17 Jan
Erfahrungsbericht von Katja N.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Traum war schon immer einmal in den USA zu studieren.
Im Wintersemester 2011/2012 war es dann endlich soweit und ich durfte nach Kalifornien fliegen, um dort an der California State University Fullerton ein Semester lang zu studieren.

Vorbereitung

Natürlich sind die Vorbereitungen für ein Studium in den USA etwas umfangreicher, als sich mal eben online anzumelden.
Da bei mir grundsätzlich nie alles nach Plan läuft (das scheint eine Regel zu sein) habe ich, nach dem ich meine ausführliche Bewerbung an College Contact geschickt habe, erst einmal mehrere Wochen auf eine Rückmeldung der CSUF warten müssen, weil die gerade mit einem Berg amerikanischer Bewerbungen beschäftigt waren. Bis ca. 2 Wochen vor Abflug wurde ich dann auf die Folter gespannt, bis ich endlich die Zusage in der Hand hatte und die ganzen Formalitäten erledigen konnte. (Übrigens hier auf der Seite sehr schön erklärt!)
Für das erhalten des Visums und des I20 muss man zu einer amerikanischen Botschaft fahren. Glücklicherweise gab es noch einen Termin 1.5 Wochen vor meinem Abflug.
(Eine frohe Botschaft ist es übrigens nicht – in Frankfurt musste ich etwa 3h warten, bis ich dran kam. In München scheint es aber laut anderen Studenten deutlich angenehmere Wartezeiten zu geben.)
Das Visum brauchte dann noch mal eine Woche bis es per Post ankam – 2 Tage vor meinem Abflug. PUHH!
Alles nochmal gut gegangen.

Schon Fernweh bekommen?

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In Kalifornien angekommen war dann erstmal nicht Strand und Outlet Shopping angesagt, wie ich mir erträumt hatte, sondern wir haben erstmal dem International Office einen Besuch abgestattet und uns registriert.
Das ganze verlief sehr problemlos – die Bezahlung allerdings nicht. Meine Bank war – trotz gedecktem Konto – nicht bereit die Studiengebühren auf einmal abbuchen zu lassen. Zum Glück waren die Angestellten beim International Office sehr freundlich und haben mich dann in Raten zahlen lassen.
Da das ganze nicht ganz schnell ging, haben wir prompt einen Strafzettel bekommen, da wir auf einem scharf bewachten 30-min-Parkplatz standen. Hurrah – $60 – seid gewarnt!

Wir (das Auslandsemester habe ich zusammen mit 2 Freundinnen absolviert) haben beschlossen, am Anfang Couchsurfing (www.couchsurfing.org) zu machen, da ich damit schon in vielen Ländern super Erfahrungen gemacht habe.
So haben wir die ersten paar Nächte bei ein paar netten Amis übernachtet (for free!), mit denen wir danach auch noch oft etwas unternommen haben.
In der Zeit konnten wir dann nach Autos suchen (meiner Meinung nach braucht man in Fullerton UNBEDINGT ein Auto, wenn man etwas von den Stränden sehen will und zum Lebensmittel einkaufen ist es auch deutlich praktischer!) Freunde von uns haben sich alle paar Wochen ein Auto gemietet und das wäre mir zu lästig gewesen.


Autokauf

Der Autokauf war aber dann auch relativ stressig – erstmal das richtige finden, dann das beim DMV anmelden, eine Versicherung abschließen und dann noch den amerikanischen Führerschein machen, dessen Gelingen stark von der Laune des Prüfers abhängt. Kostet zwar nur $30 aber dafür einen Haufen Nerven durch ewige Wartezeiten!
Für das Auto haben wir $3200 bezahlt und am Ende (uns ist jemand aufgefahren und somit hatten wir einen Totalschaden) haben wir von der Versicherung $4600 ausbezahlt bekommen – haben also einen guten Deal gemacht. :


Wohnung

Die Apartmentsuche ging dann relativ einfach: Im International Office haben Sie uns eine Liste mit möglichen Apartment Communities gegeben und davon haben wir dann die paar angeschaut, die auch für 5 Monate vermietet haben.
Alles in allem waren wir mit „the Homestead“ dann zufrieden. Teilweise sehr unfreundliches Management aber dafür 4 Pools und Whirlpools über die Anlage verteilt und sehr nah an der Uni.


Kosten

Gekostet hat das ganze für eine 2-bedroom Wohnung (plus Wohnzimmer) $1500 im Monat. Das haben wir uns zu 3. Geteilt und jeder ein Drittel der Zeit ein Einzelzimmer und 2 Drittel im Doppelzimmer geschlafen.
Das hat gut geklappt – für immer würde ich persönlich allerdings nicht ein WG-Zimmer teilen wollen. :)
(Unsere Freunde haben sich die gleiche Wohnung zu 5. Geteilt – es geht also auch noch enger und somit aber auch günstiger..)
Für die ganzen Strom, Wasser, Versicherung, Kühlschrank mieten, Autoversicherung und Wifi sind dann im Monat nochmal so $200 dazu gekommen.
„Leben“ – also Essen kaufen und Essen gehen habe ich als teurer empfunden. Dafür sind im Monat locker nochmal $400 pro Person dazu gekommen.
Und dann ist man noch nicht umher gereist.


