16 Aug
Erfahrungsbericht von Juliane G.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Grafikdesign
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2010 bis 05/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mein Auslandssemester (Spring Semester 2010) and der California State University Fullerton absolviert. Mit ca. $5000 pro Semester ist das Studium natürlich weit kostenintensiver, als wir es in Deutschland (trotz Studiengebühren) gewohnt sind, im Vergleich zu anderen kalifornischen Universitäten liegt diese Uni allerdings eher im preisgünstigen unteren Mittelfeld. Dazu kommt noch die Krankenversicherung, die Pflicht ist und ohne die man erst gar nicht zum Studium zugelassen wird. Man kann versuchen, diese schon vor Reiseantritt in Deutschland abzuschließen.

Aus eigener Erfahrung muss ich aber berichten, dass es eine ziemlich kniffelige Angelegenheit ist, denn grundsätzliche scheinen die deutschen Krankenversicherungen zwar kostengünstiger als die amerikanischen zu sein, erfüllen aber nicht alle Leistungen, die von der Universität zwingend gefordert werden. Diesen Aufwand kann man sich also vor der Abreise getrost sparen und einfach bei einem der ersten Besuche im International Office die universitätseigene Krankenversicherung abschließen, die mit $430 pro Semester (im amerikanischen Vergleich) eine solide, günstige Wahl ist. Weitaus zeitintensiver war die Beschaffung des Visums. Eine Menge Papierkram, Bearbeitungsgebühren und der Konsulatsbesuch sind zwar nervraubend, aber machbar. Um nicht unnötig in Stress zu geraten, fangt ruhig 6 Monate vorher damit an. Ich selbst habe erst 3 Monate vor Abflug damit begonnen und zwar trotzdem alles pünktlich zusammen gehabt, würde beim nächsten Mal aber definitiv die stressfreiere Variante wählen. Probleme gab es bei der Beantragung der Visums auch nicht, das "Interview", das in vielen Unterlagen angsteinflößend dargestellt wird, hat bei mir knapp 5 Minuten gedauert und war unkompliziert. Mir wurde sogar freigestellt auf deutsch oder auf englisch zu antworten.

Mein Plan soviel es geht vor Ankunft in den USA geregelt zu haben hat funktioniert, was zu einem großen Teil am Team von Collegecontact lag, da es mich von Anfang an bestens unterstütz hat. So habe ich zum Beispiel die Möglichkeit über das International Office eine Wohngelegenheit vermittelt zu bekommen wahrgenommen. Ich habe nicht wie viele andere Studenten im University Village gewohnt, das sich direkt neben dem Campus befindet, sondern bin bei einer Gastfamilie eingezogen und habe mich dort ziemlich wohl gefühlt. Als positiv an meiner Unterkunft habe ich empfunden, dass sie mit 2.5 Meilen relativ nah am Campus gelegen war und ich zudem ein halbes Jahr mit Amerikanern wohnen konnte, die mich mit offenen Armen empfingen und an ihrer Kultur teilhaben lassen. Bezahlt habe ich für das Wohnen $600 monatlich, zuzüglich dem, was an Nahrungsmitteln dazukommt. Die öffentlichen Verkehrsmittel lassen hin und wieder zu wünschen übrig (zumindest im Nahverkehr). Sie sind zwar vorhanden, allerdings schneiden sich die Busfahrpläne nicht zwingend mit den Studienzeiten. Und wenn man Wartezeiten auf den nächsten Bus bis zu einer Stunde umgehen möchte, lohnt sich die Anschaffung eines Fahrrads. Ich habe mich zuerst am "schwarzen Brett" in der Uni umgesehen, bin letztendlich aber über "Craigslist" online fündig geworden. Ein Fahrrad ist also eine ziemlich nützliche Anschaffung, wenn man sich nicht direkt zu einem Auto überreden kann. Falls kein TOEFL-Test im vorhinein gemacht wurde, keine Panik vor dem Englischtest der stattdessen uni-intern absolviert werden kann. Ich musste ihn selbst machen und hatte keine Probleme diesen zu bestehen. Vorbereitung ist, wenn der Wissensstand seit dem Schulenglisch nicht mehr aufgefrischt wurde, allerdings doch ratsam.

Das Studieren selbst hat mich begeistert. Besonders von dem Einsatz und der Hilfsbereitschaft der Dozenten bin ich positiv überrascht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Dozenten intensiv auf den einzelnen Studenten eingehen, keine Extraarbeit scheuen und sie es durchaus ernst meinen, wenn sie den Studenten vor oder nach den Classes anbieten, sich bei inhaltlichen Fragen an sie zu wenden. Anders als ich es bisher in Deutschland erlebt habe, ist dort ein Studieren (und vor allem) ein Kontakt zum Dozenten auf "Augenhöhe" möglich, was das Studieren sehr viel angenehmer und meiner Meinung nach effektiver macht. Da ich Graphic Design studiere, habe ich mich hauptsächlich in den Visual Arts Gebäuden aufgehalten, die zwar nicht ganz so neu sind wie beispielsweise das Business Center, sich aber dennoch (wie gesamte Campus) in einem wirklich guten Zustand befinden. Außerdem gibt es auf dem Campus neben dem regulären Studienangebot viele zusätzliche, lohnenswerte Angebote. Vor allem das integrierte Recreation Center (monatl. $25) lohnt sich für jeden, der Spaß an einem neuen, spitzenmäßig ausgestatteten Fitnessstudio hat. Ein Salzwasserpool ist inklusive ;) Insgesamt kann jedem nur empfehlen ein Auslandssemseter zu machen, und die positven Eindrücke und Erfahrungen, um die ich sowohl an der Cal State University in Fullerton als auch in Kalifornien selbst reicher geworden bin, lassen mich diese Universität definiv weiterempfehlen!