9 Aug
Erfahrungsbericht von Kendy Z.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Soziologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 04/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auslandsstudienjahr an der Saint Mary´s University (SMU) in Halifax/ Nova Scotia (Canada)
im Zeitraum von August 2011 bis April 2012

Ich habe versucht in diesem Bericht alle wichtigen Aspekte, die es zu beachten gibt, sowie wichtigen Punkte meines Auslandsstudienjahrs ausführlich und verständlich zusammen zu fassen. Bleibt Euch als LeserIn dennoch Fragen offen, scheut Euch nicht mich anzuschreiben unter

Halifax

Halifax (HFX) ist die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia, die im Osten Canadas liegt und durch ihre Ozeannähe zu den Maritimes zählt. 120000 Einwohner leben in Halifax, während der Semester vervielfacht sich die Zahl durch die zugereisten Studierenden.

Die Stadt selber (Downtown) wirkt recht klein und überschaulich, dennoch hat die Stadt mit dem wichtigsten Hafen Canadas, viel zu bieten. Unzählige Pubs und Restaurants säumen sich in den Straßen Downtowns und es drei Clubs (die außerhalb meines Erfahrungsbereiches liegen). Halifax ist definitiv eine Musikerstadt, in den Pubs spielt fast täglich LifeMusik, es finden Konzerte statt und in den Straßen erklingen oft Töne von Bandproben, sowie OpenMics sind Programm vieler Pubs. Wer es eher alternativ mag und tief in Halifax Szene eingetaucht ist, findet auch die OpenMics die wöchentlich im Keller bzw. Wohnzimmer von privaten Wohngemeinschaften organisiert werden.

Im Sommer bietet die Stadt einige verschiedene Festivals. Wie der Provinzname schon verrät findet man in dieser Stadt oft die schottische Kultur in Musik und Festivals sowie in Trink und Esskultur wieder.

Freunde des Spaziergehens können einen schönen Walk an der Habourfront machen und auf museumsreife Schiffe schauen oder mit den Sport- und FreizeitliebhaberInnen den großen Point Pleasent Park teilen. Dieser bietet viele Spazierwege (auch zum Joggen) und Picknickmöglichkeiten am Meer.

Das Freizeitangebot ist enorm und reicht von Schiffausflügen, Walbeobachtungen bis Ski- oder Snowboardfahren im Umkreis. Es würde den Rahmen sprengen, alle Freizeitmöglichkeiten aufzuzählen.

Die unzähligen Fischerdörfer und Strände im Umkreis bieten ebenfalls schöne Tagesausflüge. Wochenendausflügen zu nahe gelegenen Inseln wie Cape Breton oder Prinz Edward Island sind ebenfalls lohnenswert.

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Die CanadierInnen sind sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen. In jeglichen Alltagssituationen gelangt man in ungezwungene Gespräche, die einem den Tag versüßen. Gerade in Nova Scotia sind die Menschen sehr zuvorkommend. Es wird sich viel entschuldigt, obwohl noch gar nichts passiert ist und wenn Ihr verloren aussieht müsst Ihr nicht mal nach dem Weg fragen, um geholfen zu bekommen.

Ich könnte endlos über die Stadt und Leute schwärmen, möchte jedoch Euch LeserInnen den Bericht nicht weiter erschweren.


Bewerbung und Fristen

Die Bewerbung an der Saint Mary´s University (SMU), für welche Ihr keinen Englischtest (TOEFFEL usw.) benötigt, könnt Ihr Euch wesentlich vereinfachen, in dem Ihr Euch über das Portal von College Contact bewerbt (http://www.college-contact.com). Unter dieser Website findet Ihr alle Infos sowie Merkblätter die Ihr zu Bewerbung an der SMU (oder auch anderen Unis) benötigt. Telefonisch stehen die MitarbeiterInnen auch gerne für Fragen zur Verfügung. Diese Agentur bittet lediglich nach Rückkehr um einen Bericht.

Zur Einreise in Canada für einen Zeitraum über 6 Monate benötigt Ihr einen gültigen Reisepass, sowie ein Studienvisum. Nach der Zusage durch die SMU bekommt Ihr ein offizielles Schreiben, welches Ihr dann dem Antrag um ein Visum beifügen müsst. Den Antrag für das Studentenvisum stellt man bei der Kanadischen Botschaft in Berlin (http://www.canadainternational.gc.ca/germany-allemagne/visas/index.aspx?lang=deu&menu_id=72&view=d)

Hier muss als Information u.a. angegeben werden, wie Ihr den Aufenthalt in Kanada finanzieren wollt.

Die Bearbeitung des Antrags auf ein Visa dauert einige Wochen. Daher rate ich Euch möglichst früh die Anträge und Bewerbungen zu stellen.

Für die Planung eines Auslandstudienjahres/ -semster empfehle ich eine Vorbereitungszeit von 1 Jahr.


Vorbereitung Ankunft, Wohnung

Ist der Papierkram erledigt, habt Ihr das Unangenehmste geschafft und solltet schnellstmöglich einen Flug buchen- je eher, desto billiger!

Angekommen am Flughafen, welcher 30- 40 Autominuten von HFX entfernt ist, habt Ihr die Möglichkeit vorab über das Internationale Büro der SMU einen kostenlosen Taxitransfer zu nehmen (http://www.smu.ca/international/services.html). Anderenfalls kostet es ca. 20 CAD.
Es empfiehlt sich sehr vor Studienbeginn dem Internationalen Büro einen Besuch abzustatten. Diese sind sehr freundlich, hilfsbereit und immer offen für weitere Fragen.