Studium

Am Anfang ist natürlich bei mir mal wieder etwas schief gelaufen: Alle waren in irgendwelche Kurse eingetragen, die sie vorweg ausgesucht hatten – ich in keinen einzigen. Daher musste ich den Professoren erst einmal hinterherlaufen und sie anflehen mich noch aufzunehmen. Das muss man im Normalfall nur bei einem Kurswechsel machen. Ich hatte aber Glück und bin in alle Kurse noch herein gekommen.
Ich habe 5 Fächer belegt. Normal sind 4 und ich wurde gewarnt, dass es mir viel zu viel werden wird, als ich mich dafür eingetragen habe. Dem war aber nicht so. Für jemanden, der ein Deutsches Studium gewohnt ist, sind 5 Fächer definitiv machbar. Ich würde sagen ab 7 wird es kritisch. ;)
Belegt habe ich:

  • ACCT 201B – Managerial Accounting
  • ISDS 402 – Database Management
  • ISDS 420 – Operations Research
  • MGMT 365 – Entertainment Business
  • MKTG 465 – Managing Services Marketing

Gut war, dass ich alle meine Vorlesungen auf Dienstag und Donnerstag legen konnte und somit nur 2 Mal die Woche an die Uni musste.

Das Studium in den USA war sehr anders, als ich es mit vorgestellt hatte. Ich dachte, ich würde jeden Zweiten Tag am Strand liegen – das war NICHT der Fall.
Die Fächer, die ich belegt habe (ich studiere International Business) waren vom Niveau her zwar deutlich leichter als in Deutschland (spiegelt sich auch in den Endnoten jetzt wieder!! Stichwort gute Noten kaufen. :P) allerdings war es WAHNSINNIG viel Aufwand. Meiner Meinung nach unnützer Aufwand, wenn ich eine Aufgabe, die ich schon in der Vorlesung verstanden hatte, weil sie so leicht ist, noch 10 Mal mit verdrehten Zahlen als Hausaufgabe wiederholen muss und sonst eine schlechtere Endnote bekomme...
Während des Semesters schreibt man pro Fach 1-4 Midterms – das sind Prüfungen über den bisher gelernten Stoff. Das fand ich sehr gut – so bleibt es dann eher im Kopf. In manchen Fächern war dann sogar auch die letzte Prüfung – das Final – auch nicht alles-umfassend, sondern nur über den letzten Teil.

Wenn man dieses System mit den vielen Hausaufgaben, Zusatz-credits und Midterms nun mit einem vernünftigen Niveau verbinden würde, fände ich die Studierweise genial – so wirkte es ab und zu etwas lächerlich.

Angeblich sind die Stufen (200-, 300-, 400-level) mit der Schwere gleich zu setzen. Für 200 stimmt das auf jeden Fall – das ist etwas Gymnasium-Oberstufe-Niveau. Für 300- und 400-Level kann man das so nicht sagen.
Ich empfehle bei http://www.ratemyprofessors.com/ vorweg die Professoren und Kurse abzuchecken und so zu schauen, welcher interessant und vom Niveau her passend sein könnte.

Mein Professoren fand ich durchweg deutlich schlechter als was ich bisher in Deutschland erlebt hatte. Das war sehr schade – ich hatte es definitiv anders erwartet. Aber Freunde von mir haben da auch andere Erfahrungen gemacht.


Fazit

Alles in Allem hat mir mein Auslandssemester sehr gut gefallen.
Vor allem das Wetter in Kalifornien ist der Wahnsinn!
Die Uni ist sehr schön, hat ein gutes Gym und eine große Auswahl an Kursen.
Würde ich noch einmal gehen, würde ich mich vorher besser über die zur Auswahl stehenden Kurse informieren.
Es ist einfacher gute Noten zu bekommen, als in Deutschland, aber der Arbeitsaufwand unter dem Semester ist deutlich größer.
Mit Autokauf und Wohnungssuche läuft es meines Erachtens deutlich unkomplizierter als in Deutschlande.
Die Strände in der Nähe von Fullerton sind wunder-wunderschön.
Solltet ihr euch entscheiden in Fullerton zu studieren rate ich auf jeden Fall dazu, mal nach San Francisco und nach San Diego zu fahren – könnte ich mich noch einmal entscheiden, würde ich eher in einer der 2 Städte studieren, da diese einfach viel mehr Flair haben – auch wenn es um Fullerton herum auch viele schöne Flecken gibt – allen voraus Venice Beach – seit neustem einer meiner Lieblingsplätze auf dieser Erde. :)