12 Feb
Erfahrungsbericht von Kristin G.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess:

Der Bewerbungsprozess für die SMU sieht relativ einfach aus. Man muss lediglich ein kurzes Bewerbungsformular ausfüllen und sich einen Letter of Permission vom Auslandsauftragten der Heimatuni ausstellen lassen, was in der Regel kein Problem sein sollte. Einen Sprachtest muss man nicht machen(was auch recht angenehm ist;).

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Ich war an der Sobey School of Business und habe International Business Management, Marketing Management, Human Resource Management und Industrial Relations belegt. Anmelden muss man sich dafür im Voraus. Da bekommt man auch eine Infomail von College-contact, wie das genau funktioniert. Wichtig ist, dass man das so schnell wie möglich macht, denn die beliebten Kurse sind sehr schnell weg. Für Internationals bzw. Visiting students kostet ein Kurs 1116 $, plus einige Gebühren.

Zu den Kursen muss ich sagen, das Niveau ist wesentlich niedriger als das in den Deutschland. Wenn man also normal lernt, ist es leicht As und Bs zu schreiben. Allerdings ist der Arbeitsaufwand viel höher als in Deutschland, das sollte man nicht unterschätzen. Wenn man noch Freizeit haben möchte, würde ich 3 empfehlen. Ich hab 4 gemacht, das geht grad noch so, wird aber schon zu bestimmten Hochzeiten ganz schön stressig, wie während der Midterms und gegen Ende, wo die ganzen Gruppenprojekte abgegeben werden müssen und die Finals kurz vor der Tür stehen. Die Profs sind echt nett und man kann immer, wenn man Probleme hat, auf sie zugehen. Allerdings gehen sie auch von einem guten Englisch aus, aber dafür gibt es auch ein Center, wo man sich seine Essays korrigieren lassen kann. Und der Aufbau der Kurse sieht im Grunde so aus, dass man entweder 4 Quizzes im Semester oder ein Midterm und ein Final Exam pro nach Kurs schreibt plus Hausaufgaben, Essays, Fallstudien, Gruppenprojekten, Gruppenpräsentationen usw.

Und man sollte darauf achten, zu welchen Profs man geht. Manche chinesische, spanische oder indische haben kein besonders gutes Englisch und deswegen kann es schwer werden, dem Unterricht zu folgen. Beispiele sind Chankon Kim (Consumer Behaviour) und der Prof von International Marketing (ich glaube, er heißt Perez). Das muss aber nicht sein. Ich fand z.B. IBM von der Koilpillai ganz gut.


Betreuung vor Ort:

Vor Ort wird man von dem International Center betreut. Man kann sich vom Flughafen direkt von der Uni abholen lassen. Und bei Kursangelegenheiten kann man sich jederzeit an die Profs wenden. Die helfen einem immer oder versuchen es zumindest und sind sehr freundlich.


Unterkunftssuche:

Zwecks Unterkunft ist es das einfachste auf dem Campus zu wohnen, wobei ein Zimmer in den Senior Suites zu empfehlen ist. Allerdings ist das vergleichsweise sehr teuer (umgerechnet um die 700 $ für ein ca. 12m² Zimmer) und ohne richtige Küche. Das höchste der Gefühle ist ein Kühlschrank. Dafür gibt es einen Meal Plan, der allerdings nicht der Beste ist…außer man mag es nonstop Burger und Pizza zu essen.

Ich persönlich habe mir deswegen etwas eigenes gesucht, was allerdings recht schwierig war. Das Problem war, dass die meisten nur Leute für mindestens ein Jahr nehmen und vor allem zu Semesterbeginn nun mal wirklich alle etwas suchen. Die Preise fangen ab 350$(für Kellerzimmer) an, ich habe 485$ bezahlt. Ganz wichtig ist hierbei, darauf zu achten, wo man sich was sucht!! Denn da bin ich am Anfang echt reingefallen, weil ich gehört hatte, dass es in Halifax sehr sicher ist… also lieber nicht nach Dartmouth ziehen und auf gar keinen Fall in das Gebiet zwischen Barrington Street und Hafen bzw. um die Gottingen Street ziehen ( wird auch „Gun street“ genannt und ein Monat nachdem ich angekommen bin, wurde dort jemand erschossen).