Auf dem SMU Campus gibt es die Möglichkeit ein Einzelzimmer in einen der Wohnheime zu beziehen. Dies bietet Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden sollten. Ich versuche sie neutral darzustellen. Die Wohnheime sind große Türme, wo viele (Internationale) Studierende Platz finden, dies dient sicher einer schnellen Kontaktaufnahme, birgt aber auch die Gefahr wenig Ruhe zu finden (für den der sie sucht). Diese Wohntürme bieten keine Kochmöglichkeiten, so müsst Ihr zum Beziehen des Zimmers einen Essensplan buchen, der in verschiedenen Varianten angeboten wird. Gegessen wird dann in den (oft Fastfood) Restaurants des Campus.

Ich gehöre eher zu den älteren Studierenden und wollte selbständig kochen können sowie suchte mehr den Kontakt zur kanadischen Bevölkerung und das Leben in einer WG war mir sehr wichtig, da mein Englisch sehr verbesserungswürdig war. Ich bin nach HFX ohne zuvor ein Zimmer organisiert zu haben. Ich hatte zuvor ein Zimmer in einen der zwei Hostels gebucht und habe innerhalb von 2-3 Tagen unter http://halifax.kijiji.ca ein Zimmer gefunden. Wenn Ihr selber ein Zimmer suchen wollt, empfiehlt es sich ein wenig eher anzureisen.


Orientierung

Das Internationale Büro bietet vor Studienbeginn eine Orientierungswoche, zu der Ihr Euch ebenfalls online anmelden müsst. Diese besteht leider nicht darin Euch die Studienstruktur oder das Studienportal zu erklären, aber bietet jede Menge Spaß, Ausflüge und Freizeitveranstaltungen. Die wichtigen Dinge des Studierens habe ich mir von den hilfsbereiten Studierenden vor Ort erklären lassen.


Uni

Durch College Contact und den nicht zu absolvierenden Englischtest, studieren ebenfalls sehr viele Deutsche an der SMU (die Zahl wird allerdings im zweiten Semester sehr gering). Diesen konnte ich gut aus den Weg gehen (war ich doch da um Sprache und Kultur zu lernen), weil ich Off-Campus lebte.

Der Campus ist eben wie die Stadt recht klein, aber dies hilft sehr mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen und sich zurecht zu finden.

Belegt Ihr an der SMU drei Kurse, so seid Ihr Vollzeitstudierende. Dies hat den Vorteil eines kostenlosen Buspasses, sowie kostenloser Mitgliedschaft in dem Campus eigenen Fitnesstudio. Auch die Spiele der SMU-Huskies (Football) könnt Ihr umsonst frönen.

Jedoch solltet Ihr Euch bewusst sein, dass das canadische Unisystem sehr verschult ist. Das bedeutet jede Woche Essays, Assigments, Reflektions usw. Hinzu kommen Zwischen- und Abschlussprüfungen. Diese werden einzeln bewertet und zu einer Endnote zusammengefasst. Je nach Englischkenntnis kann dies schnell oder zeitintensiv erledigt sein. Unterstützung erfährt man überall, durch ProfessorInnen oder Mitstudierende. Ein Sprachzentrum bietet die SMU auch.

Gehört Ihr nicht zur Spezies BWL- oder VWL- Studierende, genießt Ihr den Vorteil kleiner Klassen und somit Teil anregender Diskussionen zu sein. Auf Gruppenarbeit legen die meisten Profs auch großen Wert.

Generell sind die Kurse sehr vorbereitungsintensiv aber auch kein Hexenwerk.


Kosten

Allgemein gesehen ist Canada im Vergleich mit Deutschland in Lebensunterhaltungskosten teuer. Lebensmittel übersteigen die Preise hier zu Lande enorm und ein Zimmer liegt zwischen 350 bis 500 CAD. In der Regel liegen sie bei 400 bis 450 CAD.

Die Unikosten sind sehr preisintensiv. Die Studiengebühren werden pro Kurs berechnet. Für Gaststudierende ist dieser Beitrag doppelt so hoch und beläuft sich auf ca. 1700 CAD (pro Kurs).

Eine Krankenversicherung ist Pflicht. Es gibt die Möglichkeit die der Uni zu nutzen oder sich vorab um eine eigene zu kümmern, die wesentlich billiger ist.


Fazit

Ich denke jeder Studierende wird die unterschiedlichsten Erfahrungen in HFX machen, da diese Stadt und der Campus unterschiedliche Anreize für jedes Individuum bietet- von Feiern bis politische Aktivitäten. Für mich war das Jahr welches ich hauptsächlich in dieser tollen Stadt mit seinen wunderbaren Menschen verlebt habe eine unvergessliche Zeit. Ich habe mich politisch engagieren können, wurde von Land und Leuten inspiriert und bin durch meine Freunde Teil der Stadt geworden.
Generell kann ich Canda empfehlen, weil dieses Land sich aus so unterschiedlichen Kulturen und Nationen zusammensetzt und damit verbunden eine Toleranz aufweist, dass ich mich in keiner Minute als Ausländerin gefühlt habe.

Reich an Erfahrungen und Erlebnissen, sowie neuem Wissen bin ich schweren Herzen zurück gekehrt.


Anmerkung

Ich hatte wirklich viel Zeit um mich in HFX zu verankern. Ich habe mich intensiv mit der Stadt auseinander gesetzt und habe mich gesellschaftspolitisch engagiert, sowie mit alternativen und politisch motivierten Menschen meine Freizeit verbracht sowie mit diesen in einem CommunityHouse (10-15 MitbewohnerInnen) gelebt.
Nach Studienende sind wir queer durch´s Land gereist (von Ost nach West) und haben einen Van gekauft, welches nicht so einfach für „Nichtkanadier“ ist.

Wer Interesse über ein paar Insider Infos zu den oben genannten Punkten möchte oder Kontakte in HFX braucht, einfach bei mir melden.