8 Okt
Erfahrungsbericht von Katja R.

University of California, Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kommunikationswissenschaften, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2010 bis 09/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Frühling fing ich an mir Gedanken zu machen wo ich denn meinen Sommer verbringen will. Mein Studium befand sich in den letzten Zügen und so wollte ich vor dem Start meiner Bachelorarbeit die Sommermonate so schön wie möglich, aber dennoch auch nützlich verbringen und stieß dabei zum ersten mal auf College Contact und die „Summer Sessions“. Kalifornien ist ein absolutes Traumziel und da die Session C an der UCLA zeitlich perfekt in meinen Plan passte, war ganz schnell klar „da will ich hin!“.

Bewerbung

Die Bewerbung lief ziemlich reibungslos und schnell ab und sehr erfreulich fand ich, dass die Zulassungskriterien ziemlich locker sind. Da ich mich relativ spontan dazu entschlossen hatte, wäre mir keine Zeit mehr für einen TOEFL-Test o.ä. gewesen, so dass es mir sehr gelegen kam, dass man lediglich nur gute Englischnoten vorweisen musste. Annika und ihr Team hatten immer ein offenes Ohr für Fragen und auf genau diese erhielt ich auch immer schnelle und nützliche Antworten. So vergingen ein paar Wochen bis ich endlich das Welcome Package der UCLA in den Händen hielt und ich muss „nur noch“ um das Visum kümmern musste. Den Visumsprozess an sich fand ich ziemlich nervenaufreibend, umständlich und für nur 6 Wochen doch recht übertrieben, aber dafür kann ja College Contact nichts. Man sollte sich jedoch auf noch mal heftige Kosten für das Visum, einige Formulare und auf eine Reise zur nächstgelegenen Botschaft (in meinem Falle 2 ½ Std. Fahrt nach Frankfurt) einstellen. Das „Interview“ in der Botschaft selber ist dann ein Witz, keine 10 Minuten war ich in der Botschaft um lediglich noch mal zu bestätigen, dass ich kein Terrorist bin, noch nie in den USA im Gefängnis etc.
War das dann alles erledigt, war die Vorfreude jedoch riesig und ich fieberte dem Tag des Fluges nach LA entgegen und war sehr gespannt was mir die Reise so bringen würde.

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Die UCLA ist eine der renommiertesten Hochschulen des Landes und der Campus ist wirklich so wie man ihn von Fotos und aus Filmen kennt und trotzdem noch viel schöner und größer als ich ihn erwartet hatte. Ich denke in Deutschland gibt es keine vergleichlichen Hochschulen und Campi, es gibt einfach alles an Ort und Stelle was man sich vorstellen kann. Fitnessstudio, Fußballplatz, Basketballstadion, mehrere Pools, Essensmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, alles vorhanden! Besonders schön fand ich die vielen gut gepflegten Grünflächen, die zwischen den Kursen gerne mal für mich zur Liegewiese wurden, und die wirklich schönen und imposanten Gebäude. Alles ist sehr sauber und gepflegt, nach Zigarettenstummeln oder ähnlichen sucht man vergebens. Allen in Allem ist der Campus wirklich beeindruckend groß und schön! Etwas ärgerlich war es dennoch, dass es während meines Aufenthaltes an Baustellen rund um den Campus nur so wimmelte und viele Renovierungsarbeiten wohl auf die Sommermonate verlegt werden. Besonders nervig waren dabei die Arbeiten in den Badezimmern der Rieber Hall, diese wurden rotierend während den 6 Wochen alle einmal geschlossen, so dass man entweder im eigenen Badezimmer Schlange stehen musste oder selber in ein anderes Badezimmer durchs halbe Gebäude laufen musste. Auch die Aufzüge in der Rieber Hall funktionierten leider nicht alle, so dass mehrere Tage lang nur einer statt vier in Betrieb waren.
Die Lage der UCLA ist sehr gut und sicher, in Westwood ist man in ca. 15 Minuten zu Fuß, nach 15-20Minuten Autofahrt ist man sowohl in Santa Monica am Strand als auch in Hollywood.


Kurse

Ich hatte einen Communication Studies Kurs (Social Networking) und einen English as a second language kurs (English & Film). Man muss sagen, dass der Arbeitsaufwand und Schwierigkeitsgrad der Kurse sehr variiert. Je nachdem welche Kurse man belegt, muss man mit einen ganz schön großen Arbeitsaufwand rechnen, in den 6 Wochen wird tatsächlich das bewältigt was normalerweise für ein ganzes Semester reicht. Ich hatte mit Midtermexam, Final Exam, Group Projects, readings, wöchentlichen Assignments und Presentations doch mehr zu tun als ich ursprünglich erwartet hatte. Auch lagen meine Kurse von Montags bis Donnerstags mitten am Tag, was für die Freizeitplanung leider sehr ungünstig war. Viele hatten 2 weitere Tage pro Woche frei, mit denen man natürlich mehr anfangen kann. Aber da ich ja nicht nur zum Spaß da war war das völlig ok, die Kurse haben Spaß gemacht und waren definitiv eine Erfahrung.


