dieses wurde auch weiter unterstützt durch zusätzliche Tutorials, an welchen man teilnehmen konnte und bestimmte Fallbeispiele mit einer erfahreneren Lehrkraft durchsprechen konnte.

Allgemein wurde einem an der Universität viel geboten, es gab eine „Fresher‘s Week“, in der so ziemlich jeden Tag Parties im Club „Sub Zero“ der Universität waren. Obwohl die Tickets im Spontankauf leider relativ teuer waren, hat es sich wirklich gelohnt, wenn man diese billiger frühzeitig gekauft hat. Es lohnt sich also definitiv vor der Anreise nach Essex schon einmal die Augen nach diesen Tickets offen zu halten und gegebenenfalls auch schon zu kaufen. Des Weiteren wurden für die Austauschschüler besonders zu Beginn sehr viele Treffen angeboten, an welchen man teilnehmen konnte und somit sehr gut Kontakte knüpfen konnte. Bei einem dieser Treffen habe ich auch ein Mädchen getroffen, welches ebenfalls ein Gap-Year an der University of Essex macht. Allerdings für ein ganzes Jahr.

Gap-Year-Studenten gibt es tatsächlich relativ wenige, dementsprechend waren wir auch nur wenige, die dann eben 3-4 Jahre jünger waren als die Studenten im Auslandssemester. Dadurch habe ich zwar nicht so viel Kontakt mit diesen gehabt, aber habe dafür im Unterricht reguläre Studenten der Universität in meinem Alter kennengelernt. Also nur weil man nicht direkt bei diesen Treffen Kontakte knüpft, heißt es definitiv nicht, dass man aufgeschmissen ist. Man konnte außerdem verschiedenen anderen Clubs beitreten, wie einem Gardening Club oder vielen verschiedenen Sportteams usw. 

Doch man konnte nicht nur in der Universität gut seine Freizeit verbringen, sondern auch in Colchester selber, welches sehr gut mit mehreren Bussen direkt von der Universität aus zu erreichen war. Dort gab es süße kleine Cafés und leckere Restaurants, wo man in den meisten mit seiner Student ID auch einen kleinen Discount bekommen hat. Doch nicht nur Colchester ist schön, mit der Bahn ist man außerdem auch relativ schnell in Ipswich, wo man gut shoppen kann. Mit dem Bus kann man außerdem direkt vom Campus aus ans Meer fahren, genauer nach Clacton on Sea. Was definitiv nicht zu vergessen ist, ist die Nähe zu London, von der Universität aus kann man sich direkt in den Bus zum Bahnhof setzen und dann ist man nach ca. 40 Minuten Bahnfahrt auch schon in London. Ich habe auch einige Tage in London verbracht und fand es wirklich mega!

Fazit

Alles in allem habe ich meine Zeit sehr genossen und viele Kontakte geknüpft. Auch wenn die Nationalitäten doch immer irgendwie zueinander finden und ich am Ende doch am meisten mit Deutschen zu tun hatte, habe ich auch einige internationale Kontakte machen dürfen und das ist ja besonders schön an einem Auslandsaufenthalt. Ich kann es also jedem, der sich noch nicht so sicher ist, in welchem Berufs-/Studienfeld er sich später mal sieht, nur ans Herz legen. Mir hat es sehr viel gebracht.