Brock University
Ich habe von September-Dezember 2011 mit Hilfe von College Contact ein Auslandssemester an der Brock University in Kanada absolviert. Meine Wahl fiel auf die Brock University, da diese mir viele interessante Kurse und durch die Nähe zu den USA auch eine gute Lage zum Reisen bot.
Das Semester in Kanada hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen!
Auf College Contact bin ich durch den Tipp eines Freundes, der auch über College Contact ein Auslandssemester organisiert hat, aufmerksam geworden. Hatte man Fragen wurden einem immer zeitnah und wirklich ausführlich weitergeholfen! Die Betreuung durch College Contact war wirklich Gold wert.
Sobald man die Zusage von der Brock University hat, setzt sich zudem ein Mitarbeiter des International Office per Mail mit einem in Verbindung und man erhält zusätzlich noch einmal viele Infos und einem wird bei der Kurswahl geholfen.
Das International Office organisiert unter anderem insbesondere in der ersten Woche viele Events und Ausflüge, auf denen man die Gelegenheit hat seine neuen internationalen Mitstudenten kennenzulernen.
Unter anderem wurde ein Tagesausflug nach Toronto und an die Niagara Fälle organisiert. Zudem hatte das International Office einen Filmnachmittag, „Tea Social“- ein Nachmittag bei dem man bei Tee, Kaffee und Snacks die anderen internationalen Studenten kennenlernen konnte, einen Pub Crawl durch St. Catharines und weitere Events organisiert.
Auch im laufenden Semester organisiert das International Office immer mal wieder Ausflüge oder gemeinsame Abendessen.
Da St. Catharines im Herzen des kanadischen Weinanbaugebietes liegt, wurde z.B. ein Ausflug zur Besichtigung eines Weingutes mit Weinprobe organisiert. Bis auf den Ausflug nach Toronto und den Pub Crawl waren die Ausflüge und Veranstaltungen meist kostenlos.
Die Brock University bietet eine Vielzahl von interessanten Studiengängen und Kursen. Generell ist das Studieren hier aber schon etwas anders als ich es von meiner deutschen Hochschule gewohnt bin. Das System erinnert einen sehr stark an die Schulzeit. Während des Semesters werden, abhängig vom Fach, ein oder mehrere Klausuren geschrieben. Zudem musste ich in jedem Fach eine Hausarbeit einreichen und eine Abschlussklausur am Ende des Semesters schreiben. In einigen Kursen wird auch die mündliche Mitarbeit gewertet und es besteht Anwesenheitspflicht. Das hängt aber immer vom Kurs ab und wird einem bei der ersten Vorlesung genau erklärt. Mit etwas Fleiß lässt sich das aber alles gut meistern und der Spaß muss auch nicht drunter leiden.
Die Kanadier belegen in der Regel 5 Kurse pro Semester. Ich hatte in dem Semester an der Brock 4 Kurse gewählt. Ich persönlich fand das war genau richtig mit dem Arbeitsaufwand.
Zudem gibt es an der Uni ein gutes Freizeitangebot. Als Student kann man das Unieigene Schwimmbad kostenfrei nutzen. Auch hat die Uni mehrere Sporthallen, ein Fitnessstudio, einen Indoor-Running-Track und bietet verschiedene Sportkurse wie z.B. Kickboxen, Tanzen, Fitnesskurse, etc. an.
Die Uni verfügt über verschiedene Foodcourts. Unter den vielzähligen Essensangeboten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Allerdings ist das Essen am Campus nicht gerade günstig.
Allgemein sind in Kanada Lebensmittel teurer als in Deutschland. Discounter , so wie bei uns Lidl oder Aldi, kennt man dort nicht. Insbesondere Milchprodukte kamen mir teurer vor. Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza und FastFood ist allerdings günstiger.
St. Catharines selbst ist ein eher unspektakulärer Ort. Außer ein paar gute Möglichkeiten zum Ausgehen findet man Downtown nur sehr wenig. Gute Einkaufsmöglichkeiten findet man im PenCenter. Dort gibt es auch ein Kino. Neben dem PenCenter hat St. Catharines noch eine weitere, kleinere Shoppingmall- die Fairview Mall.
Feiern kann man in St. Catharines trotzdem sehr gut. Mittwochs ist das Moose&Goose in Thorold sehr beliebt. Donnerstags ist immer Party im Issac´s , der Brock eigenen Bar die direkt auf dem Campus gelegen ist. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass sämtliche Bars und Clubs um 2:00 Uhr schließen.
St. Catharines ist allerdings toll gelegen um Ostkanada und die Ostküste der USA zu erkunden.
Nach Toronto sind es mit dem Bus rund 1,5 Stunden und die Niagara Fälle sind mit dem Bus innerhalb einer halben Stunde zu erreichen! Vom Downtown Terminal fährt Greyhound und Coach Canada dorthin. Wohnt man dichter an der Fairview Mall lohnt es sich auch den GO!Bus/Zug zu nehmen.
