31 Jan
Erfahrungsbericht von Katja N.

Brock University

Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Die Vorbereitung des Auslandssemesters war sehr unkompliziert. College Contact hatte mir genau aufgelistet, was für die Bewerbung notwendig ist, hat alles nochmal durchgeschaut und dann an die Brock University weitergeleitet. Auch um Kursbeschreibungen die ich für die Anrechnung der Kurse an meiner Heimat Uni brauchte, hat College Contact sich gekümmert und an mich weitergeleitet. Ein Visum braucht man nur, wenn man länger als 6 Monate in Kanada bleiben möchte, ein Sprachtest ist auch nicht notwendig und somit blieb mir nach der Zusage der Brock University nur noch die Anmeldung des Auslandssemesters bei meiner Heimat Universität.

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In den Erfahrungsberichten hatte ich gelesen, dass viele sich erst vor Ort ein Zimmer gesucht haben und damit auch viel Glück hatten. Ich selbst habe mir ein Zimmer über die Internetseite der Brock University gesucht und dabei leider nicht ganz so viel Glück. Der Preis war der Ausstattung unangemessen im Vergleich zu dem, wie andere Studenten gewohnt haben. Zudem war meine Vermieterin, die im gleichen Haus gewohnt hat nicht besonders freundlich, aber dafür waren meine Mitbewohnerinnen umso netter! Ich wüsste nicht, wo ich hätte wohnen können während der ersten Tage in St. Catharines, wenn ich nicht schon ein Zimmer gehabt hätte. Es gibt dort nämlich keine Jugendherberge oder ähnliches und von den Niagarafällen aus zu pendeln währe zeitaufwändig, teuer und anstrengend gewesen. Diejenigen die sich vor Ort etwas gesucht haben, haben zum Teil bei Bekannten gewohnt. Ich hätte aber keine Bekannten dort gehabt. Ich denke es hat beides Vor- und Nachteile, ob man sich vorher schon ein Zimmer sucht oder erst vor Ort. Es ist sehr viel bequemer sich vorher etwas zu suchen, man kann sich das Zimmer aber nun mal nicht angucken bevor man zusagt. Das muss man für sich selbst abwägen.


Mobilität in und aus St. Catharines

Im Prinzip hat St. Catharines ein ganz ordentliches Bussystem. Man sollte bei der Wohnungssuche schon auf die Busrouten schauen (unter yourbus.com) ob mindestens eine Buslinie in der Nähe verläuft, denn zu Fuß kommt man leider nirgendwo hin. Das liegt gar nicht mal nur daran, dass die Wege zu weit sind sondern oftmals gibt es auch gar keinen Fußweg. Die Kanadier gehen nicht viel zu Fuß und das merkt man auch an ihrer Stadtplanung. Ich habe nur knapp 3 km von der Uni gewohnt, konnte dort aber nur auf den Grünstreifen neben der Hauptstraße zu Fuß hingehen. Schaut euch auch die Busfahrzeiten vorher an. Ich kam aus meinem Viertel am Samstag ab Nachmittags oder am späten Abend unter der Woche ohne Taxi nicht mehr weg. Aber man gewöhnt sich an alles und die Kanadier kennen es ja auch nur so und kommen gut damit zu recht ;) Tagsüber sind die Verbindungen völlig in Ordnung und für Studenten mit Buspass auch kostenlos (auch bis nach Niagarafalls).
Was auch sehr schön ist, ist das der Greyhound Bus oder Coach Canada in St. Catharines halten und man fast stündlich nach Toronto kommt. Auch nach Buffalo oder zum Buffalo Airport kommt man ganz gut, wenn auch nur zwei mal am Tag und wenn einem 11 Stunden Busfahrt nichts ausmachen, kann man auch direkt in den Bus nach nach New York City steigen.


