15 Jul
Erfahrungsbericht von Laura I.

Riga Stradins University

Stadt: Riga
Land: Lettland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Humanmedizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 09/2008 bis 07/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Name ist Laura Iven, ich bin 21 Jahre alt und studiere an der Riga Stradins Universität seit September 2008.

Auf die Idee mich an der RSU zu bewerben bin ich eher durch einen Zufall gekommen. Ich habe im Internet nach einer Möglichkeit gesucht im Ausland Medizin zu studieren und bin so auf die Homepage der Universität gestoßen. Die Seite der Uni hat auf mich einen recht ansprechenden Eindruck gemacht und ich hab beschlossen mich einfach mal auf gut Glück bewerben.

Es war leider etwas schwierig im Internet Erfahrungsberichte oder ähnliches zu finden oder gar eine Wohnung oder ähnliches zu organisieren, von daher bin ich eher mit einem flauen Gefühl im Magen nach Riga geflogen.

Ich hatte mir aber eher unnötig Sorgen gemacht, die Wohnung war schnell gefunden und die Uni steht einem zur Seite und bietet ein wenig Hilfe hier und da.
Ich habe zu erst mit einigen Mitstudenten in einer Mietwohnung gewohnt und wohne mittlerweile jedoch im Hotel Riga, welches eine ganze Etage nur für Studenten eingerichtet hat. Das wohnen dort ist zwar nicht ganz billig aber die Lage, zentral in Riga macht einiges wett.

Mein aller erster Eindruck war etwas verhalten von der Uni, von dem Land Lettland und von der Bevölkerung da doch eher alles etwas fremd war und ich nichts und niemanden um mich herum verstanden habe, aber auch das hat sich nach einiger Zeit gelegt.
Es ist nach wie vor etwas schade, dass man doch oft auf Leute trifft die wenig oder gar kein Englisch sprechen.

Riga als Stadt hat meiner Meinung nach zwei Gesichter; im Winter ist es wirklich kalt, es hat viel geschneit und man wäre am liebsten gar nicht erst aus dem Haus gegangen. Die wenigen Sonnenstunden können einem wirklich zu schaffen machen. Der Sommer hingegen ist wirklich schön. Die Stadt sieht ganz anders aus, ist voller Touristen und bietet mit Außen Kaffees und Bars viele Gelegenheiten zum weggehen. Allgemein bietet Riga viele Gelegenheiten was das Nachtleben betrifft.

Die Lebenshaltungskosten sind im Allgemeinen etwa vergleichbar mit Deutschland, einiges ist gleich preisig aber auch teurer. Ein nicht ganz so schöner Aspekt and der Stadt, sind die doch häufig anzutreffenden bettelnden und alkoholisierten Leute, an ihnen erkennt man das Armut ein Thema in Lettland ist.

Als ich die Universität das erste Mal gesehen habe war ich eher weniger begeistert. Die Uni erschien mir klein, nicht grad modern und eher etwas dunkel, aber im Grunde genommen nimmt man das später gar nicht mehr war und lebt sich mit der Zeit ein.
Grundsätzlich ist die Universität mit allem gut ausgerüstet was wichtig für das Studium ist wie zum Beispiel Mikroskope, Computer und Anatomische Modelle.
In der recht kleinen Bibliothek steht den Studenten Internet und Lektüre zur Verfügung.
Bücher für die einzelnen Unterrichtsfächer werden ebenfalls gestellt, wobei es ab und zu ganz nützlich ist selbst noch zusätzlich Bücher zu kaufen. Wer vorher zwar Physik, Chemie oder Latein hatte, vielleicht aber eine Lücken mitbringt, muss sich keine Sorgen machen, dann man kommt gut mit.

Unter den Studenten untereinander herrscht ein guter Kontakt, es ist interessant neben Studenten aus andern Ländern zu studieren und letztendlich sitzen alle im gleichen Boot und arbeiten sich durch das Medizinstudium. Wir sind hauptsächlich Studenten aus Schweden, Norwegen und Deutschland. Aber auch finnische, indische und britische Studenten studieren hier.

Die Universität selbst gefällt mir gut. Besonders vorteilhaft finde ich die kleinen Lerngruppen in denen man Unterricht hat, dadurch ist die Betreuung der Professoren um einiges individueller und auch der Kontakt bzw. die Kommunikation zwischen Studenten und Professoren ist enger.

Ein weiterer Vorteil sind die wöchentlichen Tests die in Fächern wie Anatomie und Biologie geschrieben werden, durch die Tests ist kontinuierliches Lernen unumgänglich, was dann aber doch von Vorteil für die abschließenden Examen ist. Fächer wie Philosophie, Kritisches Denken oder ähnliches erscheinen am Anfang überflüssig und machen viel Extraarbeit sind aber eigentlich auch ganz interessant und sind mal etwas anderes als sonst die naturwissenschaftlichen Fächer. Zu den Unterrichtsfächern gehört des Weiteren auch Lettisch. Lettisch Unterricht hat man in allen Semestern. Die Sprache ist nicht ganz einfach aber nach und nach hilft es im Alltag klar zu kommen.

Alles in allem hab ich Gefallen an der Riga Stradins Universität gefunden, es ist mal etwas ganz anderes in einem eher recht unbekannten Land zu studieren.