17 Feb
Erfahrungsbericht von Laura H.

Riga Stradins University

Stadt: Riga
Land: Lettland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Humanmedizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 08/2011 bis 08/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Riga…seien wir mal ehrlich niemand kennt Riga, niemand weiß wo es sich befindet und niemand weiß was sich hinter dieser Stadt verbirgt.

Meine ersten Gedanken waren dieselben nur die ersten Eindrücke waren überraschenderweise nicht so wie vermutet. Am Flughafen angekommen fuhr ich mit meiner Mutter die mich begleitete, für die ersten paar Tage, in die Stadt hinein.
Ich hatte ein Zimmer im Green Apple (Hostel) gebucht und so wurden wir zu erst einmal dorthin gebracht.

Riga zeigte sich an diesem Tag von einer sehr schönen Seite, das Wetter war schön und die Sonne schien. Wenn man von dem Flughafen in die Innenstadt fährt, sieht man Riga und zwar nicht nur das schöne Riga sondern auch die alten Bauten der Sowjetunion,die sich weiter außerhalb befinden und einen sehr tristen Eindruck hinterlassen.
Das wirklich schöne an Riga ist die Altstadt und die Parks darin, im Sommer einfach ein Muss. Und das sonnen und lernen macht sogar dort mehr Spaß als in einer Bibliothek.

Zuerst lernte ich einige Mitstudenten kennen, die auch im Green Apple (Hostel) wohnten und wir fingen an uns immer zu treffen um zusammen zu kochen in einer großen gemeinsamen Küche.
Das Green Apple mit dem Preis für 195 Euro für einen Monat ist echt gut, da man Internet hat und eine Küche in der man kochen kann. Der beste Vorteil an Green Apple ist natürlich das es Zentral ist, Green Apple liegt mitten in der Altstadt und von dort aus kann man sehr viel zu Fuß erreichen außer die Uni, zu der fährt man ca.10-15 min. mit der Straßenbahn aber das ist ja auch kein Weltuntergang.
Auch hatte ich einen Buddy der sich um mich kümmerte von dem ersten Tag an bis ich mich alleine zurecht fand. Ein Buddy ist jemand der dir bei deinen "ersten Schritten" hilft und der dir zum Beispiel Riga zeigt und einfach für dich ein Ansprechpartner ist für alles neue.

Wir veranstalteten erst Semester treffen, um uns kennen zu lernen und schnell merkte ich, dass wir alle dieselben Probleme mit einem Medizinstudium in Deutschland hatten und das schweißte uns zusammen.Wir verstehen uns alle sehr gut und ich bin sehr froh mit diesen Menschen, die alle so sind wie ich studieren zu dürfen.

Nach einer Orientationswoche fing dann auch das Studium an.
Die Uni kümmerte sich sehr gut um uns und organisierte eine Schnitzel Jagd durch das ganze Haus um alle und alles kennen zu lernen :).
So wurde ich mit meiner Gruppe, sowas wie meine Klasse, sehr schnell warm und wir wussten gleich mit wem wir den Unterricht hatten.

Als der Unterricht anfing saßen wir zuerst zu neunt in einem Klassensaal und merkten, dass das Englisch der Lehrer nicht gerade das Beste war. Aber man gewöhnt sich schnell daran und man weiß auch immer was sie einem mitteilen wollen im Gegenzug dazu sind aber die meisten Lehrer sehr nett und hilfsbereit.
Im ersten Semester hatten wir Anatomie, Lettisch, Latein, Molekular Biologie, Medizinisches Recht, Medizinische Ethik, Erste Hilfe, Physik, Interkulturellen Unterricht (Geschichte Lettlands, Traditionen usw.), Chemie und Zellbiologie.

Das Wissen das man sich aneignen sollte wird entweder wöchentlich oder alle 3 Wochen abgefragt durch kleine Test und die sogenannten Kolloquien, die bestanden werden müssen um zu der Abschlussprüfung zu gelassen zu werden aber macht euch nicht verrückt man hat immer noch eine zweite Chance zu bestehen.

Neben der Uni besuchte ich jeden Sonntag von 10-14 Uhr ein Orchester.
Es war ein tolles und merkwürdiges Gefühl in einem Orchester zu sitzen und zu spielen in dem man den Dirigent mit seinen Anweisungen kaum versteht aber irgendwie funktionierte das ganze dann doch und wenn man erst einmal die dicke, harte Eisschicht der Lettischen Persönlichkeiten und Kultur zerbrochen hat, merkt man das all die Letten sehr nett sind und sehr hilfsbereit sein können.
Bedenkt immer das Letten nicht so viel Geld haben und ein sehr schwieriges Leben am Existenzminimum führen, welches einen manchmal dazu bringt dieses Volk schwer zu verstehen durch die zum Beispiel in Geschäften auftretende Abweisende Haltung etc.

Alles in allem kann ich sagen das es eine sehr tolle Möglichkeit ist hier zu studieren und das man auf jeden Fall diese Chance nutzen sollte und nebenher noch in der Hauptstadt Lettlands wohnt die sehr, sehr schöne Seiten hat. Das Leben das man hier beginnt hat sehr viele Freuden und ich habe auch sehr viele Freunde gefunden, was euch bestimmt nicht anders gehen wird, da alle in der selben Situation sind und man hier auf weltoffene Menschen trifft ,die einem das Leben bereichern.

Ganz Liebe Grüße aus Riga und hoffentlich bis bald!