17 Aug
Erfahrungsbericht von Livia B.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Zuerst einmal sei gesagt, dass die Betreuung durch College Contact wirklich hervorragend gewesen ist. Ich konnte immer meine Fragen stellen und diese wurden auch so schnell wie möglich beantwortet.

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Ich bin von Düsseldorf direkt nach San Jose geflogen. Das war etwas teuer als nach San Fransisco zu fliegen. Ich hatte mich allerdings dafür entschieden nach San Jose zu fliegen, da ich die Gegend nicht kannte und auch nicht wusste, wie gut die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen San Fransisco und San Jose ist. Nach meiner Erfahrung ist das allerdings kein Problem, man kann auch sehr gut nach San Fransisco oder Oakland fliegen und San José mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Damit erspart man sich eventuell auch nervige und lange Zwischenaufenthalte am Flughafen. Außerdem würde ich jedem empfehlen am Zielflughafen erst in die US einzureisen, da es sonst passieren kann, dass man seinen Anschlussflug verpasst.


Wohnen

Ich habe mich entschieden direkt auf dem Campus zu wohnen. Der Prozess war zwar etwas kompliziert, da es super lange gedauert hat bis ich meine Zugangsdaten von der SJSU bekommen habe, es war trotzdem definitiv die beste Entscheidung. Ich habe in einem Doppelzimmer gewohnt. Eigentlich wollte ich ein Einzelzimmer, aber irgendwie hat das bei meiner Anmeldung nicht geklappt. Deshalb passt immer gut auf, was ihr bei der Anmeldung eingebt. Ich persönlich fand das recht kompliziert und unübersichtlich. Allerdings hatte ich wirklich großes Glück, da meine Mitbewohnerin wirklich sehr nett war und wir uns sehr gut verstanden haben. Sollte es mit den Mitbewohnern mal nicht klappen, ist wechseln aber auch kein Problem. Das Wohnen auf dem Campus ist sicherlich teuer, lohnt sich allerdings wirklich, da man direkt in Kontakt mit anderen Studenten bekommt. Eigentlich läuft das ganze Leben auf dem Campus ab und man bekommt meiner Meinung nach mehr mit, wenn man auf dem Campus wohnt, auch wenn es dafür teurer als Off-Campus zu leben ist.
Die Studentenwohnheime sind gut eingerichtet, es gibt immer einen gemeinsamen Wohnbereich, der offen ist, und damit mit der Küche verbunden. Einer meiner Mitbewohnerinnen hatte ein Fernsehen mitgebracht, so dass man auch mal zusammen gesessen hat und Filme / Fernsehen geguckt hat, was für Amerikaner eine deutlich größere Rolle spielt als für Deutsche. Wenn man ein Doppelzimmer hat, dann leben insgesamt 6 Personen in einem Apartment. Das heißt es gibt 3 Zimmer, 2 Badezimmer, 1 Küche, 1 Wohnzimmer und einen Bereich mit 2 Waschbecken, die außerhalb vom Badezimmer liegen. Wenn ihr ein Einzelzimmer habt, dann gibt es insgesamt 4 Personen in einem Apartment und nur 1 Badezimmer. Ansonsten ist aber alles gleich. Offiziell ist es nicht erlaubt, dass Besucher im Apartment länger als drei Tage hintereinander bei einem wohnen. Ich hatte allerdings Besuch aus Deutschland und habe darüber mit meinen Mitbewohnern gesprochen, die überhaupt nichts dagegen hatte, dass noch eine Person mehr im Apartment wohnt. Auch sie hatten regelmäßig Besuch, vor allem am Wochenende, so dass wir eigentlich immer mehr als 6 Personen waren. Das war lustig und da ich auch oft nicht da war, hat es mich nicht wirklich gestört. So wie ich es erlebt habe, waren die meisten Mitbewohner nicht wirklich ordentlich und geputzt haben sie eigentlich nie. Da ich aber wie gesagt auch viel unterwegs war und auch draußen am Pool oder am Strand, hat mich das dann eher wenig interessiert. (Nehmt euch nur FlipFlops und Sacrotan fürs Badezimmer mit…)


Einrichtung

In dem Studentenwohnheim gibt es ein Bett, einen Schreibtisch, 2 Kommoden und 1 Kleiderschrank. Bettwäsche und Küchenutensilien müssen selbst gekauft werden. Das International Office hat manchmal noch Reste von anderen Studenten, solltet ihr Interesse haben, dann einfach den Koordinator fürs Housing (bei mir hieß sie Cindy und ist wirklich großartig) ansprechen. Ansonsten gibt es auch alles bei Target oder Walmart, sowie IKEA. Wenn ihr schnell etwas braucht, dann bietet sich Target und Walmart an. Walmart liegt direkt auf der 11. Straße. Target ist etwas weiter weg, bietet aber auch alles für die erste Grundausstattung. IKEA ist noch weiter weg mehr Richtung San Fransisco, dafür braucht man ein Auto und es ist auch teurer als in Deutschland. Dennoch gibt es auch dort gute Angebote, so habe ich mir dort Töpfe (3 Stück für 14$) gekauft, sowie ein paar kleinere Küchenutensilien.


