22 Jul
Erfahrungsbericht von Klara L.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2009 bis 05/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Alles begann mit dem Wunsch ein Semester im Ausland zu studieren um neue Erfahrungen zu sammeln, neue Leute und eine andere Kultur kennen zu lernen und um mein Wissen in meinem Studienfach, Psychologie, zu erweitern. Darauf hin habe ich mich bei meiner Universität nach Möglichkeiten erkundigt und im Internet recherchiert und bin letztendlich auf College Contact gestoßen. Mit der Hilfe von College Contact war es möglich, innerhalb eines halben Jahres, alle nötigen Vorbereitungen für ein Auslandssemester zu erledigen. Die Anmeldung an der Universität war einfach und problemlos, der TOEFFL Test relativ einfach zu absolvieren, etwas schwieriger war es einen Platz im Studentenwohnheim zu bekommen, da dieses bis Dezember ein Teil des Geldes haben wollte, was online, von Deutschland aus, nicht möglich war. Das Visum sollte auf jeden Fall einige Zeit vorher (2-3 Monate) beantragt und sehr sorgfältig vorbereitet werden, dann ist dies aber auch kein Problem mehr. Letztere Vorbereitungen waren ein internationaler Führerschein, eine Kreditkarte, eine Auslandskrankenversicherung und ein aktueller Impfpass.

Dann ging es auch schon los nach San Jose. Die ersten Tage waren relativ stressig, da ich keine Bettbezüge, Kochutensilien etc. dabei hatte und erst einmal Großeinkauf in der neuen Stadt machen musste. Ohne Auto kann sich das in Amerika schon als wirkliche Herausforderung gestalten. Die Malls sind alle, mit Bahn oder Bus, mindestens 45 min entfernt. Aber ich hatte eine nette Mitbewohnerin im Studentenwohnheim, die ein Auto hatte und sehr hilfsbereit war.
Die Orientierungswoche war sehr hilfreich; die Campustour, Librarytour und die Erklärungen wie man Kurse wählen muss haben einem schnell die Angst vor der neuen Universität genommen. Allerdings wurde mir ziemlich schnell klar, dass mein Aufenthalt mehr ein Sprachaufenthalt ist als ein normales Auslandssemester, dadurch dass man über SAL (Studies in American Language) studiert und sich nicht an der San Jose State University selbst beworben hat. Als SAS Student hat man den Nachteil, dass man sich davor nicht schon online für die Kurse einschreiben kann und in den ersten Tage von Prof. zu Prof. und Kurs zu Kurs hetzten muss und mitunter die schlechtesten Uhrzeiten und nicht die bevorzugten Professoren bekommt; die Kurse, die Studenten der SJSU nicht wählten. Ich würde empfehlen Kurse von Deutschland aus zu wählen und die Professoren privat per E-mail anzuschreiben und sich die Bestätigung auszudrucken und am ersten Tag mitzubringen. Insgesamt hatte ich 4 Kurse, alle Psychologie Kurse, die aber alle gut und interessant waren. Die Kurse waren alle praktisch orientierter als in Deutschland, und durch Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden sehr interessant gestaltet. Der Lernaufwand war unterschiedlich; meine Bedenken die Professoren verstehen zu können oder vor allem ganze Klausuren auf Englisch zu schreiben waren schnell vergessen und bin ein wenig Aufwand war es gut möglich nur A’s und B’s zu schreiben.
Ich habe direkt auf dem Campus im Studentenwohnheim gewohnt, da ich mir kein Auto kaufen wollte, und so nah wie möglich wohnen wollte. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Ich hatte eine nette 4- er WG, mit Amerikanerinnen und konnte dadurch mein Englisch gut verbessern. Es gab Open- Air Kino Abende, viele Feste im Hof und organisierte Treffen für die einzelnen Flure. Gekostet hat es allerdings ziemlich viel, man muss schon mit 1000 $ im Monat rechnen. Man kann sich zusätzlich entscheiden ob man in den „Dining Commons“ essen möchte oder für sich selbst kochen will.

Die Stadt San Jose selbst ist nicht sehr beeindruckend. Es gibt leider kein richtiges Downtown, wie wir es in Deutschland kennen, mit Einkaufsstraßen und Cafés.Alle Geschäfte sind außerhalb in Malls, jedoch gibt es viele kleine Bars, Clubs und Restaurants und man kann sehr gut weggehen (WET Nightclub). Außerdem hat es eine gute Lage und man ist innerhalb von 1-2 Stunden in San Francisco, am besten mit dem Greyhound Bus. Außerdem sind Reisen in den Yosemite National Park, nach Santa Cruz, Monterey / Carmel, oder Santa Barbara mit Auto gut möglich. Einige Trips werden von SAL auch kostenlos organisiert. Wir sind nach San Francisco und Monterey in der Gruppe gefahren.
Im Spring Break bin ich mit einer Freundin nach Hawaii geflogen. Hawaii ist wunderschön und ich kann es jedem empfehlen das zu tun. In 6 Stunden ist man von San Francisco nach Honolulu geflogen und „California- Tours“ hat das gut und relativ preiswert für uns organisiert und gebucht.

Die Menschen in Kalifornien sind alle sehr nett und hilfsbereit, sehr kontaktfreudig aber meist ist der Kontakt nur oberflächlich; man sieht sich in den Kursen und auf dem Campus aber man unternimmt nichts zusammen, da viele arbeiten müssen oder außerhalb wohnen. Ich habe aber viel mit meiner Mitbewohnerin unternommen und Trips mit anderen Deutschen gemacht. Es ist also kein Problem Leute zu finden mit denen man etwas unternehmen kann.
Mein Auslandssemester war leider ziemlich teuer, Studiengebühren + Studentenwohnheim + Bücher + Verpflegung. Die Bücher sind zusätzlich noch mal ziemlich teuer, ca. 100 $ pro Buch (used books), und man braucht in jedem Fach mindestens ein Buch um die Klausuren zu schreiben. Am Ende des Semesters kann man das Buch wieder verkaufen, kriegt im Durchschnitt aber nicht mehr sehr viel dafür. Am besten ist es das Buch so früh wie möglich wieder zu verkaufen, bevor es alle anderen wieder verkaufen.

Nach dem Semester Ende hat man noch mehrere Wochen, bis das Visum abläuft und man das Land verlassen muss, so dass man danach auch noch Reisen kann. Mit einem Mietwagen haben wir dann die weiteren Ziele; L.A., San Diego, Las Vegas, Death Valley, Mojave Wüste, „die Canyons“… noch erkundet.

Alles in allem konnte ich alles verwirklichen was ich mir vorgestellt habe und hatte eine spannende, erlebnisreiche Zeit in Kalifornien. Mein Englisch hat sich deutlich verbessert, ich habe viele nette neue Leute kennen gelernt, mit denen ich Kontakt halten möchte, ich habe in Psychologie mehr Praxis als nur Theorie gelernt, und viel vom Land gesehen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen im Master vielleicht noch mal ins Ausland zu gehen und kann College Contact nur weiter empfehlen.