5 Nov
Erfahrungsbericht von Kilian S.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2010 bis 08/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Summer School ist eine sehr gute Alternative zu einem Auslandssemester. Dennoch kann ich nur jedem raten, beides zu machen.

Ich war 6 Wochen lang (6.7.-13.8.) in Berkeley und habe dabei nicht nur US-Unternehmensrecht gelernt und mein Englisch verbessert, sondern auch viele unglaublich liebe Leute kennen gelernt. Diese stammten in erster Linie aus Asien (vor allem China und Südkorea) und Europa. US-Amerikaner nahmen eher wenige an der Summer School teil, was ein bisschen schade war, weil man von ihnen sicher besser Englisch lernt und die amerikanische Kultur kennen lernt, als von Chinesen oder Deutschen/Schweizern/Österreichern. Aus dem deutschen Sprachraum waren ziemlich viele Studenten, was einerseits das Zurechtfinden in einem fremden Land erleichtern kann, andererseits besteht die Gefahr, dass man sich nur innerhalb der eigenen Muttersprache bewegt. So bildeten sich rasch Gruppen entsprechend der Sprache, sei es im Studentenheim oder in den Hörsälen. Also Holländer und flämisch sprechende Belgier, Franzosen und französischsprachige Belgier sowie Deutsche, Schweizer und Österreicher. Ich persönlich habe immer mit verschiedenen Gruppen zusammen gegessen um neue Leute kennen zu lernen und nicht immer Deutsch zu sprechen. Sobald man sich einer Gruppe anschließt wird meist ohnehin aus Höflichkeit auf Englisch gewechselt.

Mein Kurs war „Legal Aspects of Management“ und ich kann ihn zu 100 % empfehlen. Obwohl er als Business-Kurs geführt wird, ist er eine Einführung ins us-amerikanische Unternehmensrecht, also eher etwas für juristisch Interessierte, wobei keinerlei juristische Vorkenntnisse nötig sind. Alan Ross war mein Professor und ich hätte gerne nur solche Professoren wie ihn. Lustig und didaktisch spitze. Hat nicht umsonst einen Preis im Unterrichten gewonnen. Sehr unterhaltsam und die Zeit verging schnell und es blieb viel hängen. Dennoch ist der Kurs durchaus anstrengend. Für jede Stunde musste man sich vorbereiten, einerseits durch Lesen und andererseits durch Zusammenfassen von Fällen. In der Stunde wurden die Studenten aufgerufen und das im schnellen Wechsel. Man musste ständig konzentriert sein, weil man jede Sekunde damit rechnen musste, dran zu kommen. Also kein Kurs in dem man schlafen kann. (Ja, so was solls laut Erzählungen geben). Gesamt betrachtet würde ich den Kurs jederzeit wieder machen. Das dafür benötigte Buch „Business Law“ war, wie alle Bücher in den USA, sehr dick und sehr teuer. Kostet neu 240 $. In diesem Zusammenhang möchte ich euch eindringlich vor Ned’s Bookstore warnen. Inkompetent, unfreundlich und sehr teuer. Sie wollten mir das Buch gebraucht um 180 $ verkaufen, dabei war es die alte Auflage! Ob es Absicht war, nach dem Motto „Der Ausländer merkt das eh nicht“ oder bloß ein Versehen ist egal, denn beide Varianten sind völlig inakzeptabel. Als ich die Angestellte darauf hinwies, blieb sie hartnäckig beim überzogenen Preis. Als ich nach 6 Wochen mein gebrauchtes Buch wieder loswerden wollte, wurden mir lediglich 67 $ geboten. Als ich handeln wollte, meinte die Verkäuferin schnippisch, ich könne ja gerne probieren, das Buch anderswo zu verkaufen. Ich verkaufte es dann dennoch, weil mir der ansonsten sehr zu empfehlende CalStudentStore noch weniger geboten hatte. Gekauft hatte ich mein Exemplar aber zuvor über das Internet und das kann ich euch nur empfehlen. Bestellt das Buch bei amazon.com oder abe.com, was euch eine Menge Geld spart und dem „Ned“ nicht das Geld in den Rachen wirft. Dabei reicht es, das Buch zu bestellen, wenn ihr in Berkeley seid. Das spart Übergepäck und mit „one-day shipping“ (amazon) ist das Buch am nächsten Tag bei euch.

Negativ überrascht war ich über das schlechte Wetter. Bis zu Mittag neblig und danach auch nicht besonders warm. Fleece-Jacke ist absolut Pflicht! Noch dazu hatte ich das Glück, den kältesten Sommer seit 40 Jahren zu erleben. Ein nur kleiner Trost: In San Francisco war das Wetter meist noch schlechter als in Berkeley.

Mein abschließendes Resümee fällt sehr positiv aus. Topuni mit gutem Betreuungsverhältnis, guten Professoren und aufgeschlossenen Studenten aus aller Welt. Ausgezeichnete Ausflugsmöglichkeiten im Umkreis von Berkeley. Pflicht sind meiner Meinung nach auch Ausflüge in die weiter entfernte Umgebung, insbesondere Las Vegas und Los Angeles. Nachteile sind das erwähnte kühle Wetter und die - für die USA normal - hohen Kosten, sowohl was die angesprochenen Bücher als auch die Studiengebühr und das Studentenheim betrifft.

Last but not least sei noch die ausgezeichnete Betreuung durch college-contact erwähnt, und das völlig gratis! Herzlichen Dank an dieser Stelle! Ich werde college-contact weiterempfehlen, so wie es auch mir empfohlen worden ist.