12 Feb
Erfahrungsbericht von Katja K.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaft, Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Herbst 2009 ein Semester am Pre-Established Study Programme der Universitat Autónoma de Barcelona in Spanien teilgenommen und hatte eine super Zeit dort!!!

Sommer, Sonne, Strand und MEHR!!! Barcelona ist wirklich eine tolle Stadt und hat sooo viel zu bieten. Auch wenn ich mich etwas an das Großstadtgefühl gewöhnen musste, wirkte die Stadt nach einer Weile schnell angenehm überschaubar. Kulturell wird man mit Gaudi überhäuft, dass schon ein einfacher Spaziergang durch die Straßen ein Highlight wird. Was alles in BCN zu machen ist, entdeckt man dann alles vor Ort und man muss sich keine Sorgen machen, alles schnell abgehakt zu haben. Bis zum Schluss hatte ich noch Dinge auf meiner To-Do-Liste stehen...

Das Nachtleben ist natürlich auch traumhaft. Vor allem am Strand (Port Olympic) gibt es die schönsten Clubs, in die man dank Gästelisten im Internet (Facebook-Gruppen) und Flyer eigentlich immer kostenlos hereinkommt. Also mit Sangria am Strand vorglühen (da die Getränkepreise nicht normal sind) und dann ab in den Club! Um etwas günstiger und spanischer wegzugehen, sollte man ins Barrio Gracia gehen. Dort gibt es vor allem eine Menge Bars, Restaurants und sogar ein Kino mit Filmen in Originalversion. Eine meiner Lieblingsbars allerdings war die beliebte und stets überfüllte Champaneria in einer kleinen Straße nähe des Barceloneta-Strandes: guter günstiger Sekt mit gutem Essen, in einer ganz besonderen Atmosphäre, in der man an einem Abend 1000 Leute kennen lernt.
Ein besonderes Highlight für mich war das Mercè-Wochenende im September. Von Donnerstag bis Sonntag gab es unzählige Konzerte, Feuerwerke und andere Spektakel. Das darf man auf keinen Fall verpassen.

Wenn man mal aus BCN raus möchte, gibt es auch einige Möglichkeiten für Tagesausflüge z.B. nach Sitges, Tarragona, Girona, Monserat, Montseny, Figueres... Da man glücklicherweise freitags frei hat, lohnen sich die Wochenenden umso mehr für längere Ausflüge. Ich war beispielsweise in Valencia und Sevilla und kann es nur empfehlen!

Ich habe mich hauptsächlich für das Studienprogramm an der UAB entschieden wegen des breiten Kursangebots. Vor allem für Wirtschaftswissenschaftler bietet die UAB sehr viele interessante Kurse, und das ganze auf Englisch. Durch die Organisation von College-Contact und auch gute Kommunikation seitens der UAB verlief die Anmeldung etc. sehr gut.
Vor dem Studienprogramm habe ich einen 2-wöchigen Sprachkurs besucht, bei dem ich auch Freundschaften außerhalb der UAB schließen konnte.
An der UAB belegte ich 3 reguläre Kurse und einen Spanischkurs, was zeitlich gut zu managen war. Man sollte sich auf meist eher kleinere interaktive Kurse einstellen, was für mich eine Umstellung war. Doch so war der Unterricht meist auch lockerer und unterhaltsamer. Auch stehen in, ich glaube, jedem Kurs eine Zwischenprüfung sowie Hausarbeiten an, die zwischendurch für etwas Unistress sorgen. Dennoch habe ich das ganze Semester eher als ein tolles Urlaubssemester mit etwas Uni empfunden 

Um meinem Spanisch noch etwas nachzuhelfen, habe ich mir eine WG mit Spanischsprachlern gesucht. Diese habe ich im Vorfeld auf easypiso.com gefunden, da ich gehört habe, es sei vor Ort eher schwer. Die Spanier selbst leben meist noch bei ihren Eltern. Ich hatte aber das Glück eine WG mit Argentiniern zu finden, was wirklich toll war. Es ist mit recht hohen Mieten zu rechnen. Beispielsweise habe ich für mein winziges Zimmer 350 Euro monatlich zahlen müssen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man es in Spanien nicht immer so genau mit Mietverträgen nimmt. Ich hatte keinen, und musste auf meine Mitbewohner vertrauen, was auch geklappt hat. Wer dennoch lieber auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich im Vorfeld erkundigen. Die WG-Vermittlung der UAB vermittelt vorwiegend unter ausländischen Studenten. Wenn man das also vermeiden möchte, sollte sich selbst etwas suchen.

Da die Kurse an zwei verschiedenen Unigebäuden stattfinden (Sarria und San Pau), wohnte ich sehr günstig, relativ zentral, direkt an der Sagrada Familia. So konnte ich beide Unis sowie das Stadtzentrum gut erreichen. Das Metrosystem fand ich sehr übersichtlich, wobei ich eine Weile brauchte, um mich an das Bussystem zu gewöhnen. Aber wenn man erst einmal dahintergekommen ist, ist es sehr praktisch.

Leider habe ich fast jeden Tag von neuen Diebstahlgeschichten gehört, bis es mich am Ende auch noch selbst traf, und man mir meine Jacke klaute. Ansonsten wird in der Metro, am Strand und an der Rambla, eigentlich an allen Touristenorten extrem geklaut. Darum rate ich die Handtasche und den Rucksack ständig im Auge zu behalten und auf keine Tricks reinzufallen. Ansonsten habe ich mich recht sicher gefühlt. Und wenn man die gefährlicheren Gegenden wie Raval eher meidet und die nervigen Leute, die einem „guapa“ hinterher rufen ignoriert, dann braucht man sich keine Sorgen machen.

Außerdem sind an der Uni überwiegend US-Amerikaner, sehr viele Deutsche und vereinzelt ein paar andere Europäer. Das heißt, ich hatte damit leider nicht sehr viele spanische Kontakte. Dafür fand ich es sehr spannend in einem so internationalem Umfeld zu studieren und Freunde zu finden. Um mein Spanisch noch etwas zu verbessern, habe ich das Tandem-Programm der Uni genutzt und auch Kontakte über Facebook geknüpft.

Das Wetter in BCN war wundervoll. Zwar war es Ende August und Anfang noch zu heiß, doch dann ließ es nach und ich konnte viele, viele Tage am Strand genießen! Vor allem habe ich mich in die warmen Nächte verliebt, die kein Ende nehmen zu schienen. Es hat nur sehr selten geregnet. Und wenn doch, dann konnte man denken, die Spanier wären aus Zucker, da sich dort bei Regen keiner mehr raustraute...

Ich hatte vorher Bedenken bezüglich der Sprache. Abgesehen davon, dass mein Spanisch eher mangelhaft war, konnte ich auch kein Wort Katalanisch. Doch obwohl manche behaupten, die Katalanen seien stur und weigerten sich Castellano zu sprechen, habe ich eher gegenteilige Erfahrungen gemacht. Sie waren tolerant und haben sich gern mit mir Castellano unterhalten. Darum habe ich auch recht schnell meine Sprachhemmungen überwunden.

Ich kann jedem dieses Programm samt Stadt nur empfehlen. Ich hatte eine richtig schöne Zeit, mich persönlich weiterentwickelt und habe tolle Freunde gefunden, sodass demnächst noch ein paar Europa-Städtetouren anstehen.