Mit Greyhound und Coach Canada kann man aber auch entlegenere Ziele erreichen. So kommt man z.B. mit Greyhound von St. Catharines direkt nach New York City. Das praktische ist, dass der Bus über Nacht fährt und man nicht umsteigen braucht. So kann man im Bus schlafen und wacht am nächsten morgen in New York auf.
Durch die Nähe zur USA kann man von Buffalo aus auch günstige Flüge in alle Ecken der USA ergattern. So lässt sich die Reading Week ganz bequem nach Miami an den Strand verlegen.
Frühes buchen und vergleichen der Preise kann ich aber nur empfehlen! Insbesondere wenn man mit Greyhound oder Coach Canada reisen möchte, lohnt es sich früh zu buchen da die Tickets teurer werden je dichter der Abreisetermin rückt.
Die Einreise in die USA ist als deutscher Staatsbürger übrigens unkompliziert. Im Rahmen des Visa Waiver Programs kann man sich visumsfrei bis zu 90 Tagen in den USA aufhalten. An der Grenze werden einem ein paar Fragen gestellt, Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht. Man zahlt $6 und erhält eine kleine grüne Karte in den Reisepass getackert auf dem ein Ablaufdatum bzw. das Datum der spätmöglichsten Ausreise genannt ist. Sind die 90 Tage rum und man möchte wieder in die USA reisen, macht man das ganze Prozedere am Zoll einfach nochmal und man erhält erneut eine grüne Karte. Allerdings sollte man drauf achten, dass man die erste Karte am Zoll abgibt, wenn sich das Ablaufdatum nähert und man aus den USA ausreist.
Besonders einen Ausflug in den Algonquin Provincial Park, cirka 4 Stunden mit dem Auto von St. Catharines entfernt, kann ich empfehlen. Der Park liegt nördlich von Toronto und ist der älteste Naturpark in Ontario. Der Park eignet sich hervorragend zum Wandern und Kanufahren. Mit etwas Glück kann man auch Elche und Bären dort sehen.
Ich habe Off-Campus gewohnt. Mein Zimmer habe ich über die Brock Off-Campus Homepage gefunden und von Deutschland aus gemietet. Mit meinem Zimmer hatte ich wirklich sehr viel Glück. Ich habe sehr gerne dort gewohnt. Meine Vermieter waren ein junges Ehepaar, die direkt in dem Haus nebenan gewohnt haben. Die Vermieter waren einfach toll und haben sich echt bemüht mir ein gutes Heim zu bieten.
Das Haus war gut gepflegt und sehr schön eingerichtet. Die Beschreibung im Internet hat genau gepasst.
Wenn man sein Zimmer via Internet sucht, muss man einfach auf sein Bauchgefühl hören.
Ich hatte mehrere Zimmer zur Auswahl, allerdings wirkten einige Vermieter schon beim Kontakt per Mail irgendwie unzuverlässig. Fragen wurden nur teilweise oder gar nicht beantwortet oder Antworten kamen Tage oder Wochen später erst oder Bilder nach denen ich gefragt hatte wurden gar nicht geschickt.
Man kann natürlich auch früher anreisen und sich seine Unterkunft dann vor Ort suchen. Das haben einige der Studenten auch so gemacht. Ich habe das bewusst nicht so gemacht, da ich es irgendwie schöner und stressfreier fand mein Zimmer von Deutschland aus zu suchen und es ein gutes Gefühl war zu wissen, dass man in Kanada schon eine Unterkunft hat wenn man ankommt.
Bei der Wohnungssuche sollte man darauf achten, dass man dicht an einer Bushaltestelle wohnt und dass Einkaufsmöglichkeiten nicht so weit weg sind. In den Studiengebühren ist ein Busticket gleich inklusive. Ihr könnt damit soviel und sooft Bus fahren wie ihr wollt.
Die Busverbindung in St. Catharines ist nicht das Gelbe vom Ei, reicht aber völlig aus um tagsüber mobil zu sein. Die Busse fahren im halbe Stunden Takt. Vom Downtown Terminal zur Uni und zurück fahren die Busse alle 15 Minuten.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Busse am Downtown Terminal alle so eintreffen, dass ein Umsteigen völlig problemlos ist und man nicht lange warten muss. Unter www.yourbus.com könnt ihr euch vorab schonmal über die Busverbindungen und die Fahrpläne informieren.
Die Busse fahren bis cirka 23:30 Uhr. Danach muss man dann aufs Taxi umsteigen. Die meisten Taxen bieten einen Studententarif; für rund $10 kommt man dann von Brock nach Downtown. Teilt man sich das Taxi zu viert, ist eine Taxifahrt nicht teurer als eine Busfahrt!
Mir hat das Semester an der Brock sehr gut gefallen. All die netten Menschen und tolle Erfahrungen haben meinen Aufenthalt rundum perfekt gemacht.