Die Uni

Die Brock University steht auf einem recht großen Gelände am Rand von St.Catharines. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und ich habe mich dort von Anfang an sehr wohl gefühlt. Das Hauptgebäude ist der „Tower“ den man auch schon von weitem sehen kann. Hier sind die meisten wichtigen Anlaufstellen untergebracht, die Bibliothek und die Busse halten auch alle vor diesem Haupteingang. Alles Gebäude sind miteineander verbunden und die Orientierung bekommt man auch recht fix. Nur das International Office ist auf dem kleineren Campusgelände auf der anderen Straßenseite.
Neben der üblichen Ausstattung einer Uni (große Bibliothek, Computerräume, Seminarräume, Vorlesungssäle) hat die Uni einen sehr gut ausgestatten Sportkomplex. Dort gibt es neben Großen Sporthallen und kleineren Squash-Hallen, ein gut ausgestattetes Fitnessstudio, Schwimmbahnen, Sauna und eine Indoor Laufbahn. Die sportliche Betätigung muss an der Brock auf jeden Fall nicht zu kurz kommen.
Was der Uni definitiv fehlt ist eine richtige Mensa! Es gibt dort zwar reichliche Möglichkeiten zu essen, es ähnelt aber eher einem Food court im Einkaufszentrum, mit vielen kleinen Imbissständen wie z.B. Subways. Zu studentenfreundlichen Preisen kann man an der Uni leider nicht essen.


Das Studium

Ich hatte nur drei Kurse in meinem Semester. Das ist das Minimum, welches man belegen muss um als Vollzeitstudenten eingeschrieben sein zu können und da die Studiengebüren pro Kurs berechnet werden haben sich viel der Austauschstudenten auch auf diese drei Kurse beschränkt. Ich muss sagen, dass ich mit drei Kursen auch schon mehr zu tun hatte als in Deutschland mit 7 Kursen. Das liegt nicht an dem schwierigen Lernstoff, sondern daran, dass man von Beginn an Assignments, Referate oder Projektarbeiten vorbereiten muss und schon im Oktober die Midtermtests anstehen. Die Leistungen werden alle zu einem erheblichen Anteil in die Endnote eingerechnet. Ein Beispiel von mir im Kurs Supply Chain Management: zwei Assignments zu je 10%, ein Midterm zu 20% ein Gruppenprojekt zu 15 % Finalexam zu 45%. Da hat man die ganze Vorlesungszeit über ganz gut zu tun zumindest, wenn man vernünftige Noten anstrebt ;) Ich bin jedenfalls weniger zum Reisen gekommen als gedacht, zumal die Strecken für Wochenendtrips häufig einfach zu weit sind. Aber Zeit für Freizeit und um das Land zu entdecken bleibt auf jeden Fall! Da braucht man sich keine Sorgen machen.
Mit meinen Kursen war ich zum Großteil zufrieden. Ich hatte den Kurs „Fluency with Technology“ was im Prinzip ein Informatikkurs für Einsteiger war, den Kurs „Supply Chain Management“ und der beste Kurs von allen war „Labour Economics“. Ich hatte noch nie einen VWL Professor der so verständlich und zudem noch motivierend den Stoff vermittelt hat wie Prof. Martinello! Absolut empfehlenswert falls ihr VWL Kurse belegen wollt.


Reisen

Zum Reisen will ich gar nicht soviel schreiben, da weiß wohl jeder selbst was er gerne sehen möchte. Toronto ist nicht weit und wenn man ein paar Tage Zeit hat ist auch Ottawa und Montreal kein Problem. Der Algonquin Park ist auch noch erreichbar (nur mit dem Auto!) und ich war dann noch in New York City und Washington DC (da sollte man dann aber schon fliegen). Man darf die Strecken zwischen den Städten echt nicht unterschätzen, zumal man als Deutscher ja andere Geschwindigkeiten auf der Autobahn gewohnt ist.


Insgesamt

Ich hatte eine tolle Zeit in St. Catharines, wenn man primär Reisen möchte würde ich jedoch eine andere Region wählen, da die Küstenregion Landschaftlich noch mehr zu bieten hat und man aus größeren Städten die besseren Anbindungen an weitere Reiseziele hat. Das Studium und die Leute die ich kennen lernen durfte waren aber super und ich würde die Uni an sich auf jeden Fall empfehlen.