RMIT University
Bewerbungsprozess:
Da meine Universität leider kein passendes Partnerprogramm mit der RMIT University hat, war für mich klar, dass ich als Free Mover nach Melbourne möchte. Das RMIT sollte es werden, da weiterhin ein großer Teil der Studiengebühren über das Auslands-Bafög gedeckt wird, und somit ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Der Bewerbungsprozess mithilfe von College Contact war sehr einfach und hat mir sehr viel erleichtert.
Mir war schon lange klar, dass ich mit College Contact ins Ausland gehen möchte, da die Organisation bereits in vielen Veranstaltungen meiner Uni zu Auslandsaufenthalten vorgestellt wurde, und es natürlich sehr viel Wert ist, kostenlos diese Unterstützung in Anspruch nehmen zu können. Die Kommunikation lief sehr schnell ab und alle Fragen wurden umfassend beantwortet. Ich hatte das Gefühl, alle Fragen stellen zu können, die sehr zufriedenstellend beantwortet wurden.
Studium & Kurse
Grundsätzlich gefiel es mir sehr gut, dass die Dozierenden wirklich Interesse daran hatten, dass man gut abschneidet. Ich habe während meiner Zeit ausschließlich Business-Kurse belegt, in denen nie mehr als 30 Studierende waren. Der Kontakt zu den Dozierenden war gut und hilfreich. Ich empfand die Study Load allerdings sehr hoch, sodass ich im Endeffekt im Laufe des Semesters zwei Kurse abgewählt habe und nur zwei absolviert habe. Pro Kurs sollte man jede Woche einige wissenschaftliche Paper als Vorbereitung lesen, die anschließend im Unterricht besprochen wurden. Die Vorlesung ging eine Stunde und das Tutorium/die Übung ging zwei Stunden.
Man hatte alle vier Wochen ein Assignment pro Kurs (also drei Assignments pro Kurs pro Semester), was dazu geführt hat, dass man im dreimonatigen Semester eigentlich nur eine Woche pro Assignment hatte. Dabei bestanden die Anforderungen eines Assignments darin, eine hochwissenschaftliche Seminararbeit von ca. 2000-3000 Wörtern zu schreiben. Darüber hinaus waren die Anforderungen für diese Assignments nicht besonders transparent gestaltet. An meiner bisherigen Uni kenne ich es so, dass wenn man genau alle gelisteten Anforderungen erfüllt, man mit Bestnote besteht. Am RMIT (so wie ich gehört habe, ist dies aber eher Australien-spezifisch) ist es allerdings so, dass man gerade so im besseren Mittelfeld bewertet wird, wenn man sich genau an die Anforderungen hält. Daraus habe ich gelernt, dass man hier deutlich mehr Kontakt zu den Dozierenden pflegen sollte, um zu wissen, was deren Erwartungen sind.
Dennoch ist die Lage des RMIT mitten im CBD [Central Business District; die Innenstadt. Anm. der Redaktion] natürlich ein großer Vorteil und ich würde mich weiterhin für diese Uni entscheiden, würde aber zukünftigen Studierenden empfehlen, dass man sich bewusst ist, was für ein Study Load dort auf einen wartet, und auch, dass man wirklich immer wieder Rücksprache mit den Dozierenden bezüglich deren Erwartungen hält.
Unterkunft
Viele Studierende reisen ein paar Wochen vor dem Semester an, um sich erst vor Ort eine Unterkunft zu suchen, was auch durchaus möglich ist, wenn man die Nerven dafür hat. Da ich aber von anderen Erasmus-Studierenden im ersten Auslandssemester in Italien die Erfahrung gemacht habe, dass diese teilweise die ersten zwei Monate auf dem Campingplatz im Zelt schlafen mussten, war mir klar, dass ich gerne bereits im Voraus mir eine Wohnung holen möchte, um etwas entspannter die Reise nach Übersee anzutreten. Daher habe ich mich für die IGLU Unterkunft am Queen Victoria Market entschieden, da diese sehr zentral ist, gut angebunden ist und auch fußläufig von der Uni entfernt ist.
Dort habe ich mir die Unterkunft mit vier anderen Mädels geteilt, wobei jede ihr eigenes Badezimmer und Zimmer hatte. Die Unterkunft war mit 470 AUD pro Woche natürlich nicht günstig, aber ich habe für das Auslandssemester lange angespart und wollte gerne im CBD wohnen. In diesem Studierendenwohnheim konnte man gut und schnell Freund:innen finden, dort gibt es viele gemeinsame Events, die organisiert werden (oftmals kostenlos). Sonst kann man auch einfach Leute beim kostenlosen Frühstück treffen und kennenlernen.
Freizeit
Eine große Empfehlung meinerseits liegt darin, dass man einem Club beitritt. Das RMIT bietet eine Vielzahl von Social oder Sports Clubs, die eine tolle Gelegenheit sind, Leute kennenzulernen. Melbourne als Stadt ist einfach atemberaubend und macht jegliche Strapazen wett. Diese Stadt ist so lebendig, so divers und spannend, dass es absolut wert ist, hier ein Semester zu verbringen.
Man merkt, warum Melbourne eine der lebenswertesten Städte ist durch die ganzen Parks, Freizeitangebote und eine tolle kulinarische Szene. Großartige Ziele (insbesondere die Great Ocean Road) sind oftmals sehr schnell erreichbar. Darüber hinaus ist Melbourne ein großartiger Standort, um von dort aus viele andere Ziele zu entdecken, da Flüge nach Sydney, Brisbane, Gold Coast, Queenstown, Auckland, Tasmanien und viele viele andere Orte sehr erschwinglich und absolut eine Reise wert sind.