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten:

Vom International Center der SMU werden eine Orientation Week vor Beginn des Semester und zahlreiche Ausflüge (z.B. nach Peggy’s Cove und Mc Nabb’s Island) und Veranstaltungen (z.B.Thanksgiving Dinner) organisiert-teilweise kostenlos oder gegen einen kleinen Aufpreis. Ansonsten gibt es direkt auf dem Campus ein kostenloses Fitnessstudio und verschiedene Sportteams, bei denen man mitmachen oder auch einfach nur bei Spielen zuschauen kann- ich persönlich war beim ersten Football-Spiel von den Huskies (das SMU-Team). Sollte man auf jeden Fall mal mitgenommen haben. Außerdem gibt es auch noch einen Pub und das Gute ist, wenn man außerhalb wohnt, dass die Husky Patrol einen abends bis halb 12, außer samstags kostenlos nach Hause fahren.

Außerhalb der Uni gibt es natürlich auch einiges zu erleben. Es gibt Malls (eine in Halifax, eine in Dartmouth), Sportgelegenheiten (viele gehen z.B. im Point Pleasant Park joggen und die Aussichten auf das Meer ist sagenhaft), einen Markt am Hafen, Bootstouren, Restaurants und jede Menge Pubs. Auf die sind die Haligonians besonders stolz und es gibt im Prinzip fast jeden Abend irgendwo eine Aktion mit Happy Hour oder spezial prices. Bloß gute gibt es dort nicht wirklich viele und man muss sich erst daran gewöhnen, dass die Nächte nicht allzu lang werden (in Pubs ist in der Regel um 1 Schluss, auch wenn dort noch richtig viel los ist). Und man muss immer daran denken, mindestens einen oder besser zwei Ausweise(Perso, Uni-ID-card…) mitzunehmen, ansonsten kommt man selbst an den Türstehern vorbei.

Wenn man die Möglichkeit hat, sich einen Mietwagen zu leihen, ist Cape Breton (ein Nationalpark ca. 300 oder 400 km von Halifax)auf jeden Fall zu empfehlen, allerdings nur im Sommer. Ich war Ende September da und es war so windig, dass ich noch nicht mal richtig irgendwo aussteigen und wandern gehen konnte. Oder man fährt nach Lunenburg, eine ehemals deutsche Siedlung, die Küste auf dem Weg dahin ist echt traumhaft.


Allgemeine Do's & Don'ts:

Allgemein kann man sagen, dass man auf jeden Fall immer möglichst freundlich sein soll, denn Deutsche sind dort für ihre Direktheit schon bekannt. Man muss sich einfach daran gewöhnen, dass die Kanadier eine ganz andere Mentalität haben. Sie sind viel lockerer und offener als Deutsche, was sich allerdings auch so auswirken kann, dass wichtige Gruppenpräsentationen eher improvisiert bzw. erst 10 min vor dem Vortragen fertig werden oder Leute zu Gruppenmeetings oft zu spät oder gar nicht kommen.

Zu empfehlen ist, sich eine private Auslandskrankenversicherung zu organisieren, denn die von der Uni ist viel zu teuer und von der kann man sich dann auch gleich am Anfang vom Semester vor Ort abmelden.

Flüge sollte man gut recherchieren, denn Condor fliegt nur im Sommer direkt nach Halifax und der Rückflug einzeln kostet recht viel. Am besten eine Kombi mit Hin- und Rückflug aussuchen.

Um Bankgebühren beim Abheben von Geld zu sparen, sollte man ein sogenanntes „Junges“ Konto“ einrichten, da kann man das kostenlos bei der Scotia Bank machen.

Was man gar nicht machen darf, ist in der Öffentlichkeit (also auf der Straße) zu trinken, dafür kann man sogar ins Gefängnis kommen.