Vorlesung / Englischtest

Sobald man ankommt meldet man sich beim SAL-Office (International Office). Die Mitarbeiter sind motiviert und sehr sehr nett. Dort wird überprüft ob alle notwendigen Unterlagen vorliegen und einmal die Semesterplanung grob durchgegangen. Am ersten offiziellen Tag findet der TOEFL-Test statt, den man am Ende noch einmal wiederholen kann. Dieser ist jedoch nicht verpflichtend, allerdings empfiehlt das SAL-Office jedem Studenten den Test durchzuführen. Da man eh noch unter dem Jet-lag leitet, ist man eh immer ziemlich früh wach und kann zu dem Test gehen. Außerdem wird dir auf Basis der Testergebnisse empfohlen, ob du noch zusätzliche Englischkurse für internationale Studenten belegen solltest. Die sind aber kostenlos. Mein Englisch war so gut, dass ich freiwillig welche belegen konnte, habe mich allerdings dagegen entschieden, da mich keiner der Kurse wirklich interessierte.
Ich habe vier reguläre Unikurse belegt, das entspricht 12 Units, was bei meiner Uni als 25 Credits umgerechnet wurde. Die Vorlesungen haben sehr viel Spaß gemacht. Mein Ziel war es auch einfach mal etwas anderes als an meiner deutschen Uni zu machen. Die Kurswahl war etwas kompliziert und man muss wirklich sehr flexibel sein, da man nie sicher sein kann, in einen Kurs zu kommen. Ich habe mich vor allem an „electives“ gehalten. Also Kurse, die die Amerikaner nicht im Laufe ihres Studiums machen müssen, sondern die sie freiwillig wählen können. Bei den Kursen ist der Andrang nicht so groß, und über ratemyprofessor.com kann man dann auch herausfinden ob der Professor gut ist. Ich war mit meiner Wahl sehr zufrieden, und habe deshalb im Folgenden beschrieben, welchen Dozenten ich hatte.

  • Management of Diversity (Mr. Partridge):
    Der Kurs war eine HR-Vorlesung. Ich hatte mehrere Gastredner und der Dozent hat früher bei IBM gearbeitet. Ich hatte wirklich Spaß bei dieser Vorlesung, auch wenn sie etwas mehr Arbeitsaufwand bedeutete, da es 2 Paper, eine Gruppenpräsentationen, 3 Klausuren und noch kleinerer Aufgaben gab. Dennoch war er nicht schwer und wirklich interessant, da man etwas mehr über das Amerikanische Arbeitsrechtsystem gelernt hat und auch was Diversity für Amerikaner bedeutet.
  • Materials Management (Mr. Marino):
    Das war definitiv mein Lieblingskurs, auch wenn dieser morgens um 07.30 Uhr stattgefunden hat. Es hat sich aber immer gelohnt dort hinzugehen. In diesen Kurs bin ich gerade so reingekommen, da er eigentlich schon voll war. Da die Dozenten sich aber in der Regel über ausländische Studenten freuen und auch wenn vielleicht nur 2-3 Studenten sich mehr bewerben als die maximale Teilnehmerzahl, dann lassen sie diese auch noch für den Kurs zu. Bei diesem Kurs galt Anwesenheitspflicht, was auch in die Note reingezählt hat.
  • Life Cycle Engineering (Mr. Komrosky / Mr. Yaqub):
    Das war mein einziger Ingenieurkurs, der ebenfalls Spaß gemacht habe. Jedoch hatte ich von dem Thema nicht so viel Ahnung aufgrund der fehlenden Grundlagen in meinem bisherigen Studium. Leider ist mein Dozent auch mitten im Semester gestorben, so dass ich einen anderen bekommen habe, der wirklich schlecht gewesen ist. Ansonsten war es aber trotzdem schön, da ich den meisten Spaß mit den anderen Studenten hatte. In den anderen Kursen, waren die Studenten deutlich häufiger für sich.
  • Sales Management (Corio):
    Der Kurs war wirklich entspannt: 2 Klausuren, keine Anwesenheitspflicht. Steve ist ein wirklich Experte, der wirklich alles verkaufen könnte. Er war sehr hilfsbereit und hat sich immer Zeit für seine Studenten genommen, auch wenn er in einer Vorlesung über 100 Personen hatte.

