25 Mär
Erfahrungsbericht von Kristin P.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich wollte schon zu Beginn meines Studiums ein Semester in den USA verbringen und habe mich nach langer Recherche für Kalifornien entschieden. Meine Wahl lag dabei zwischen Ost- und Westküste der USA. Letztlich fiel die Entscheidung für den Westen, da die Ostküste von Deutschland aus „auch so mal schnell“ bereist werden kann, Kalifornien aufgrund seiner Entfernung dagegen weniger. Hinzu kommt, dass Kalifornien mit seinen Nationalparks, Stränden und ganzjährig sonnigen Temperaturen sehr viel zu bieten hat.

Vorbereitung:

Zu Beginn der Vorbereitung hätte ich nicht gedacht, wie viel Arbeit hinter all dem stecken wird. Zunächst musste ich mich für eine Uni entscheiden. Dabei habe ich mich schnell festgelegt, dass diese möglichst im Süden von Kalifornien liegen soll, da es dort meiner Meinung nach am meisten zu sehen gibt. Für die CSUF habe ich mich letztlich aus dem Grund entschieden, dass dort die Kurse angeboten wurden, die meine Professoren in Deutschland anerkennen wollten. Ich habe alles selber organisiert und musste daher auch jeden meiner Professoren und Dozenten einzeln davon überzeugen, dass der Kurs in den USA einigermaßen mit dem in Deutschland angebotenen übereinstimmt – zuweilen eine sehr mühsame Angelegenheit, aber letztlich hat alles geklappt. Die Zusage von der Uni kam dann auch ziemlich schnell circa 3 Wochen nach Bewerbung.
Ansonsten muss man sich noch um ein Visum kümmern, um Bafög (das lohnt sich auf jeden Fall, da die kompletten Studiengebühren als Zuschuss übernommen werden), Krankenversicherung, Flugbuchungen, Wohnen, ggf. Vermietung der Wohnung in Deutschland, Transcripts beantragen, … Ich kann nur empfehlen, rechtzeitig mit den Vorbereitungen anzufangen. College Contact schickt euch eine sehr nützliche Checkliste, auf der alle wichtigen Sachen stehen, die ihr nicht vergessen dürft.

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Gewohnt habe ich im University Village, gleich neben der Uni. Von der Lage her war das super: Man ist mit dem Fahrrad (wird dort für 25 Dollar im Semester vermietet) in fünf Minuten auf dem Campus, es gibt Supermärkte und sämtliche Fast-Food-Ketten in naher Umgebung.
Die Miete ist zwar Recht hoch, jedoch lohnt es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall: Zunächst sind im Preis 10 Mahlzeiten pro Woche enthalten (das Essen war wider Erwarten auch wirklich lecker und abwechslungsreich). Das spart natürlich Zeit, da man nicht kochen muss und vor allem wird es einem in Amerika ziemlich schwer gemacht, sich gesund zu ernähren: Es gibt oftmals kein Gemüse in den Supermärkten, sondern nur mäßig gesunde Fertiggerichte. Hinzu kommt, dass Lebensmittel in den USA teurer sind als in Deutschland (im Gegensatz zu Kleidung).
Ich hatte ein Einzelzimmer, das möbliert war und für die 5 Monate in jeden Fall ausreichend. Das Zusammenleben mit meinen Mitbewohnerinnen (aus den USA und Korea) hat auch gut funktioniert. Auch die Anlage ist wirklich schön: Es gibt viel Grünfläche, einen Pool, einen Fernsehraum, …
Die Miete ist mit über 1000 Dollar im Monat wie gesagt vergleichsweise hoch (man zahlt 5 Monatsmieten, obwohl man nur vier Monate dort wohnt), aber man spart sich die Wohnungssuche von Deutschland aus, muss keine Möbel kaufen, bekommt Essen und (was das wichtigste ist) schnell Kontakt zu Amerikanern und anderen Austauschstudenten. Ein Nachteil: Es waren sehr viele Deutsche dort, weswegen recht viel Deutsch gesprochen wurde (dem kann man natürlich so gut wie möglich versuchen zu entgehen)


Uni:

Ich habe alle Kurse bekommen, die ich zur Anrechnung in Deutschland brauchte, viele hatten hier jedoch Probleme. Das kommt wohl vor allem auf die Fächer an, die ihr belegen wollt. BWL- und Management-Kurse sind schwer zu bekommen, da Amerikaner bevorzugt wurden. Ich studiere Kommunikationswissenschaften und hatte nur einen Business-Kurs, zu dem ich auch sofort zugelassen wurde. Ein Design-Kurs fehlte mir zunächst, nach einen kurzen Gespräch hat der Professor mich dann aber noch reingelassen (das machen einige Professoren, also im Zweifel einfach zum Kurs gehen und fragen. Solange die Waiting-List nicht zu lang ist, klappt es eventuell noch). Ich kann euch nur empfehlen, hier so flexibel wie möglich zu sein und so viele Kurse wie möglich anrechnen lassen zu können, sonst könnte es Probleme geben.
Der Campus an sich ist recht groß und sehr gepflegt.
Zu meinen Kursen, kann ich sagen, dass das Niveau in jedem Fall etwas unter dem in Deutschland liegt. Die Vorlesungen sind sehr verschult und der Kontakt zu den Professoren ist persönlicher. Auch die Prüfungen liefen bei mir sehr anders ab als in Deutschland: Es klingeln Handys, Studenten kommen zu spät, der Professor verlässt mal kurz den Raum, … Dagegen wird man während des Semesters mehr gefordert: Häufige Gruppenarbeiten, Projekte, Diskussionen. Viele Professoren legen starken Wert auf die Beteiligung am Unterricht.
Die Bücher sind sehr teuer und es wird erwartet, dass man sie selber kauft (circa 70 Dollar im Schnitt, bei Amazon oder Ebay auch billiger).
Meine Kurse waren Understanding Business, Typography into Graphic Design, Essentials of Argumentation und Principles of Advertising.


Freizeit / Reisen / Leben:

Fullerton an sich hat wenig zu bieten: In Downtown gibt es lediglich ein paar Geschäfte und Bars, alles allerdings wenig beeindruckend. Trotzdem ist die Stadt ein idealer Ausgangspunkt, um Kalifornien zu bereisen: Man sollte darüber nachdenken, sich ein Auto zu kaufen, da man mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolut nicht weiter kommt. Busse zu den Stränden fahren über zwei Stunden, mit dem Auto sind es circa 25 Minuten (Newport Beach, Long Beach, …). Ansonsten kann man natürlich Autos mieten, was auch nicht allzu teuer ist und mehr Sicherheit bietet, da man neuere Fahrzeuge bekommt (auf einem Trip nach Las Vegas oder durch Death Valley ist das durchaus von Bedeutung).
Wie ich zu Beginn schon gesagt hatte, hat Kalifornien unglaublich viel zu bieten und ich bin immer noch beeindruckt, wenn ich mich mir meine Fotos anschaue. Angefangen von den traumhaften Stränden, über Städte wie L.A. und San Francisco, bis hin zu Hollywood und wunderschönen Naturlandschaften, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Sehr zu empfehlen ist eine Tour über den Highway Nr. 1 von San Diego nach San Francisco. Hinzu kommen zahlreiche Nationalparks wie Yosemite, Joshua Tree, Death Valley, … Auch Reisen zum Grand Canyon oder in den Norden nach Seattle bieten sich an. Disneyland ist im benachbarten Anaheim und definitiv einen Besuch Wert. Über Thanks Giving finden eine Woche keine Vorlesungen statt, was man in jedem Fall nutzen sollte: Ob zum Skifahren im Norden oder zum Sonnen auf Hawaii oder in Mexiko, der amerikanische Westen hat unglaublich viel zu bieten!


Kosten:

Die Kosten sind wie ich schon gesagt hatte recht hoch und man sollte alles in allem mit 10 bis 15 Tausend Euro pro Semester rechnen. Wenn man Glück hat, kann die Hälfte vom Bafög-Amt kommen.
Für mich hat sich in jedem Fall jeder Cent gelohnt.


Fazit:

Ich kann nur jedem raten, ein Auslandssemester zu absolvieren, es lohnt sich, auch wenn die viele Planung am Anfang etwas abschreckt. College Contact hilft einem super weiter und gibt sehr hilfreiche Tipps, die mir einiges erleichtert haben.