Wohnen

Gewohnt habe ich während meines Aufenthaltes in der Rieber Hall in einem Doppelzimmer. Die Entscheidung dafür habe ich aus Kostengründen getroffen und weil ich definitiv On Campus wohnen wollte. Die Zimmer sind recht klein, sie bestehen aus Schrank, Bett und Schreibtisch. Die 3-Bett-Zimmer sind genauso „groß“ wie die Doppelzimmer, was mir persönlich viel zu eng gewesen wäre. Meine Zimmernachbarin war Amerikanerin und sehr nett. Da ich aber nicht viel auf dem Zimmer war und unsere Schlafenszeiten sowie Interessen recht unterschiedlich waren, beschränkte sich der Kontakt doch mehr auf Small Talk. Da sie aber reguläre Studentin der UCLA war konnte ich sie einiges fragen und sie hat mir einige Tipps gegeben. Für mich war es zu Beginn doch sehr ungewohnt auf engstem Raum mit jemand Fremdem zu wohnen und man muss seinem Zimmernachbar eigentlich blind vertrauen, da man nicht all seine Wertgegenstände und Laptop den ganzen Tag mit sich rumschleppt. Privatsphäre hat man schlichtweg so gut wie gar nicht, für einen begrenzten Zeitraum wie die 6 Wochen einer Session ist das durchaus machbar, entscheidet man sich aber z.B. dazu beide Sessions zu machen, würde ich andere Wohnmöglichkeiten wie die Saxon-Suites oder Off-Campus-Appartements empfehlen. In der Rieber Hall gibt es mehrere Gemeinschaftsbadezimmer, auch das war für mich gewöhnungsbedürftig, aber durchaus ok. Ein Hygiene- und Sauberkeitsfreak sollte man aber besser nicht sein, die Badezimmer werden zwar (angeblich) täglich geputzt, aber je nachdem zu welcher Tageszeit man sie betritt sieht man davon nicht so viel. Aus genannten Gründen kann ich sagen, dass ich mich zuhause am meisten aufs eigene Bett und ein eigenes Bad gefreut habe!


Essen

Ich hatte mich im Vorfeld für den Mealplan mit 15 Meals pro Woche entschieden, was im Nachhinein viel zu viel war. Wenn man nicht gerade jeden Tag 3mal essen muss reichen 11 Meals definitiv aus, ich hatte am Ende der Woche meist 4-5 Essen übrig. Dabei sollte man vor allem mit einplanen, dass man besonders am Wochenende oft nicht auf dem Campus ist und isst, sei es dass man einen Wochenendtrip oder auch nur einen Tagesausflug macht und auswärts ist. Das Essen an sich ist wirklich zu empfehlen, nicht umsonst zählt das Esser der UCLA zu den besten Uniessen. Hat man seine Bruincard einmal am Anfang vorgezeigt kann man so viel Schlemmen wie man möchte. Dabei gibt es neben den Fast Food Angeboten wie Burger, Hot Dog und Pizza auch ein großes Salatbuffet und frisch zubereitete Gerichte. Auch beim Frühstück hat man reichlich Auswahl und kann sich für den Tag stärken. Lediglich an die Essenszeiten muss man sich gewöhnen, das grüße Frühstück gibt es nur bis halb 10, danach gibt es eine eingeschränkte Auswahl an Brot und Cornflakes. Abendessen gibt es leider nur bis 9, was vor allen für die Südländer gewöhnungsbedürftig war. Verhungern tut man aber definitiv nicht und im Großen und Ganzen kann ich das Essen wirklich empfehlen!


Freizeit

LA und Umgebung hat soviel zu bieten, dass bei mir die 6Wochen nicht ausgereicht haben um wirklich all das zu sehen was ich mir vorgenommen hatte. Macht man nur eine Session und plant nicht vorher und/oder nachher noch ein paar zusätzliche Tage ein, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man effektiv nur 5 Wochenenden hat um die Gegend zu erkunden. Ich hatte freitags immer frei und daher 3 Tage Wochenende, die ich dann auch genutzt habe und brauchte. Ein Wochenendausflug Las Vegas ist Pflicht, San Diego und San Francisco kann man auch noch mitnehmen. Da ich bereits vorher ein paar Mal in Kalifornien war, habe ich mir die lange (aber sehr schöne) Fahrt nach San Francisco gespart, da ich eben auch das ein oder andere Wochenende in LA noch selber haben wollte. Definitiv zu empfehlen sind ein Ausflug ins Getty Center (wunderschöne Aussicht), Six Flags und Universal Studios, die Fahrt über den Mullholland Drive (am besten bei Tag und Nacht) und natürlich der eine oder andere schöne Strand (Laguna Beach, Malibu etc.). Einfacher ist alles wenn man sich ein Auto mietet, da man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon mal verzweifeln kann und definitiv länger für alles braucht. Die Busse scheinen so zu fahren wie sie grade Lust haben und Pläne sucht man an den meisten Haltestellen vergeblich. Eine gute Alternative ist das mieten per Zipcar (http://www.zipcar.com/), so kann man sich rund um den Campus Autos stundenweise mieten. Das muss allerdings zuvor von Deutschland aus schon geregelt werden.
Wer am Clubbing interessiert ist kommt wird in LA definitiv nicht zu kurz kommen, nur muss man sich daran gewöhnen, dass die meisten Clubs gegen 2am schließen und man am besten frühzeitig (und als Junge mit genügend weiblicher Gesellschaft) den Club erreicht! Sehr zu empfehlen sind aus meiner Sicht die Poolparties im Standard, Downtown sowie die Sonntage im XIV (Fourteen).


Fazit

Allen in Allem muss ich sagen, dass die Zeit in LA der absolute Hammer war und ich
definitiv den Sommer meines Lebens hatte! Ich kann daher nur jedem empfehlen die Summer Session an der UCLA zu machen und dies über College Contact zu organisieren, ihr werdet es nicht bereuen!