20 Aug
Erfahrungsbericht von Katharina Z.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2010 bis 08/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich an meiner Heimatuniversität Internationales Wirtschaftsrecht studiere, lag die Idee ein Auslandssemester zu absolvieren schon immer nahe. Außerdem wollte ich den Einschnitt nach meinem Vordiplom nutzen, um etwas Zeit außerhalb Europas zu verbringen und mein Englisch aufzubessern. Die Wahl war recht schnell auf Boston gefallen wegen seiner einzigartigen Lage ( drei Stunden nach New York und die landschaftlich schönen Gegenden Neu Englands praktisch vor der Tür) und seinem guten Ruf als Universitätsstadt. Die Länge der zwei Summer Sessions von insgesamt 12 Wochen passte super in den Zeitrahmen eines deutschen Sommersemesters, sodass es keine Überschneidungen in den Prüfungszeiten gab.

Bewerbung:

Ab Mitte Dezember war der Kurskatalog für die Summer Sessions auf der BU Homepage online und kurz darauf bekommt man von College Contact alle relevanten Bewerbungsunterlagen zugesandt zusammen mit einer Erklärung, wie sie auszufüllen sind. Vorher sollte man aber schon seine Impfungen aufgefrischt haben, ein Schreiben seiner Bank einholen, dass man genug Geld zur Verfügung hat, um sich ein Semester lang in Boston zu finanzieren und die Gültigkeitsdauer seines Reisepasses überprüfen. Nachdem alle Unterlagen fertig sind geht das Warten auf das I-20 Formular los, das die BU ausländischen Studenten zur Beantragung eines F1 Studentenvisums ausstellt. Erst wenn man das in den Händen hält (meins kam Mitte März) kann man entweder telefonisch oder übers Internet einen Termin bei der Botschaft in Berlin, Frankfurt oder München ausmachen. Ich bekam meinen Termin zwei Wochen später und wenn man alle geforderten Unterlangen mitbringt, sollte der Reisepass inklusive Visum in ein bis zwei Wochen im eigenen Briefkasten sein. Aufpassen sollte man bei der Bezahlung der Studiengebühren. Sie werden von der Kreditkarte abgebucht, wobei der Kreditrahmen und der Kartenrahmen hochgenug festgesetzt sein müssen, sonst scheitert das Ganze und man bekommt erst einen Monat später eine Mitteilung von der BU, das die Transaktion nicht geklappt hätte. Bis dahin ist man dann auch nicht für die Kurse eingeschrieben.

Vor Ort muss man sich bei diversen Offices melden, einen Studentenausweis beantragen und einen Computer Account anlegen. Das verläuft aber völlig problemlos, weil man eine detaillierte Liste zum Abarbeiten bekommt und die Menschen wirklich freundlich und hilfsbereit sind, wenn man sich doch nicht zu Recht findet. Gut ist es auch, schon vor Semesteranfang nach Boston zu fliegen und das Organisatorische abzuhandeln, um dann in Ruhe und ohne Jetlag die Summer Session beginnen zu können.

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Zum Wohnen auf dem Campus kann ich nicht viel sagen, da ich in einer Gastfamilie gelebt habe. Das kann ich jedem nur empfehlen, da man sofort englischsprachige Ansprechpartner hat und jemanden in Boston kennt. Ich hab mich mit meinen Gastschwestern super verstanden und am Leben einer amerikanischen Familie teilgenommen. Nichtsdestotrotz musste ich deswegen nicht auf mein Studentenleben verzichten und habe viele Leute kennengelernt mit denen ich Ausflüge unternommen habe oder einfach mal abends weg war. Preislich gesehen war die Gastfamilie übrigens billiger als ein Einzelappartement auf dem Campus. Der Nachteil ist natürlich, dass ich täglich mit dem Bus 30 Minuten zur Uni fahren musste.


Kurse:

Insgesamt habe ich vier Kurse belegt: Micro- und Macroeconomics auf dem introductory und dem intermediate level. Die Kurse hatten eine Stärke von 20 – 30 Leuten wovon zwei nur aus Amerikanern und mir bestanden. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sich mit amerikanischen Studenten anfreundet, aber der internationale Faktor kam leider etwas zu kurz. Erst in der zweiten Summer Session habe ich Leute aus Europa und Asien kennengelernt.

Der Schwierigkeitsgrad der Kurse ist wohl doch niedriger als in Deutschland, aber man darf die kontinuierlichen Tests und Homework problems nicht unterschätzen. Wenn man sich die Zeit etwas einteilt kommt man aber damit gut hin. Die Professoren geben sich größtenteils sehr viel Mühe und sind immer in ihren office hours oder per Mail zu erreichen. Die kleinen Klassen geben außerdem eine angenehme Lernatmosphäre, sodass man keine Angst haben muss nochmal nachzufragen, wenn man etwas nicht verstanden hat. Allerdings würde ich jedem raten, es sich gut zu überlegen, vier Kurse zu belegen, weil nicht übermäßig viel Freizeit bleibt. Boston und Umgebung kann man in 12 Wochen gut erkunden, aber für weitere Reisen ist die Zeit meistens zu knapp. Wenn man sich nach Semesterende aber noch ein bisschen Zeit fürs Reisen einplant ist das alles kein Problem.


Boston:

Boston ist eine ideale Stadt, um zu studieren. Sie ist nicht so überfüllt und groß, hat aber trotzdem eine sehr gute Anbindung an Ziele in Neu England und natürlich auch Washington DC und New York. Kulturell ist in Form von Museen und Konzerten auch einiges geboten. Zu empfehlen ist die Generalprobe der Boston Pops am 3. Juli, wo man umsonst das Konzert zum Independence Day anhören kann. Schließlich hat man am 4. Juli genug zu tun einen guten Platz zu finden, um das Feuerwerk anzusehen. Im Juli gibt es außerdem „Shakespeare in the Park“, wo auf dem Boston Common pro Saison eins von Shakespeares Werken umsonst aufgeführt wird.
Nicht zu vergessen ist der einzigartige Flair Bostons mit seinem Mix aus modernen und zu Revolutionszeiten erbauten Gebäuden, der Hafengegend und den vielen Studenten der umliegenden Eliteuniversiäten.


Fazit:

Ich hatte eine unvergessliche Zeit an der Boston University, habe viele Erfahrungen gesammelt und Leute aus aller Welt kennengelernt. Vielen Dank nochmal an Annika und das College Contact team, die alle auch noch so kleinen Fragen beantworten und sich für Beratung Zeit nehmen. Obwohl die hohen Kosten nicht vergessen werden dürfen, kann ich ein Auslandssemester nur jedem wärmstens empfehlen. Los geht’s! ;-)