Reisen

Es gibt kaum Vorlesungen, die freitags stattfinden, somit hat man eigentlich immer ein langes Wochenende (Meins startete donnerstags um 13.15 und ging bis montags 15 Uhr). Da kann man dann alles in der Nähe besuchen. Ansonsten hatte ich 1 Woche Spring Break, wo ich nach Südkalifornien und Las Vegas gereist bin. Darüber hinaus fand ich folgendes Sehenswert:

  • San Fransisco / Bay Area
  • Santa Rosa
  • Santa Cruz
  • Monterey / Big Sur / Highway 1
  • San Louis Obispo
  • Pismo Beach
  • Santa Barbara
  • Santa Monica / Malibu
  • Los Angelos
  • Santa Clarita / Six Flags Parc
  • Huntington Beach
  • San Diego
  • Honolulu, O’hau, Hawaii,
  • Austin, TX
  • Grand Canyon National Parc
  • Yosemite National Parc

Nachtleben

Das Nachtleben in San José ist eher langweilig. Die Clubs und Bars schließen bereits um 2 Uhr morgens. Trotzdem ist es immer lustig donnerstags sämtliche Studenten in den Clubs zu treffen. Die magische Grenze in den USA ist allerdings 21. Wenn man noch nicht 21 ist, dann ist das Leben dort wirklich langweilig. Die einzige Möglichkeit sind private Partys, sowie Underage Clubs. Insgesamt sind auch diese Partys nicht schlecht, allerdings fand ich es immer schöner in normale Clubs gehen zu können. In San Fransisco ist das Nachtleben deutlich besser, die Clubs haben teilweise dort auch länger geöffnet.


Essen

USA ist nicht wirklich bekannt für gutes Essen. Allerdings war ich doch sehr positiv überrascht. Lebensmittel, vor allem frische Lebensmittel sind deutlich teurer als in Deutschland. Essen gehen ist meistens fast genauso teuer, wie selbst zu kochen. Deshalb war ich sehr viel auch auswärts essen. Da ist das Angebot sehr ist groß und international. Meine Favoriten waren die Indisch und die Vegane Küche. Auch wenn ihr zu den absoluten Fleischliebhabern gehört, so solltet ihr wirklich einmal Vegan essen gehen. Das ist in der Bay Area wirklich gut und schmeckt unglaublich lecker. Ich selbst war auch sehr überrascht, wie gut das Essen schmecken kann. Mein Favorit ist das Green Cafe in Milpitas. Es gibt aber auch noch ein gutes Vegetarisch, indisches Restaurant in der Nähe der SJSU. Wer ein Smartphone hat, kann sich Yelp als App herunterladen. Dieser App listet sämtliche Restaurants einer Stadt auf, man kann diese bewerten und ihr Angebot einsehen.


Freizeit

Das Freizeitangebot ist groß. Vor allem Sport und Shoppen kann man sehr ausgiebig. Es gibt 3 große Malls in San José. Die Great Mall in Milpetas bietet auch Outlet-Stores von Hollister, Levis, Banana Republic, Abercrombie & Fitch, GAP etc. Darüber hinaus gibt es noch ein weiteres Outlet in Gilroy, was auch sehr empfehlenswert ist. Ich kann nur jedem empfehlen, viel Platz im Koffer lassen und auch gucken, was ein zweites Gepäckstück mit der jeweiligen Airline kostet. Per Seefracht ist das meistens nämlich noch teurer. Das Sportangebot ist groß, vor allem an der Uni gibt es tolle Angebote. Allerdings kosten die für SAL-Studenten 30$ pro Monat plus einmalig 15$ für die Sportkurse. Da ist dann aber der Pool auch inklusive. Ansonsten kann man in Santa Cruz surfen und Volley Ball spielen. In San José gibt es eine Kletterhalle, da bin ich allerdings nie gewesen. Auch gibt es eine Studentenorganisation, die Events für SJSU-Studenten organisiert, an den auch alle SAL-Studenten teilnehmen können (Ausflüge zum Big Sur, Surf-Kurs, Zelten im Nationalpark, z.B. Yosemite). In die Unisportteams ist es eher schwierig reinzukommen, da die Auswahl in der Regel ein Semester vorher stattfindet.